Bitte um Hilfe.

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War heute den ganzen Tag auf Christivalvorbereitung in Kassel. Haben uns in der Gruppe „Zentralveranstaltung“ getroffen und darüber geredet, was für geistliche Hauptauswirkungen für Deutschland wünschenswert wäre. War eine echt gute Diskussion bis zu dem Punkt, an dem ich von emerging church begann und ein kleines postmodernes Bild einer evangelikalen Erneuerung in der Jugend/Gemeindearbeit erzählte. Plötzlich schauten mich alle erstaunt an und ich wusste irgendwie nicht so recht, was ich davon halten soll. Des Rätsels Lösung: keiner wusste was ec ist. Das hat mich echt etwas geschockt und ich weiß noch nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Ich weiß, dass ich für das was ich jetzt gleich schreiben werde, kräftig eins aufs „Maul“ bekomme, aber ich tue es trotzdem, weil ich mir von Herzen wünsche, dass es in Deutschland unter Jugendlichen einen echten Aufbruch gibt. Also, liebe Expertinnen und Experten des postmodernen Gemeindebaus und der aktiven Jugendarbeit. Ich brauche eure Hilfe, was soll ich machen? Wie können wir, auch durch eine Großveranstaltung, eine geistliche Vision in unser Land hineinbringen/leben/säen? Wie können andere von euren Erfahrungen partizipieren?
Ich würde mich über eure Hilfe/Anregungen/Ideen freuen.

24 Comments

  1. Nun, ich bin sicherlich kein Experte für “postmoderne” Jugendarbeit, eigentlich generell kein Experte für Jugendarbeit. Ich will aber dennoch meinen Senf dazu geben.

    Erstens denke ich nicht, dass die Leute unbedingt wissen müssen, was emerging Church ist. Das irritiert im ersten Augenblick vielleicht mehr. Ich denke nicht, dass wenn man über Jugendarbeit in der “Neo-Romantik” (meine Bezeichnung für den gegenwärtigen Kultur-stream, der von anderen mit Postmoderne gleichgesetzt wird), man das gleich mit dem “Fachausdruck” emerging church verknüpfen muss. Ich kann das noch nicht so richtig in Worte fassen. Aber ich merke häufig, dass die Leute sofort eine ganz andere Vorstellung von Dingen bekommen, wenn sie so einem “Fachausdruck” begegnen und das vielleicht viel eher auch ablehnen oder so, als wenn man die selbe Sache ohne Fachausdruck beschreibend erklärt. Das begegnet mir mit anderen Begriffen. Sobald etwas fremd klingt schaltet das Gehirn in irgendeinen speziellen “Hä?” Modus, der viele Informationen scheinbar fast sofort entweder ausfiltert oder in “sonderbar” einsortiert, was man sonst vielleicht als gar nicht so merkwürdig sehen würde.

    Ich würd also ersteinmal aufzeigen, wie unsere Jugend “tickt”. Und dann darauf eingehen, wieso die bisherigen Methoden nicht mehr so funktionieren. Dabei würde ich eventuell auch den Begriff “Postmoderne” aus dem Spiel lassen, weil der so wabbelig ist, dass er in den Fingen zerrinnt.

    Ich denke auch nicht, dass “Großveranstaltungen”, je nachdem, was man drunter versteht, was bringen würden. Sicherlich, treffen von Jugendmitarbeitern, regional (weil dort die Kulturellen Unterschiede nicht so groß sind, die schon innerhalb Deutschlands zwischen Bremen und Bayern sehr groß sein können) oder aber auch national etc. wären sicherlich ne gute Sache. Austauschen etc. Das auch für “nicht-ec-insider” bekannt machen. Damit das dauerhaft Auswirkungen hat, muss das wirklich eine “Grassroot” Bewegung sein, wo die Leute nicht wieder den neuesten Hype mitnehmen, sondern wirklich verstehen und begreifen, was Sache ist. Das wäre im Besten Sinne “EC”, wenn ich das richtig verstanden habe.
    Was aber auch wichtig ist, und das wird häufig übersehen: Postmoderne Philosophie hat die Vielfalt in radikaler Weise neu entdeckt (zu radikal vielleicht). Und da haben sie nicht ganz unrecht. Was in Dorf A funktioniert kann in Dorf B leere Räume produzieren. Es gibt nicht “die” EC Jugendarbeit, weil es auch nicht “die” Jugendkultur gibt, der einheitlich “postmodern” wäre, denn gerade das wäre ja nicht “postmodern”, so wenig wie es “die” EC an sich gibt.

