“Die vergessene Gastfreundschaft”

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„Die Gastfreundschaft hat mit den Mindestvoraussetzungen für das Menschsein zu tun: angenommen zu werden, um Geborgenheit finden zu können, zu essen und auszuruhen. Die Gastfreundschaft ist die erste Tugend für das Zusammenleben mit den anderen, denn sie setzt die Annahme des anderen voraus und führt ihn in unser Zuhause ein.“

Diese wunderbaren Worte von Leonardo Boff las ich heute morgen und sie haben mich sehr nachdenklich gemacht. Viele Menschen (Christen und Nichtchristen) sehnen sich nach Annahme und Geborgenheit in immer schwierigeren Lebensbedingungen. Ich weiß das, sehe es auch, bin aber oftmals mit Terminen so zu, dass ich für diese Mindestvoraussetzung kaum mehr Zeit habe. Im Alten Testament war es eine Selbstverständlichkeit und ein hohes Gut, gastfrei zu sein, Menschen, Freunde und Fremde, aufzunehmen. Jesus lebt das im Neuen Testament an vielen Stellen exemplarisch vor und Paulus sowie Petrus ermahnen die jungen Gemeinen der ersten Christenheit immer wieder die Gastfreundschaft nicht zu vernachlässigen. Darüber habe ich noch nie eine Predigt gehört und ich glaube, dass wir Deutschen da noch viel lernen können von vielen Muslimen. Es fordert mich heraus unsere Wohnung nicht verschlossen zu halten, sondern zu öffnen. Nicht auf meine Bedürfnisse zu schauen, sondern auf die meiner Nächsten.

7 Comments

  1. autsch versteh ich auch nicht, aber ich kenne bei uns in dresden eine familie, deren tür ist immer offen. die haben außen eine klinke dran, und wenn sie da sind ist offen. es klebt so ne zeigeruhr die anzeigt, ob die bewohner zeit haben, oder ob ein kurzer besuch möglich ist oder ob doch nicht gestört werden sollte.
    sprich man klopft und geht rein. immer wiedr ungewohnt wenn man dort ist, aber find ich irgendwie ne coole sache und ein erster schritt in diese richtung.

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  2. Ja, ist ungewohnt, aber eine gute Idee. Es ist für mich eine echte Frage, wie weit man geht mit seiner Gastfreundschaft und der eigenen Familie. Wir sind ja hier im Bibelseminar extra zu den über 100 Studierenden aufs Gelände gezogen, um auch mit der Familie “mitzuleben”. Das ist gar nicht so einfach und fordert mich immer wieder heraus. Ich freue mich, wenn Leute vorbeikommen und wir Leute einladen, manchmal bin ich aber so erschöpft,dass ich meine Ruhe brauche oder wir als Familie Zeit für uns.

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  3. Nein, so weit würde ich nicht gehen, wir wohnen in unserer eigenen Wohnung. Das Studentenleben und unser Familienleben haben auch einen ganz unterschiedlichen Rhythmus. Ich würde mal sagen, wir leben umgeben von Studenten.. 🙂

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  4. ja dieser zwiespalt zwischen gastfreundschaft und eigener ruhe, die jeder mensch zweifelsohne hin und wieder braucht [und sicherlich auch jede familie], ist wirklich nicht ganz einfach.
    ich muss dies auch noch nicht bewältigen, aber ich wünsch euch einfach viel weisheit im richitgen moment die leute willkommen zu heißen, und imr richtigen moment auch mal nein zu sagen.
    und am studentenleben zu schnubbern hat ja auch was 😉

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