„Die Radfahrersoap“

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Viele Radfahrer zerstören gerade ihren gesamten Berufsstand und sie merken es nicht. Ich jedenfalls bin nicht mehr gewillt diese ganzen „Pseudogeständnisse“ anzuhören. Die Aussagen, dass einige ab und zu mal und das nur zur Probe und wirklich auch nur aus Versehen und auf erhebliche Bedrängung des Teamartzes, mal eine kleine Woche und das vor mindestens zehn Jahren (so dass alle Sperrfristen abgelaufen sind) gedopt haben. Und seitdem haben sie nur von Mineralwasser und Biobrot gelebt! Ja, für wie bescheuert halten uns diese Dosköppe eigentlich? Nein, der Radsport hat es bei mir versaut, ich werde mir kein Radrennen mehr anschauen und es tut mir leid, falls es irgendeinen „sauberen“ Rennfahrer gibt, ich lass mich nicht mehr länger verarschen. Das musste jetzt mal gesagt werden.

Meine Lieblingsprotagonisten in dieser Radfahrersoap:

Rudolf der Präsident, der in einer Seelenruhe eine kompromisslose Aufklärung fordert und ein unbarmherziges Vorgehen gegen alle Beteiligten und das schon seit Jahren. Der Mann betreibt sein Amt mit derselben Apathie wie früher seine Politik!

Ulle der Saubermann: Ein Ex Toursieger, der in seiner Villa hockt und mehr an sein Geld als an seinen Charakter denkt. Ich habe noch nie gedacht, dass er viel davon hätte, aber dass es ein solch schlechter ist, dass ist doch überraschend. Und da sieht man mal wieder, wie wichtig Freunde und Berater sind, davon hat Ulrich der Schweiger definitiv die falschen. Doping gibt es nicht bei ihm, höchsten aus Versehen in der Disco!

Zabel der Ausrutscherdoper: Wollte nur mal probieren was alle machen. Als Profi kann man ihm da nichts vorwerfen, wie soll er darüber Bescheid wissen. Deshalb kann er mit guten Gewissen weiterfahren und braucht keine Konsequenzen zu befürchten. Außerdem hat er in Rudolf dem Präsidenten seinen größten Freund, Fan & Fürsprecher.

Aldag der Reuige: Er tingelt durch jede Talkshow und erzählt wie er jahrelang gedopt hat, weil er sonst keine Chance gehabt hätte und er musste auch an seine Karriere denken und an seine Familie und überhaupt kann er zu anderen gar nichts sagen. Vor allem nicht zu Ulle dem Unschuldigen, mit dem er jahrelang im gleichen Team fuhr. Mir kommen dann immer die Tränen und ich bin zu tiefst gerührt, wenn er als T-Mobile Teamchef von einem sauberen Sport spricht und Doping bei seinem Team kategorisch ausschließt. Sie leben, die Guten!

21 Comments

  1. Justina

    Prima, dass du das Thema aufgreifst. Ja, sag doch mal was vom christlichen Standpunkt aus dazu! Sollen wir (die Öffentlichkeit) den reuigen Sündern vergeben, müssen sie Buße tun??? In welcher Form? Was können wir da verlangen, auch wenn wir doch verzeihen wollen? Oder sind das hier ganz andere Kategorien? Oder denke ich da zu katholisch? 😉

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  2. @simon: Bölts Christ? Interessant, ist bisher an mir vorbeigegangen und von ihm hab ich auch noch nichts gehört, du etwa?

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  3. @justina: Das hat mich meine Frau gestern auch gefragt? Klar, es gibt für alles Vergebung und für jeden eine neue Chance. Was mich nur so ärgert ist, dass bei den meisten überhaupt kein Schuldgefühl vorhanden ist, kein Unrechtsbewusstsein und von Buße kann überhaupt keine Rede sein. Statt dessen wird seit Jahren gelogen, dass sich die Balken biegen und auch jetzt immer nur so viel zugegeben, wie nachgewiesen wurde. Ich glaube, dass wir erst die Spitze des Eisberges sehen…

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  4. Ich streite alles ab!

    Also Radsport ist laaangweilig.

    Wenn man aber Leute kennt, die Leute kenne, die Leute kennen, die da mitmachen, weiß man(fred), dass das schon viel “früher” anfängt.