    Ich hab sicherlich nix neues gesagt. Und ich bin mir sicher, dass auch widerspruch kommt. Gut so 😉

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  2. Hi Tobi

    Das Problem bei der ganzen Sache ist dass es keine Expertinnen und Experten des postmodernen Gemeindebaus und der aktiven Jugendarbeit gibt. Traurig aber wahr. Aber das brauchen wir auch nicht unbedingt.

    Ich denke nicht dass man durch Großveranstaltungen einen bleibenden Eindruck hinterlassen kann. Ich würde es anders angehen:

    Großveranstaltungen für Jugendpastoren/Jugendmitarbeiter. Und zwar nur für Jugendpastoren unter Ausschluss von allen anderen.

    Sie sollen eine Vision bekommen!! Jetzt mal unter uns: Leiter haben Visionen – nicht das “Fußvolk”. Leider. Leiter werden diese Vision dann weitergeben.

    Ich denke dass hier in Deutschland eine Grasroots-Bewegung entstehen muss, also eine Bewegung von unten nach oben. In Zellen, Kleingruppen. Wo bleibt z. B. die geistliche Revolution von JesusHouse? Naja, es ist wenig davon übrig, weil es eine Bewegung ist/war, die von oben nach unten arbeitete, Jugendleiter kaum miteinbezog und keine Vision vermittelte.

    Es geht im Prinzip um eine lokale Kontextualisierung und inkarnatorische Missiologie – das nationale Großevents bis jetzt im örtlichen Kontext leider nicht entfachen konnte.

    Deshalb lege ich auch im Gemeindebereich immer mehr Wert darauf, Leiter zu mentoren, zu schulen und zu ihnen Beziehungen aufzubauen. Der Grund: Ich möchte Ausbilden, nicht füttern. Man kennt ja den Spruch: Fischt man für ein Dorf, hat man es für einen Tag ernährt. Bringt man dem Dorf das Fischen bei, werden sie immer satt werden.

    Rede ich am Thema vorbei?

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  3. Hallo Tobias,

    ich freue mich über deine Gedanken und die Fragen, die du hier stellst. Meiner Meinung nach wäre es sehr cool Sachen aus dem Emerging Church Kontext in das Christival zu integrieren. Ich denke, vielleicht im Gegensatz der beiden anderen Kommentarschreibern, dass eine Großveranstaltung inspirieren kann und dass dadurch Interesse und tiefe Beschäftigung mit, sagen wir: “etwas anderen Formen” möglich wird.

    Durch die modulare Form des Christivals wäre es ja leicht diese Gedanken und Formen zu integrieren ohne Dinge mit Tradition, die vielen Menschen wichtig sind, einfach weglassen zu müssen. Meiner Meinung nach ist ein Erleben wichtiger als ein reines Nachdenken über Gedanken, da vieles, was zunächst abschreckend erscheint oder einfach fremd, im Erleben einen ganz anderen Charakter bekommt.

    Ähnlich wie beim Freakstock könnten so neben den “normalen” Gottesdiensten, Seminaren usw. auch welche Angeboten werden, die aus emergentem Kontext stammen. Dadurch könnten, und da stimme ich dir zu, Impulse mitgenommen werden. Während ich das hier schreibe fällt mir auf, für wie viele Jugendliche das Lied “Jesus First” von Judy Bailey zu einer Art Hymne geworden ist… ich denke, dass Vision nicht auf Leiter beschränkt ist – gerade, wenn wir “Graswurzelsachen” wollen, müssen wir beginnen da umzudenken.

