„Tag des Buches“

Bücher

Heute ist ja der Tag des Buches und da ich „Multitaskingleser“ bin, kommt nun ein Potporie von den Büchern, die ich momentan lese. Das Buch, das mich am meistens herausfordert ist „Teilen, was ich bin und habe“ von Tim Lind und Pakisa K. Tshimika. Das ganzheitliche Teilen alle Ressourcen meines Lebens (materielle und geistliche gleichermaßen) fordert mich enorm heraus. Ich merke, an was ich alles hänge und was mir wichtiger ist als mir lieb ist. Sehr unbequem. In eine ähnliche Kategorie gehört Claibornes „Ich muss verrückt sein, so zu leben“, was Christine & ich gemeinsam lesen. Der apologetische Anfang ist etwas nervig, aber dann wird es richtig gut, sozusagen die praktische Umsetzung von „Teilen,…“. Eher vergnüglich ist „Die neuen Spießer“ von Rickens. Eine flott geschriebene Abrechnung mit der oberflächlichen Wertediskussion alá Hahne und Di Fabio. Polemisch, entlarvend, vergnüglich und einfach gut. Raus aus dem muffig bürgerlichen Denken, aus der elendlichen Jammerkultur, dass doch früher alles besser war und rein in neues gestalten mit den Mitteln der gegenwärtigen Kultur. Ein Vorgeburtstagsgeschenk meiner Schwägerin hat mich gleich gepackt: „Bunny & Blair“ von dbc Pierre beginnt ähnlich furios und kurios wie sein Vorgänger „Jesus von Texas“. Bin gespannt wie es weiter geht. Eher theologischer Natur: „Die Geheime Botschaft von Jesus“ von Brian McLaren. Ich bin jetzt fast durch und ich habe die geheime Botschaft irgendwie noch nicht gefunden. Für amerikanisch konservativ Evangelikale mag das Buch eine Provokation sein, für uns deutsche steht nicht viel Neues drin. Das Gleichniskapitel ist sehr gut und auch der Rest liest sich wunderbar und zeigt uns einen Jesus, der in seinem religionsgeschichtlichen Kontext verwurzelt ist und dessen Reich eine ganzheitliche Dimension hat. Das ist richtig, aber weder neu noch geheim.

10 Comments

  1. Wegen McLaren:
    ich bin vor kurzem mit einer wildfremdnen Person im Internet ins Gespräch gekommen, die hat mir das Buch geschenkt. Sie konnte es einfach nicht mehr weiter lesen. Ich weiß genau, was sie meinte: auf der einen Seite diese Sensationsrhetorik, auf der anderen Seite das emotionale, was in der deutschen Übersetzung irgendwie sehr weichspülermässig rüber kommt.
    Schade, weil ich glaube, dass prinzipiell diese Betonung schon richtig ist und man eigentlich ein Buch wie dieses bräuchte… auf europäisch!

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  2. Bin grad an der Buchliste. Schön, dass Du “Secret Message” liest, das fehlt mir noch – kannst Du ja dann ergänzen 😉

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  3. Ich hoffe, Peter Rollins Buch wird bald übersetzt. Das halte ich für wesentlich wichtiger und auch interessanter für den deutschen Kontext.

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  4. Zu McLaren: Ich weiß genau was ihr meint und doch…Schön wäre es, wenn der Inhalt des Buches für die deutsche evangelikale Landschaft nichts Neues wäre – das mag für die Theologie mancher Gemeinden und Einzelner (besonders von Leuten, die sich auf Blogs rumtreiben, sich privat mit Theologie und/oder EC-Themen beschäftigen) gelten, was ich von vielen Leuten mitbekomme gilt das nicht. Und: In kenne mehrere Leute aus meiner Gemeinde, für die das Buch ein echter Augenöffner war und die vollkommen begeistert sind. Mein Fazit: Auch wenn die ‘Verschwörungsrhetorik’ stellenweise nervt, ist das Buch auch für viele im deutschen Kontext goldrichtig!

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  5. Ja, da hast du recht, nur nach den ersten Kritiken, die es ja schon als Skandal bezeichnet haben, hatte ich vielleicht etwas anderes erwartet. Ich habe jedenfalls nichts skandalöses gefunden…

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