“Poetische Bilder einer bitteren Realität”

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Eigentlich wollte ich heute mal bei Zeiten ins Bett gehen, da Christine und ich morgen ein Lernmethodikseminar in Stuttgart halten, aber ich hab keine Chance. Hab mir irgendwie den Ischiasnerv eingeklemmt oder sonst was mit dem Ding gemacht, keine Ahnung, auf alle Fälle ziehen sich übelste Rückenschmerzen von den Lenden über die Knie bis runter zu den Knöcheln. Ich kann eigentlich als jahrelanger Migränepatient ganz gut mit Schmerzen umgehen, aber heute klappt das nicht so recht. Meine selbsttherapeutischen Maßnahmen reduzieren sich ehrlicherweise auch auf Schmerzmittel (Voltaren, Paracetamol & Dolormin), eine Bettflasche und Gebet. Bisher sind die Resultate eher bescheiden, kann ja noch werden – die Nacht ist lang.

Überlege gerade, ob diese Scherzen nicht einfach der natürliche Verfall der Zeit darstellen, die jetzt auch meinen Körper Stück für Stück in Beschlag nehmen. Dazu fallen mir ein paar Verse aus Prediger 12 ein:

1 Denk an deinen Schöpfer, solange du noch jung bist, ehe die schlechten Tage kommen und die Jahre, die dir nicht gefallen werden. 2 Dann verdunkeln sich dir Sonne, Mond und Sterne und nach jedem Regen kommen wieder neue Wolken. 3 Dann werden deine Arme, die dich beschützt haben, zittern und deine Beine, die dich getragen haben, werden schwach. Die Zähne fallen dir aus, einer nach dem anderen; deine Augen werden trüb 4 und deine Ohren taub. Deine Stimme wird dünn und zittrig. Das Steigen fällt dir schwer und bei jedem Schritt bist du in Gefahr, zu stürzen. Draußen blüht der Mandelbaum, die Heuschrecke frisst sich voll und die Kaperfrucht bricht auf; aber dich trägt man zu deiner letzten Wohnung. Auf der Straße stimmen sie die Totenklage für dich an. 6 Genieße dein Leben, bevor es zu Ende geht, wie eine silberne Schnur zerreißt oder eine goldene Schale zerbricht, wie ein Krug an der Quelle in Scherben geht oder das Schöpfrad zerbrochen in den Brunnen stürzt. 7 Dann kehrt der Leib zur Erde zurück, aus der er entstanden ist, und der Lebensgeist geht zu Gott, der ihn gegeben hat.


Poetische Bilder für eine bittere Realität. Da kann/darf und will ich eigentlich nicht klagen. Bitte also um Vergebung und gehe ins Bett.

4 Comments

  1. Hi Toby! Rückenschmerzen gehen gerade um. Das sind meist Vorboten von irgendeinem Infekt. In Ebsdorf liegen einige nieder. Auch Tami hat’s mit üblen Rückenschmerzen erwischt. Die Ärzten, wo sie gestern war, hat es dann aber auf einen Infekt zurückgeführt! Der Tipp war: den Rücken dehnen und wärmen (am besten in der Badewanne).

    Kann aber natürlich sein, dass es bei dir einfach irgendwas anderes ist!

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  2. Ich hab auch keine Ahnung was es genau ist. Hoffe nur, dass es besser wird, sonst muss ich auch noch zum Arzt, was ich überhaupt nicht leiden kann. Danke für dein mitdenken und liebe GRüße an Tami!

    Eine Badewane haben wir leiden nicht.

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  3. Vielleicht sollten wir die Bundeswehr anfordern… 🙂

    Danke, ihr Leidensgenossen, so bin ich wenigstens nicht allein. Gute Besserung!

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