    Über konkrete Umsetzungen und Möglichkeiten müsste man da sicher noch sprechen, wollte eben mal ein paar Gedanken hier lassen…

    Grüße

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  4. Noch was zum Thema Großveranstaltung: Christival 2008 ist sicher eine Großveranstaltung mit ca. 25 000 Jugendlichen, was Chance udn Gefahr zugleich ist. Aber in den vier Tagen, gibt es hunderte von kleinen und mittelgroßen Veranstaltungen, wo man Seminare zum Thema oder ganz einfach “Messen” (spirituelle Orte schaffen) halten kann. Es geht mir nicht um Begriffe, sondern um Inhalte und es geht mir darum, dass Erfahrungen und Wissen nicht elitär gehalten, sondern missionarisch geteilt werden.

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  5. Natürlich geht es nicht um Begriffe. Aber manchmal ist es nötig, zu überlegen, ob ein Begriff der Sache dienlich ist. Und wenn er die Menschen in den “hä?” Modus schalten lässt, dann ist er nicht hilfreich 😉 Das war eigentlich meine Aussageabsicht.

    Noch was zu Großveranstaltungen:
    Es geht dabei nicht um Zahlen. Wenn das Christival eine Großveranstaltung ist, die aber eigentlich mehr eine Ansammlung vieler kleinerer Veranstaltungen ist, und wenn man dort den Jugendleitern und Jugendlichen ins Herz spricht, dann ist das sicherlich eine Möglichkeit.

    Es geht um das Prinzip nicht einen schnell verpuffenden Hype zu schaffen, wie es das schon oft gemacht wurde, sondern eine tiefergehende Veränderung zu bewirken, im Verstand und im Herz.

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  6. Da gebe ich dir absolut recht, einen Hype braucht und will glaub ich keiner, aber es geht ja darum, ob wir eine langfristige Entwicklung in dieser Richtung als geistliche Erneuerung sehen und wie wir uns dafür einsetzen und was Plattformen sind (Erinnere an unsere Buchdiskussion).

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  7. Genau. Da stimme ich auf jeden Fal zu. Und ich denke, es muss da einen guten Mix geben:

    – Bloggosphäre
    – regionale, nationale etc. Treffen von Jugendleitern, zum Austausch, zum Sehen von “Mitstreitern”, das man nicht allein ist, mehr als “spirituelle” Treffen
    – sicherlich auch Konferenzen, wo man sich auf etwas anderem Niveau austauscht.
    – Und dann auch Treffen von Jugendgruppen, so dass die Jugend untereinander ein “Netzwerk” aufbauen kann.
    – Vielleicht eben auch irgendwann Publikationen, um Erfahrungen und Entdeckungen, die man gemacht hat, einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.

    Das sollte, wie gesagt, auf verschiedenen Ebenen stattfinden: die geistlich-spirituelle, die praktische, die Intellektuelle etc.

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  8. Was sollte “EC” wohl anderes sein als ein weiterer, kurzfristiger Hype? Es ist nichts als ein Begriff, mit dem sich eine fromme Elite ein bißchen selbstbefriedigt. Es ist nichts als eine Theorie-Blase, mit der man sich ein bißchen darstellen kann (in “eingeweihten” Kreisen!), und natürlich wird es keine “Bewegung”, denn die wird eben nicht von “Leitern” in abgehobenen Clubs “gemacht”. Überhaupt steckt hinter diesen Theorien und Hypes ein völlig irriges Bild von Machbarkeit, von Beeinflußbarkeit der “Massen”. Bei jedem frommen Großereignis werden enorme Auswirkungen erwartet, dabei fahren 99% der Teilnehmer _nur_ dahin, um etws Spaß zu haben und Mädels resp. Kerle kennenzulernen. Das ist die Realität und wird jedem klarwerden, der als Teilnehmer bei sowas mitmacht…