    Profiradfahrer müssen jede Menge “Medizin” einnehmen – z.B. Schmerzmittel und dergleichen. Im Grunde genommmen versucht man gerade so noch legal zu sein. Die “Dopingfälle” sind quasi wirkliche Ausrutscher. Dann war eben doch ein bisschen viel, ne schlechte Mischung oder Dummheit.
    Aber wie die Stammtischpolitiker schon immer wussten: Die sind doch alle gedopt!

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  5. Doping als Medizin, ah, sorry, jetzt ist mir alles klar. Natürlich so ist das und ich entschuldige mich für meine Worte. Und es ist ja durchaus biblisch, dass die Kranken die Medizin brauchen und nicht die Gesunden und überhaupt brauchen sie sehr viel Medizin, weil der Radsport sehr krank ist, dass erklärt auch das viele Doping…

    P.S. Wer ist Fred?

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  6. Manfred, der alles abstreitet und keine Ahung hat

    Also Sachen wie Schmerzmittel und andere Präparate – oder so…

    Das ist so.

    Schon mal überlegt, wie so ne Tour de France überhaupt durchhalten? Das kommt nicht der großen Lunge..

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  7. weblegastenie

    Hier nochmal in Deutsch:

    Also Sachen wie Schmerzmittel und andere Präparate fallen noch darunter. Für alles “weitere” braucht man Beweise (siehe Dopingfälle)

    Das ist leider so.

    Schon mal überlegt, wie die so ne Tour de France überhaupt durchhalten? Das kommt nicht von der großen Lunge..

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  8. Ja, vielleicht braucht man beweise oder eine Ethik oder einfach nur Charakter…

    P.S. Ich weiß immer noch nicht wer Fred ist?

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  9. Anonymous

    es gibt sportarten, die meiner meinung nach nicht weniger anstrengend sind als die tour de france un da sitzendie sportler nich da un spritzen sich nacheinander dopingmittel in den körper.
    wennn man die t.d.f nur aufgrund von doping durchhalten würden, würde es diese nicht mehr geben.
    aber dadurch, dass sie alle denken, sie müssen die schnellsten, die besten, die tollsten sein spritzen sich sich halt ihre “medizin” zerstören ihren körper, sahnen für ein paar momente ruhm ein unnd sin “glücklich”.
    ich hab davon einfach nur noch de schnauze voll. ich versteh die leute nich aber irgendwo denk ich, kann man ihnen nich die ganz schult zuschieben. sie haben eine riesen last zu tragen. von ihenn wird erwartet zu gewinnen, ihr bestes zu geben, die anderen nicht zu entäuschen. ich stell mir das hart vor. un wenn ihr jetzt denkt “dann sollen sie doch damit aufhören, einen schlussstrich ziehen”. denkt ihr das das so leicht ist?
    wenn ein radfahrer aufhört, weil er sagt er schafft es nich mehr, ihn macht das kaputt. denkt ihr alle wüden dann hinter ihn stehen? nein, ich denke das ncih. klar vielen werden sagen “cool das er das gemacht hat, wow, klasse” aber die meisten werden sich das maul darüber zerreisen. ihn feigling nennen un sonst noch was. man wird ihnen den ausstieg aus diesen sport nich leicht machen. hat einer schon mal daran gedacht?
    ich will damit nich sagen, dass ich das doping gut heiße, ganz im gegenteil ich finde es scheiße. einfach nur hammer bescheuert.
    aber macht euch mal die ühe un vertsucht euch ein bisschen in die leute hinein zu versetzen.
    ich finde es nich gut was sie machen, überhaupt nich. aber trotzdem tun sie mir irgendwo leid. sie sind so einem druck ausgeliefert.
    ichhabe mich schon so oft gefragt, wie die das überhaupt aushalten. viele von uns wären unter diesem druck schon längst zusammen gebrochen. un ich denke, dass viele druck abbauen wollen, in dem sie besser werden. je besser sie sind umso weniger könenn die anderen sich das maul über einen zerreisen. das sie damit aber in einen teufelskreis geraden, nehmen sie in diesem augenblick aber noch nich wahr.
    um diesen druck, diesen hohen anforderungen gerecht werden zu können, greifen sie zu doping. un wenn sie es dann einmal genommenhaben, könne die meisten nich mehr davon loslassen. sie sin abhängig davon un sie wissen, wenn sie jetzt damit aufhören verschlechtern sich ihr elstungen un sie bekommen wieder druck von allen seiten.
    ich finde es absolut nich gut, was die radfahrer machen aber ich denke, wir dürfen nich nur ihnen die schuld geben, sondern genauso haben wir, die gesellschaft auch mit schuld daran.
    das is meine meinung dazu.
    un zu der frage, ob wir den “reuigen sündern” vergeben sollen.
    ja das sollen wir!
    jeder von uns hat schon so viel mist gemacht. aber uns wurde trotzdem vergeben.
    es ist verkehrt was sie gemacht haben, es war der falsche weg. aber sin sie nicht schon vom falschen weg gegangen un in richtung neuen weg als sie sich öffentlich dazu bekannt haben?
    denkt mal drüber nach!
    l.

