“Ich sage NEIN zu Pocher!”

Familie

Das ist ein echter Schocker. Harald Schmidt bekommt ab Herbst Oliver Pocher zur Seite gestellt. Nichts gegen „Vollidiot“ Pocher persönlich, aber zwischen dem Zeugen Jehovas und Harald Schmidt liegen Welten und zwar nicht nur was die Hirnmasse betrifft, sondern auch an Persönlichkeit und Witzgewandtheit. Pocher ist ein Spaßmacher, ein perfekter Entertainer für das Unterschichtenfernsehn der 18 bis 27jährigen, die sonst wahlweise GZSZ oder DSDS schauen. Schmidt dagegen ist ein intellektueller Zyniker mit pädagogischem Bildungsauftrag für die belesene Mittelschicht ab 30! Das passt nicht! Nein, auch wenn die ARD ihren Publikumsschnitt senken möchte, das ist der falsche Weg und auch die nostalgischen Erinnerungen an „Schmidteinander“ sind fehl am Platz, da Pocher selbst an Feuerstein nicht rankommt. Vielleicht kann der selbsternannte „B-Promi“ (und das ist noch zu hoch gegriffen) gegen den phlegmatischen Wandersmann Andrack ein bisschen aufmucken, aber ob er über seinen Pubertätshumor hinauskommt ist mehr als fraglich. Deshalb sage ich NEIN zu Pocher! Schmidt sagt ja, er mag Pocher, das hat man vor einigen Wochen gesehen als Pocher zu Gast bei Schmidt war. Pocher war brav wie Schoßhündchen Daisy und hat Schmidt aus der Hand gefressen. Dieser hat ihn wohlwollend und fast Großväterlich behandelt. Ihm die Gags sozusagen auf dem Silbertablett serviert. Aber Pocher sollte nie vergessen, wer dieses Tablett in der Hand hält, sonst ist es bald zu Ende mit der Karriere, denn zwei Egos in einer Sendung, dass hat sich noch nie vertragen.

Noch was persönliches: Mein Frau liebt Oliver Pocher! Das macht die Sache im Hause Faix nicht unbedingt einfacher und man merkt spätestens jetzt, dass das Ganze einen existentiellen Charakter annimmt. Meine Frau sagt mir gerade ich sei gemein, so ist das mit der Wahrnehmung und ein weiterer Beweis für die Subjektivität der eigenen Betrachtung. Das macht das Leben spannend und bei solchen Sache macht das doch richtig Spaß.

Trost in diesen herausfordernden Zeiten gibt es mit Ehrensenf, dem täglich satirischen Tagesrückblick mit Kathrin, die aber auch bald geht. Es gibt keine Kontinuität des Guten – die Welt wird immer schlechter. Das Ende naht!

27 Comments

  1. >Deshalb sage ich NEIN zu Pocher!

    Recht so! Als ich die Meldung letztens in der Zeitung las, habe ich sicherheitshalber sofort aus dem Fenster gesehen, ob die apokalyptischen Reiter schon am Himmel zu sehen sind. Ich glaube ich werde wieder schwarz Fernsehen schauen, wenn von meinem Geld Leute wie Pocher bezahlt werden.

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  2. Zum Glück habe ich keinen Fernseher.

    Pocher kann rein garnüscht – außer alte Leuter veräppeln.

    Das wird der Untergang von Schmidt. So oder so. Wobei mir so lieber gewesen wäre.

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  3. Anonymous

    @fono: naja, so schlimm is pocher ja nu a wieder nich.
    aber mir is das im prinziep egal. da ich harald schmidt eh nich wirklich mag

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  4. @anonym
    >Da ich Harald Schmidt eh nich wirklich mag

    Was denn?! Keiner macht im deutschen Fernsehen so herrliche Witze über die katholische Kirche 🙂

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  5. Über den ersten Absatz hätte ich mich schon fast aufregen wollen (von wegen Unterschichtfernsehn für die 18-27jährigen und intelligenter Humor für die belesene Mittelschicht ab 30). Und das, obwohl mich die Pocher-Schmidt-Diskussion kalt eigentlich emotionslos lässt.
    Der zweite Absatz hat mich besänftigt und dein Bekenntnis zu Ehrensenf hat dann alles wieder gut gemacht ;).

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  6. Anonymous

    warum is es so, dass man sich nich angenommen fühlt, obwohl man eigentlich weiß, dass man dahingehört un da sein soll.
    warum fühlt man sich ausgeschlossen, fehl am platz, allein, hilflos, verloren, klein….
    warum weiß man nich was man machen soll, hat das gefühl, dass das herz gleich aus der brust springt, so weh tut es. kann nich weinen, geht nich. kann seine gefühle nicht zeigen, die anderen würden sie ja doch nicht verstehen
    warum weiß man, dass man dahin gehört, wo man gerade ist. aber hat ein gefühl als wäre man nur ein störfaktor?