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  9. Hallo Toby…
    Depone hat mir eben von Deinem post erzählt und ich denke das es auf jeden Fall interessant sein kann auf dem Christival etwas in Richtung EC zu machen und Impulse zu setzen. Ich kenne das Christival zwar nicht, aber ich war die letzen beiden Jahre auf dem Greenbelt Festival, was eine ähnliche Grösse und Vielfalt hat. Dort gibt es das “New Forms”, eine Raum wo so ca. 300 Leute reinpassen und wo pro Tag 5 – 6 Alternative Worship Gruppen Gottesdienste machen. Darüberhinaus gibt es verschieden Räume wo dauerhaft Stationen zur interatkitven Gottesbegegnung aufgebaut sind, die man rund um die Uhr besuchen kann. Ein Beispiel wäre das “Labyrinth” eine interaktive Reise aus der Welt… hin zu Gott…. und zurück in die Welt, das in UK recht bekannt ist. Wahrscheinlich kennst du das schon, wenn nicht: http://web.ukonline.co.uk/paradigm/. Wir haben ein ähnliches, aber bisschen aufwendigeres Labyrinth auch schon mal beim “Südpool” im Sommer Open Air aufgebaut und die Leute sind voll drauf abgefahren. Neben sollchen praktischen Sachen wären natürlich auch Seminare usw. denkbar. Wenn wir Dir da irgendwie helfen können sag bescheid… Kommst Du uns nicht sowieso im März besuchen?

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  10. @Mark: Ja, habe auch schon an Greenbelt gedacht, war da aber das letzte mal vor 10 Jahren!!
    Ja, ich würde sehr gerne im März kommen, bin nur etwas im Terminstress genau in der Zeit, hoffe, aber dass es klappt, würde dich und die anderne sehr gerne kennen lernen.
    Köntest du dir vorstellen, was am Christival zu machen? Ganz gleich erstmal was?

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  11. Sehr cooler Gedanke mit Christival. Ich bin 25 und hab Dresden & Kassel erlebt. Und ich finde meine Gedanken bei allen Kommentatoren wieder. Darum auch einige Wdh.

    Ich bin zu EC gekommen, weil da Dinge aus meinem Herzen waren, die ich bei anderen wiedergefunden habe, plötzlich festgestellt habe: Die Leute ticken wie ich! Offensichtlich hat Gott uns dieselbe Sehnsucht geschenkt. Die kulturelle Reflektion kam erst hinterher, unterstützt durch meinen lieben Freund [depone].

    Aber was ist EC? Ein schwammiger, weiter Begriff – und vielleicht schon zu sehr durch Kimballs Buch ge”labelt”. Wer bestimmt, was EC ist – und wer nicht? Ab wann bist Du EC – wann nicht mehr? Kester Brewin hat mal schön dazu gebloggt unter dem Titel “Will the emerging church become a denomination?”

    Wie können wir Leitern auf Podiumsdiskussionen durch Worte von dem begeistern, was in uns brennt? Wie kann ich anderen erklären, was ein bestimmtes Musikstück für mich bedeutet, welche Emotionen und innere Eruptionen es freisetzt, wenn sie das nicht selbst empfinden? Oder wie N.T. Wright von einer Ballet-Tänzerin erzählte, die, nach der Bedeutung ihres Tanzes gefragt, antwortete: “If I could say it, I wouldn’t have to dance it!”

