“Teilen, was ich bin und habe!?”

Christsein, Gesellschaft, privat

Ich lese zurzeit ein sehr interessantes Buch, das mich sehr herausfordert. Es heißt „Teilen, was wir sind und haben“ von Lind und Tshimika. Wie der Titel schon sagt befasst sich das Buch mit der Auseinandersetzung des Teilens als biblischen Auftrags. Was für eine Verantwortung haben wir als Christen untereinander und für die Welt. Während ich die Bibel meist für meinen Kontext (Deutschland, Marburg, Faix family) auslege und nur peripher und meist mit schlechtem Gewissen, auf die soziale Ungleichheit beziehe, versuchen die Autoren die großen Zusammenhänge und die damit verbundene Verantwortung darzulegen. Dabei gehen sie nicht moralisch vor, sondern versuchen die biblischen Verheißungen und die schöpferischen Geschenke jeder Kultur (ob arm oder reich, jeder hat was zu geben, jeder kann vom anderen profitieren) herauszuarbeiten. Dabei entlarven sie die falsche Priorisierung die im Westen oft herrscht, wo Gaben wir Reichtum, Macht oder Wissen eine große Rolle spielen. Gaben, dass umfasst für die Autoren sowohl materielle als auch geistliche Gaben, die alle von Gott geschenkt sind. Aber nicht zum Selbstzweck, sondern zum dienen untereinander. „Kommt nicht alles, was du hast von Gott? Wie kannst du dann damit angeben, als hättest du es von dir selbst?“ (1. Kor 4,7) Dieser Vers ist einer der Ausgangspunkte, von denen sie aufzeigen, dass Gaben nur dann in die Freiheit führen, wenn wir sie für unsere Nächsten einsetzen, sie weiter verschenken. Tun wir das nicht, werden sie uns gefangen nehmen und wir werden zu geistlichen Egoisten, die immer mehr Gaben brauchen und wollen. Diese Freiheit, des Teilens ist ein Problem des Westens und auch ein Problem von mir. Ich bin erst am Anfang dieses Buches und ich merke wie es mich ertappt, mich herausfordert, wie ich mich winde und nach Argumenten und Ausreden suche. Wo sind die Bedürfnisse und wo die Gaben? Wie sieht meine Verantwort aus und wo suche ich scheinheilige Argumente um mich selbst aus der Verantwortung zu nehmen. Wer ist wirklich „arm und reich“, „frei und unfrei“ in den Augen Gottes. Teilen, was ich bin und habe. Eine spannende, unbequeme und zutiefst geistliche Lektüre, die meinen Mikrokosmos zu sprengen droht. Un dich glaube, dass ist gut so.

6 Comments

  1. Anonymous

    Hört sich sehr interssant an – aber wo gibt´s das Buch denn zu kaufen? Bei welchem Verlag? Selbst amazon muss leider passen beim Eingeben der Begriffe.

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  2. Das Buch ist ein echter Knaller. Besonders für Christen in Deutschland wird das Soziale-Thema immer wichtiger. Neben Evangelisation sollte auch Transpiration treten, d.h. schwitzen für andere, um ihnen zu helfen. Und vor allem: Wir Christen müssen langsam anfangen, uns mit dem Thema “strukturelle Sünde” zu befassen. Das geht nur im Dialog mit vielen anderen Christen auf der Welt.

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