“Von Vätern & Predigern”

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Ich liebe Predigten und finde es toll, dass es so viele unterschiedliche Formen und Modelle von Predigten in der Bibel und (auch manchmal) in unseren Gemeinden gibt. Und natürlich predige ich auch selbst gerne. Seit ich nicht mehr Pastor bin, tue ich es eher selten, da es in meiner Gemeinde viele tolle Predigerinnen und Prediger gibt. Aber diese Woche gibt es einen Rückfall in alte Pastorenzeiten und ich darf viermal predigen. Heute habe ich angefangen und es ging um „Gott als Vater“, ein herausforderndes Thema, vor allem im Blick auf die eigene Biographie und die subjektive Prägung des Gottesbildes im Vergleich zu dem was uns die Bibel von Gott beschreibt. Aber es ist auch ein trauriges Thema, da die „leiblichen Väter“ oftmals keine guten Vorbilder sind. In einer Umfrage unter evangelikalen Familien, sagen 60% der Väter, dass sie für ihre Kinder „wenig bis gar keine Zeit“ hatten. Das ist sehr traurig und geht an den Kindern sicher nicht spurlos vorbei. Dabei gibt gerade die Bibel den Vätern den Auftrag zur religiösen Erziehung. Da könnte man beinahe auf die ketzerische Aussage kommen: „Je bibeltreuer der Vater, desto weniger kümmert er sich um seine Kinder!“ Aber diese Aussage wäre sicher zu pauschal und auch ungerecht. Und was ich wirklich glaube ist, dass die neue Generation von Vätern sich dieser Tragik bewusst ist und dagegen angeht. Aber uns fehlen oft die Vorbilder und wir, bzw. ich will und muss da noch viel lernen. Da bin ich sehr froh über die Liebe und Geduld meiner Frau und auch meiner Freunde, mit denen ich darüber reden und diskutieren kann. Denn in einem Punkt bin ich mir ganz sicher: Das Reich Gottes beginnt in der Familie!

9 Comments

  1. ich lese gerade das buch: “der ungezähmte mann” von john eldredge. da geht es in vielen abschnitten um die rolle des leiblichen vaters, und dessen schwächen, und auch den von dir beschriebeen unterschied zu gott. bin noch nicht ganz durch und kann noch kein endgültige meinung sagen, aber finde die gedankengänge denen er nachgeht sehr interessant.
    ja ich habe diesen anspruch an mich selbst auch, für meine kinder ein guter vater zu sein, zur zeit auch noch einen sehr hohen anspruch…leider fehlt mir allgemein auch ein gutes vorbild. gibt es seminare zu dem thema? ich glaube es wäre ne kleine “marktlücke”.

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  2. Kleines Update aus Afrika…

    Hier arbeiten unsere Kollegen 40 Stunden im Office, besuchen Projekte oder vernetzen die AIDS-Arbeit. Am Wochenende und abends sind sie Pastoren einer Gemeinde und arbeiten weiter. Wenn es gut geht, bleibt der Samstag mal frei.

    So bauen sie Reich Gottes, mit aller Kraft, verdienen genug, um ihren vier Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen und die erste schwarze südafrikanische Generation zu schaffen, die vielleicht mal gleiche Chancen haben könnte.

    Daneben wir: Wir proklamieren unsere “halben” Stellen, die Umstellungsschwierigkeiten, keine Großfamilie, die sich um Noa kümmert und, dass das Reich Gottes in der Familie anfängt… haben wir hier ein Luxusproblem der “First World”?

    Hier meinen Pastoren, dass das Reich Gottes Opfer erfordert und Kinder brauchen zuerst gute Bildungschancen. Vielleicht war das auch die Motivation unserer Väter oder der gesamten Nachkriegsgeneration?

    Matze

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  3. Ich hatte das Glück auf einem Bauernhof aufzuwachsen, was mir damals oft als Nachteil aufstieß, ist heute ein wahrer Segen geworden. Wie oft habe ich mich geärgert, als es darum ging meinem Vater zu helfen, viel lieber wäre ich zu meinen Freunden gefahren und hätte Pc gespielt oder so. Aber heute sehe ich es als Segen und danke Gott das ich da aufwachsen durfte, wo ich aufgewachsen bin.
    Mein Vater hatte für uns immer Zeit egal was für ein Tag war.
    Toby danke für die Predigt gestern, es hat mir gezeigt, wie dankbar ich für meinen Vater sein kann und die Zeit die er für mich hatte und hat.

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  4. Der Apfel fällt nicht wie vom Stamm!
    Dieser Beitrag hätte auch von Deinem Vater sein können =)

    PS: Es gab gestern zum TSA-Geburtstag Bilder. Auf einem warst Du. Ziehmlich klein aber schon die aktuelle Frisur.
    Lass krachen ^^

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  5. @matze: Danke für deine Worte. Ja, ich glaube, dass die Existenzsicherung eine primäre Funktion hat und wir oftmals an einem postmodernen Überdrußsyndrom leiden, aber das ist vielleicht auch schon existenziell…

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  6. @Tobi

    Da wurde gerade die Grundplatte für ein Haus gelegt (betoniert). Sr. Ruth bedient den Krahn und Du sitzt vorn und gucks. Halt noch als Kind.
    (Die Frisur ist natürlich nur ein bisschen Spaß…)

    23^^

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