    Ist das mit EC nicht ähnlich? Wir ticken anders, wir träumen anders, wir glauben daran, daß Gemeinde MEHR sein kann, mehr als nur eine Organisation, eine Institution. Wir träumen von echtem, purem Leben, das wir von Gott empfangen, miteinander teilen und an andere weitergeben. Wir integrieren Traditionen, Praktiken, Zugangsweisen zu Gott aus jedem Winkel der Kirchengeschichte, weil wir glauben, daß “der Wind weht, wo er will”. Wir wollen 24/7 mit Gott leben und die sakral/profane Trennung Geschichte werden lassen. Gott von ganzem Herzen mit all unseren Gaben in unserer ganzen Weite anbeten. Dinge ausprobieren. Wege finden, wie Gemeinde auch noch sein kann. Gottes Auftrag neu leben. Gemeinsam leiten. Wir haben einen Teil der gigantischen Weite Gottes erlebt und wollen darin weitergehen. Miteinander unterwegs sein. Ins Dunkel stolpern. Gottes Reich ganzheitlich verstehen. Und und und…

    Das ist ein Teil meiner Sicht von EC. Vielleicht ist das für Euch was anderes. Wo fängt EC an? Wo hört EC auf? Es gibt nicht DIE Merkmale von einer “Absolutely-true-authentic EMERGING CHURCH”, auch wenn Gibbs & Bolger schon mal super vorgedacht haben. Keiner kann diesen Begriff für sich vereinnahmen, es ist eben “im Anbrechen befindliche Gemeinde”. Vielleicht neuer Wein, der nicht in alte Schläuche passt. Vielleicht auch nur rebellische Überreaktionen von post-evangelikal & post-charismatisch Deprimierten, die jetzt ihr eigenes Ding durchziehen wollen, was weiß ich. Jedenfalls ist es was, das ich im Herzen trage.

    Kann man das erklären oder in Seminaren vermitteln?
    Ja und Nein. Prinzipien kann man lehren. Gedanken kann man teilen. Träume kommen aus den Menschen selbst (oder, fromm gesagt: von Gott, der sie in die Herzen legt). Ich kann Dir nicht rational vermitteln, warum ich während der letzten Minuten von “Stadt der Engel” weine. Das passiert einfach.

    EC ist nicht “das Ding”, aufgrund dessen man alles vorhergehende vergessen kann. Es darf nicht nur eine neue Methode sein, eine missionarische Strategie um PoMo-Kids zu erreichen. Möge jeder das tun, was er vor Gott als seinen Weg erkannt hat. Echtheit, Wahrhaftigkeit, Authentizität ist der Kern. Man wendet jetzt nicht mal eben EC-Strategien an, um damit erfolgreich zu sein. Entweder das kommt aus Dir selbst, oder vergiß es.

    Nach diesen ausschweifenden Überlegungen (sorry for that) meine ich konkret:
    Lassen wir es die Leute erleben. Nicht von oben herab, sondern wie Sauerteig, der den ganzen Teig durchsäuert. Christival ist so groß, da ist so viel möglich: Alternative worship, Seminare zur Kultur, zur Spiritualität, zu einem neuen Gemeindeverständnis, zum “With-God-Life” (wie Richard Foster so schön sagt), Kunstinstallationen, Diskussionsrunden, Ansätze von gemeinsam geteiltem Leben, whatever. Da könnt ihr ja ruhig tief und weit denken, wenn ich mithelfen kann – gerne.

    Nur: Lassen wir die Kids erleben, wie groß, weit, breit, tief, verrückt, laut, leidenschaftlich, still, ruhig… Kirche/Gemeinde/Leben mit Gott auch noch sein kann. Und dann nicht sagen: “Das war jetzt EC, jetzt hast Dus gesehen, so ist das, eben der neueste Schrei”. Sondern sie es einfach schmecken lassen. Eine neue Weite erfahren lassen und dann mal schauen, ob das in ihrem Leben Kreise zieht…

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  12. ich finde, der beste weg sich zu informieren ist derzeit das web. selbst die einschlägigen bücher finde ich nicht so gut und interessant wie die einschlägigen blogs. einfach deshalb weil man so einblicke in laufende projekte bekommt und an entwicklungen teilhaben kann.

