Nouwen und mein resistenter geistlicher Magen

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Ich lese seit einigen Wochen, immer mal wieder, scheibenweise „Ich hörte auf die Stille“ von Henri J. M. Nouwen. Tagebuchaufzeichnungen von Nouwen aus seinem sieben Monate langen Aufenthalt im Trappistenkloster Genesee Abbey. Ich muss das langsam lesen, kann nicht so schlingen, da seine Gedanken oft schwer verdaulich für meinen resistenten geistlichen Magen sind. Aber viele seiner Gedanken rütteln an mir und bringen mich zum Nachdenken oder machen mich wütend, beides wahrscheinlich gut. Einer von heute: Wie abhängig bin ich von den Ereignissen um mich herum? Wenn was gut oder schlecht läuft? Stress oder Ruhe herrscht? Ist meine Gottesbeziehung von diesen äußeren Kriterien abhängig? Meine Laune? Meine Leistungsfähigkeit? Klar, auf alle Fälle? Aber will ich das? Muss das sein? Kann ich unabhängig werden? Wäre das überhaupt gut und erstrebenswert? Wieder genug Stoff zum Nachdenken….

10 Comments

  1. ich glaube das kann man nur scheibchenweise lesen.
    an dem buch war ich auch mal noch dran habe es aber irgendwann weggelegt und es gegen etwas anderes eingetauscht. warum kann ich dir leider nicht sagen. vielleicht zuviel spiritualität – jetzt kommt der demütige martin wieder – für mich.
    aber was du geschreiben hast, reizt mich – ihm oder mir eine zweite chance zu geben.

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  2. mein physischer magen macht mir heute auch probleme –
    zu gut gegegessen und sie blog nicht viel gemacht.
    gottesdienst- essen- pc- caffee- zeitung und buch- fernsehen- abendessen- pc mit ebay
    supersize me ich glaube ich werde es schaffen bis ende monat 3 kilo zuzunehmen.

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  3. Habe ich auch gelesen und sehr genossen. Wütend wurde ich nicht. Typisch, Tobi. 🙂 Aber nachdenklich hat es mich gemacht und sehr bereichert. Muss ich dringend noch mal lesen. Lass mal drüber reden.

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  4. servus – dazu muss ich meinen Senf abgegeben. Nouwen schreibt dieses Buch in einer Dichte und einem Kampf, der dann noch an Bildkraft gewinnt, wenn man sich vorstellen kann, wie Trappisten leben. Was es heißt, mitten in der Nacht aufzustehen und Bort zu backen – ähnlich wie früh morgens im Morgengrauen auf dem Dach zu stehen und einen Kamin zu kehren, dessen Wohltat es ist, dass er bei -25°C Wärme und Ruß von sich gibt. Nouwens Einsichten haben mich mehr als einmal umgeworfen, weil es ihm gelingt, Dinge zu benennen, zu formulieren, die ich kenne, aber noch nicht verbalisieren kann. (Manchmal ist das gut, aber oft will das Kind doch beim Namen genannt sein…,es will gepredigt sein!). Wut kommt dann auf, wenn man sich ertappt fühlt, sich wähnt, es sei wer einem auf die Schliche gekommen. Erwischt! Krass dieses Buch. Tief dieses Buch. Das Bild von einem Buch! Ich finds geil. Schön Gruß aus Frankfurt!

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  5. Jetzt hätte ich auch gern mein Kommentar zu diesem Buch abgegeben, aber bei so viel begeisterten Lesern lasse ich es lieber. Also, du wolltest die Autoren wissen von “ganz leise wirbst du um mein Herz”. ´tschuldigung übrigens, technische Fähigkeiten lassen sich wohl noch ausbauen:-) Also, sie heißen: Brent Curtis und John Eldredge.
    Und achja, Einladung nach Marburg vergessen wir nicht- wir kommen- und nicht vergessen, Linsen mit Spätzle ist mein Leibgericht (leider nicht Martins!)

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  6. jetzt geht es ja richtig hier ab. schön dass sich noch mehr eingefunden haben. viele heilige wie es scheint….wie gesagt ich, bin nur bis seite 66 gekommen, ein buchzeichen liegt immer noch an der stelle. aber ihr habt mir lust gemacht es mal wieder rauszunehmen und scheibchenweise zu lesen. Danke

    ein buch von nouwen hat mich wirklich nachhaltig angesprochen. adam und ich ein buch für alle menschen die in der arbeit mit anderen menschen stehen ein muss. adam ein schwer-mehrfachbehinderter mensch mit dem nouwen in der arche (wg für behinderte und nichtbehinderte menschen) zusammenlebt.
    er sagt über adam: er war ein mensch, der durch sein ganzes leben das unfassbare geheimnis unseres gottes verkündigt hat: ich bin kostbar, ich werde geliebt, ich bin ein ganzer Mensch, ich bin gottgeboren.

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  7. Hoppala, jetzt geht es hier ja richtig ab! Vielen Dank für die Ermutigung dran zu bleiben an einem wichtigen Thema. Ja, Bernhard, du hast schon recht, fühlte mich “erwischt”, aber das ist ja gut so, nur Licht läßt Dunkelheit entweichen, auch wenn es manchmal weh tut.

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