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  7. Anonymous

    @tobi: ich spreche nicht von schmidt und pocher. mir war gestern alles zuviel und ich war grade auf deiner seite als ich das gefühl hatte, dass mal loszu werden.
    sorry. war falsch. hätte es danach am liebsten wieder gelöscht.

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  8. @anonym: Kein Problem, ich denke, dass wir viel zu wenig über diese Dinge reden/schreiben. Es ist leicht etwas über Schmidt und Pocher zu lästern, aber schwer über sein Leben und die gegenwärtige Situation zu reflektieren. Also danke, dass du meinem blog etwas Niveau gegeben hast!

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  9. Heute war ein Interview mit Pocher in Spiegel online zu lesen. Darin sagt Pocher, dass er keine Lust auf Andrack hat und das für selbigen auch keine Platz in der neune Show wäre, weil sich da zwei gleichgroße” gegenüberstehen. Hab ich dazu schon was gesagt? Gut dann schweige ich jetzt…

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  10. Anonymous

    @tobi: ich war nicht darauf aus, deinem blog niveau zu geben, denn ich finde, davon hat er sehr viel. aber mich freut es, wenn du so denkst.
    und ich finde wie du, das wir uns viel zu oft verschließen, vor den dingen, die im leben wichtiger sind. leider ist es so, dass wir menschen “erkaltet” sind. wir haben nicht mehr gelernt was es heißt seine gefühle zu zeigen und echt zu sein. die meisten haben leider nur noch gelernt so zu sein, wie die anderen einen haben wollen. das finde ich schade und total gemein den menschen gegenüber.
    ich finde es schade, dass die welt kalt gegenüber den gefühlen der anderen geworden ist. und das sobald jemand wirklich sein inneres zeigt, die anderen sich verschließen und man daher nicht mehr gezeigt bekommt, was es heißt “echt” zu sein.
    ich finde das total traurig!
    l.

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  11. basti

    Das ganze gelaber hier über einen blog ist doch quatsch, welt offenheit oder nicht, fangt an euch wieder persönlich zu treffen zu reden, zusammnen zu essen, für andere da zu sein, ihr intellektuellen verliert den bezug
    zur welt.Eröfnet doch eine Internet Gemeinde!?

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  12. @: basti: Danke für alle deine Vorurteile! Alles oder nichts – schwarz oder weiß. So ist die Welt. Interessant. Nun ja, aber das Internet benutzt du schon, erstaunlich…

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  13. Anonymous

    @bast: nur weil man einen blog hat, dort seine meinung kunnt tut, darüber schreibt was seine meinung ist……heißt das nicht, dass man den bezug zur welt verliert….un es heißt nicht, das man keine sozialen kontakte mehr hat!
    manchmal ist sogar das internet ein sehr guter weg um menschen zu erreichen, die man sonst nicht erreichen würde!
    l.

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  14. Zu dem “Erkalten” von welchem du schreibst, Anonym, fällt mir ein Gespräch ein, dass ich letztens mit jemandem hatte. Es ging darum, wie erstaunlich gefühlskalt wir es ignorieren können dass am Tag 30.000 Kinder an Armut sterben. Selbst wenn wir es wissen, es bewegt nicht wirklich. Es ist erstaunlich wie leicht wir Leid ignorieren können. Nicht nur das Leid am andern Ende der Welt. Das Leid vor der eigenen Haustüre. Von Mitmenschen. Da erscheint uns anderes oft so viel wichtiger. Zumindest erlebe ich es bei mir oft so, dass ich denke wieviel wichtiges ich doch noch erledigen muss, aber in der ehrlichen reflektion fällt auf, wieviel unwichtiges unter dem vermeintlich wichtigen wieder war. Zeit die ich in mich investiert habe, obwohl die Kids unserer Stadt geistlich verrecken. Das Ding ist, das wissen darum allein nutzt nichts, es muss zur veränderung führen…
    Sorry, dass ich dich jetzt so zugeschrieben habe…ist mir grad so vom Herzen in die Tastatur geflossen…Liebe Grüße, Steffi.

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  15. Anonymous

    @steffi: ich finds total gut, dass du das hier reingeschrieben hast. denn das ist echt etwas zum nachdenken. wie oft sehen wir in den nachrichten, im internet,…eine meldung wieviele kinder tgl. sterben, bekommen einen traurigen blick und denken, kann man da nichty dagegen machen?
    aber wir müssen bei uns anfangen.
    auch wie du geschrieben hast, vor der eigenen haustür.
    unseren mitbewohnern, nachbarn, freunden, schulkamaraden geht es nicht gut und oft übersehen wir es oder kümmern uns nicht drumm->traurig?–>ja!
    auch ist es war das die kids in unserer stadt geisltich verrecken. aber es nützt nichts, wenn wir große reden schwingen, nein wir müssne handeln!
    @steffi: danke, dass du es uns mal wieder vor augen geführt hast!
    l.

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