    gegen grossevents habe ich auch nichts. die sind zu unrecht in verruf gekommen. der punkt ist eben, dass sie nicht das leisten, was viele gerne hätten. sie können keine stadt, noch weniger ein land in die eine oder andere richtung “transformieren”, sie können aber zeichen setzen, ideen katalysieren und christen zusammen bringen. und das ist geil. also wären EC-vertretungen auf grossen sachen wie kirchentag oder christival wünschenswert. irgendwo haben solche veranstaltungen ja auch messecharakter und da stellt man halt aus und lernt interessierte kennen.

    ich finde selbst den namen nicht nur schlecht. bin da etwas gespalten, weil er als label zunehmend auch missbraucht wird und manchmal für formen steht, aber nicht den spirit. auf der anderen seite ist er schwer zu übersetzen, was zu diesem “Hää-effekt” führt. der ist super weil er leute zum nachdenken bringt. imho ist dies das wichtigste moment der bewegung: dass sie zum nachdenken und zur dekonstruktion einlädt. das finde ich viel wichtiger als alternative worship.

    insgesamt sollten wir uns aber nicht der illusion hingeben, dass der ec-spirit allzu schnell massentauglich wird. schade, dass die ganzen jugendleiter ec nicht kannten, aber wir sollten auf der rechnung haben, dass sich in den etablierten jugendarbeiten so flink auch nix in der richtung ändern wird.

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  13. Vielen Dank für die konstruktiven Beiträge bisher. Werde versuche sie mal zu bündeln und erste Schlüsse zuziehen. Bin weiter offen und interessiert. Ich denke einfach, dass die Jugendarbeit grundsätzlich in Deutschalnd (Mainstream) nicht so vorankommt und dass wir neue Impulse brauchen. Zumindest für diejenigen, die offen und interessiert sind. Außerdem finde ich, wäre eine Sünde, wenn nur ich von euch lernen dürfte!

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  14. @dosi hammer comment! musste ich gleich mal bei mir posten damit er nicht in Vergessenheit gerät.

    @toby ja ich kann mir prinzipiell auf jeden Fall vorstellen was für und auf dem Christival zu machen. Man muss halt überlegen was Sinn macht. Wäre auf jeden Fall schön wenn Du im März mitkannst, ansonsten wohnen meine Eltern bei Wetzlar und ich bin manchmal in der Gegend. Könnnte auch mal auf nen Kaffee nach Marburg kommen… Bin jetzt am Wochenende wahrscheinlich auch da.

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  15. Jetzt am WE bin ich leider noch in der Schweiz, komme erst am Sonntagabend heim. Aber du bist jederzeit in Marburg willkommen! Würde mich sehr freuen.

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  16. @dosi: Vielen Dank für deinen Post. Finde ich sehr ehrlich und gut. Ich denke, genau dass ist der Weg, wir müssen nur überlegen, wie es umgesetzt werden kann.

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  17. Auch ich fände EC-Elemente beim Christival gut. Das Christival hat wirklich im frommen Bereich etwas Messe-Charakter, Unbekannteres kann dadurch einfach und schnell bekannter werden. So wurden die Jesus Freaks nach Christival 1996 in Dresden ja auch viel bekannter und es gingen daher viele positive Impulse aus. Es besteht natürlich die Gefahr eines Hypes. Aber ich denke, dass es viele Jugendleiter und(!) Jugendliche gibt, die von EC, alternative worship usw. noch nichts gehört haben, dadurch aber angesprochen würden oder selbst schon Gedanken in die Richtung hatten. Wer zurzeit nicht auf den Blogs unterwegs ist, hat wenig Chancen von EC zu hören, Gedanken, Aktionen und Menschen kennen zu lernen…
    Es würde sich sicherlich nicht die gesamte christliche Jugendarbeit verändern, aber hier und dort könnte einiges hinterfragt bzw. neugemacht werden…

    @DoSi: Auch mich begeistert dein Kommentar, du drückst vieles, was auch ich teilweise denke, sehr gut aus. Danke.