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  10. Ja, du hast sicher zum Teil Recht, dass der Druck groß ist und die Massen Helden wollen und keine (ehrlichen) Versager, aber das ist nur ein Teil, der andere ist ein riesiges Meer aus Lügen und Intrigen die in den letzten Jahren aufgebaut wurden. Irgendwann platz die Bombe und die “schöne heile Welt” fällt zusammen. Bald ist es soweit…

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  11. Anonymous

    das es ein riesiges meer aus lügen und intriegen ist wollte ich auch nich bestreiten. das seh ich genau so.

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  12. ich stell mir dann die frage: was besteht denn heutzutage nicht mehr aus lügen und intrigen?

    da kann man doch jedes x-beliebige thema nehmen, und man findet überall schwarze schafe, und in einer gesellschaft in der einzig und allein das geld, ruhm, macht und erfolg zählt ist das auch nicht verwunderlich, wenn es nicht bei einem schwarzen schaf bleibt, sondern sich langsam die gesamte herde verfärbt.

    wir sollten aufpassen, dass unsereiner nicht plötzlich morgens schwarz im bett liegt…

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  13. Hallo Toby,

    ich selbst betreibe “Body Building” seit einigen Jahren (mit Unterbrechungen) und behaupte mal, dass ich so einiges an Wissen Rund um den Sport mitbringe. Persönlich habe ich mich immer an legale Mittel gehalten (Creatinmonohydrat, Proteine usw.) gehalten wenn es um das Thema “Leistung” ging. Im Profisport “muss Doping” sein, damit die zu erwartenden Leistungen eingehalten werden. Es gibt (fast)keinen Profisportler, der nicht zu anabolen Streoiden oder ähnlichem greift- so traurig dies Kapitel auch sein mag. Die Leistungen, welche heute gefordert werden (egal welche Sportart!) sind “natural” nicht zu erreichen! Im Grunde genommen ist der Sportler ein Opfer der Leistungsgesellschaft und der Industrie, welche Millionen an Werbeverträgen usw. verdient. Wenn nun jemand in diese Mühlen hineingerät, dann bleibt dieser Person nichts anderes übrig, außer zu dopen. Traurig, aber wahr, viele Sportkollegen sterben an den Folgen sehr früh (40+), oder die gesundheitlichen Schäden sind so immens, dass diese “von der Weltbühne” verschwinden.

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  14. @e-mix: Ja, sicher, muss bei sich selbst anfangen, das gilt auch für mich und trotzdem haben auch die Sportler eine ethische Verantwortung und Betrug bleibt Betrug, egal wie viele es auch machen…

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  15. @matthias: Ja, genau das ist der Grund warum ich kein Radsport mehr schaue. Wenn alle Zuschauer nur noch bei “sauberen” Sport hinschauen würde und man Dopingsünder nicht “feiern” würde, würde sich schnell was verändern. Denn der Sport lebt den Millionen die nur von den Zuschauern udn dem öffentlichen Interesse kommen.

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  16. Ich stimme grundsätzlich zu und staune auch (bisweilen leicht angewidert) über die Verlogenheit der “Stars”.

    Trotzdem liebe ich die Tour und frage mich, welchen Beitrag wir Millionen frenetisch jubelnde Fans dazu liefern, dass die Branche ist, wie sie ist.

    Und by the way: Was machen wir eigentlich vom 07. bis 29. Juli zwischen 15 und 17 Uhr, wenn wir nicht vorm Fernseher (oder dem Internet-Livestream) sitzen und mitfiebern, wie unsere drahtigen Chemiebaukästen die Berge hoch radeln?

    Ist das vielleicht die Geburtsstunde einer aktiven emerging-cycling-society? 😉

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  17. Was ich in der Zeit mache. am besten selbst fahren, ganz ohne Chemiebaukasten! 🙂
    “emerging-cycling-society” – ha, sehr gut!

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