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  18. Also ich bin auch in ner Christival Arbeitsgruppe und kenne EC! Wawoh welch ein Exot! 😉 Also ich denke, dass doch einige, die das Christival mitgestalten EC “Informierte” und Fans sind. Und im Herzen wollen wir doch alle nur das eine: Menschen für Jesus erreichen.
    Es wurde auch schon besprochen, dass wir zum Beispiel die 24-7 Idee groß mit reinnehmen wollen. Und in den Kirchen in der Innenstadt Bremens sollen bewusst “Meditative Orte” geschaffen werden. Ich bin in der Gruppe Festivals und wir überlegen, ob wir nen Multimediales Festival machen (vielleicht was für Kairos Media) oder nen riesigen 24-7 Prayer Room … Und gerade die Seminare sind echte Keimzellen für neue Ideen! Also ich hab große Hoffnung, dass EC Gedanken und Christival sich super befruchten werden! Haben ja noch 2 Jahre. Vielleicht gibts bis dahin EC gar nicht mehr! 😉 (geht ja alles so schnell heute)

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  19. Salut Toby!

    Nun, es kommt darauf an, was du unter Impact verstehst? Ein Aufbruch ein Umbruch kommt nicht mit einem Mal. Es ist ein Prozess und ich denke auch, dass diese Vision zuerst mal bei den Leitern verwurzelt sein muss, damit sie sich ausbreiten kann. Wenn die Leiter eine Vision teilen, wird sie sich wie ein roter Faden durch alles hindurch ziehen, was sie tun werden. So werden Menschen begeistert diese Vision mitzutragen und so nimmt sie Gestalt an. Das hab ich in St.Georgen selbst erlebt und so kann es funktionieren.

    Herzliche Grüße aus der Schweiz,
    Leo

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  20. Zitat: Mit Mitteln von Gestern gibt es kein Morgen…

    Mojensen

    Ich finde den Gedanken der Sozialen Entwicklung der westlichen Welt, also die Postmoderne, wichtig zu erklären. Also wenn möglich hau doch nen kleines Seminar zu gute. Dann wird doch überhaupt das Bedürfnis nach Arten dieser neuen Zeit zu begegnen geweckt. Und EC ist dabei nicht die einzigste Antwort. Wie wär´s wenn die Leute dann selber suchen und schauen was man machen kann? -> geil wär´s. Dabei werden sie an EC nicht vorbeikommen und sich was gutes rausziehen können. Mach´s doch so wie bei uns im Unterricht/ beim Jesus Freaks Regiotreffen…

    “Die Krise entsteht, weil kein Mastab vorhanden ist, an dem sich das wirkliche Bedürfnis jederzeit messen und übersehen läßt.” – August Bebel

    Ich denke das du auf Grund deiner Überlegung und deines “Geistes” wirklich geeigent bist, so nen Maßstab mitzugeben. Die Krise ist schon am anfangen und wird größer werden, wenn wir nicht umdenken und uns auf etwas neues (unter anderem eine neue Zeit) einstellen.

    Gott spricht: Siehe, ich mache alles neu! – Offb 21,5.

    Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht? – Jes 43,19

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  21. Hallo Toby,
    vielen Dank, dass du um Hilfe bittest und offen für Ideen und Gedanken anderer bist. Das hat mich sehr angesprochen und beeindruckt.
    Ich selbst bin momentan eher der stille Beobachter und partizipiere 😉 ein wenig bei Kubik. Ich denke, dass das Christival von Gedanken und Beiträgen aus dem Umfeld der Emerging Church profitieren kann und wird.
    Habt einfach weiterhin den Mut danach zu fragen und euch darauf einzulassen.
    Grüße, Daniel

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