“kranke Gedanken”

Christsein, Gesellschaft, privat
Die ganze Woche schleppe ich mich schon mit einer Erkältung rum und quälte mich mehr schlecht als recht durch Unterricht, Sitzungen und sonstige Vorbereitungen. Heute ging es dann nicht mehr. Die Grippe hat gewonnen und habe den Tag mit den üblichen Symptomen (Kopf- Glieder- und Ohrenschmerzen) im Bett verbracht. Zwischendurch ein bisschen in der aktuellen Zeit geblättert (mehr angeschaut als gelesen) und mich darüber gefreut, dass der große Helmut Schmidt sich als HSV Fan outet. Ich wusste ich stehe in einer guten Tradition. Dann hab ich mich mal wieder am ASBO Jesus erfreut und überlegt, dass das Model von Luthers „Zwei-Reiche-Lehre“ mit Schuld ist warum wir als Christen so eine gesellschaftsfeindliche Einstellung haben. Warum hat sich Bonhoeffers Mandatenlehre eigentlich nie durchgesetzt? Aber da mein Kopf schmerzt vertage ich die Gedanken, obwohl ich denke, dass unbedingt heute gelöst werden müssen.

24 Comments

  1. Vielleicht hilft die klassische “Zwei-Reiche-Lehre” besser dabei, die Fragwürdigkeit von Krankheit im Lebenskonzept unterzubringen 😉

    P.S. Ich bin auch dafür, die theologische Leistung Bonhoeffers stärker in die Diskussion zu bringen…

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  2. Ja, ich war jetzt beim weltlichen Arzt, der aber fromm ist, in welchem Reich war ich dann nach Luther und wie muss ich jetzt damit umgehen? 😉

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  3. Wünsche dir gute Besserung Toby!

    Hab gelesen, dass zur Zeit das Wetter in Marburg sowieso nicht gerade gesundheitsfördernd ist.
    Naja hier im Norden ist es auch nicht besser, weiß schon fast garnicht mehr wie Sonne aussieht!
    Sag deinen Mädels mal schöne Grüße von mir :-).

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  4. Gute Besserung aus Hamburg. Von wegen weltlich… Auch Lukas war Arzt (sic!) und manchmal scheint Bettruhe die beste Medizin. Timmy hat er ja auch nur etwas Wein für den Magen empfohlen… Ich lese da nix von nem HeilungsGoDi 😉

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  5. Vielleicht baut dich ja das hier ein bisschen auf und beschleunigt deinen Genesungsprozess: hab grade die neue dran in die Hand bekommen und hab schnell durchgeblätter. Überschrift “Spiritualität…Postmoderne”… Dachte nur, wenn das kein Mensch mit Ahnung geschrieben hat, hab ich gar keine Lust es zu lesen. Und siehe da: ich werd’s lesen. 🙂 LG!

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  6. Hab grad im Newsletter gelesen,dass es dich jetzt richtig erwischt hat!
    Deswegen auch von mir gute Besserung!

    Grüße aus dem schönen Rebland!!

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  7. @julia: na, dann bin ich ja auf deine Meinung gespannt! 🙂 Finde deine Bedenken gegenüber den 5 Sprachen des Verzeihens äußerst gerechtfertigt!

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  8. Hallo Toby,

    ich glaube (auch), dass es viel weniger um Formen und viel mehr um die Botschaft, um den Kern des Christseins geht. Es geht um die Botschaft die offen Ausgesprochen oder bewusst verschwiegen wird und die Botschaft die dogmatisch in den Köpfen von Christen und vermeintlichen nicht-Christen vorherrscht.

    Ich glaube, dass die Freiheit des Evangeliums etwas anderes ist, als das, was Gemeinden auf einer Makroebene daraus gemacht haben und damit das “Image” des Christseins nach innen und nach außen geprägt haben.

    Hierdurch haben sich (insbesondere evangelikale und fundamentale) Gemeinden schöne dogmatische Festungswälle errichtet und sich immer weiter vom Rest der Gesellschaft abgeschottet oder von ihm entfernt.

    Lieben Gruß,
    Nils

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  9. @nils: Da sprichst du einen wunden Punkt von vielen evangelikalen Christen an, die mehr apologetisch als offen ihren Glauben leben, oft aus Angst dogmatisch verschanzt reagieren. Also, lass uns die Freiheit leben! Aber wie sieht diese “Freiheit des Evangeliums” konkret aus? Wie lebe ich sie?

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  10. hallo, wir kennen uns nicht. ich lese deinen blog mit gewinn, Verwirrung und “Empörung” ( vieles passt nicht zu den Fragen, die ich so durchlebe) und wollte dich fragen, ob ich dich als Link nennen darf.
    Ich denke, meinen “Leuten” würde es auch gut tun sich herausfordern lassen

    GUte Besserung aus dem fernen ostfriesland

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  11. @Toby, bzw deine Mädels!
    Urlaub??? Wie kommen die denn auf diese Idee? Ich bi hier schwer am arbeiten! Meine Gemeinde hat überdurchschnittlich viele Gruppen und man schafft es nicht einmal in drei Wochen alle sich anzusehen!
    Außerdem muss ich noch Stunden vorbereiten.

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  12. @linge de pateco: Ganz einfach, sie haben gefragt wo du bist und da habe ich gesagt, ganz nah am Meer. Da gab es nur eine Schlussfolgerung: Urlaub! 🙂 Habe ihnen dann aber erklärt, dass du in einem anstrengenden Praktikum bist…

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  13. @toby: auch wenn deine Frage nach der Freiheit des Evangeliums rhetorisch gemeint war, antworte ich dir (oder vielleicht auch mir) mal 🙂

    Freiheit des Evangeliums würde ich mal als “Freiheit an sich” kennzeichnen, denn sonst würde es ja “Einschränkungen des Evangeliums” heißen. Freiheit hat per Definition keine Grenzen.

    ABER: Natürlich funktioniert unendliche Freiheit nicht, denn der Mensch lebt in sozialen Zusammenhängen. Deshalb wurde das Gebot der Liebe hinzugegeben. Dieses Gebot, unter dem sich alle anderen Gebote subsumieren lassen, sorgt für die Funktionsfähigkeit “der Gesellschaft”, bewahrt den einzelnen vor Schaden und stellt Gott ins Zentrum (manch einer würde von “gelingendem Leben” sprechen).

    Die Bibel (insb. die Botschaft/en Jesu) bietet darüberhinaus eine Anzahl von Normen, die bei der Erfüllung des Gebotes helfen (sollen).

    An dieser Stelle tritt das Problem der Deutungsmacht auf: Denn die Auslegung dieser Normen ist nicht unbedingt ein fortwährender, sich immer wieder erneuernder, offen zugänglicher, transparenter diskursiver, aufgeklärter Prozess.

    Lieben Gruß,
    Nils

    PS: Auf den “Glauben” und die Wechselseitigkeit von Glaube-Nachfolge und Erretung bin ich jetzt nicht eingegangen (darüber denke ich derzeit noch nach 😉 ).

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  14. @toby

    Das bin ich ja froh, dass du das aufgeklärt hast!
    Mir geht es hier gut und wenn sie mehr wissen wollen, sollen sie einfach mal meinen Blog lesen.
    Und demnächst kommt ja auch der versprochene Brief!

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  15. @nils: Klar warst du gemeint! 😉
    Ein ehemaliger Lehrer von mir hat mal gesagt: “Wo der Geist Gottes aufhört, fängt die Gesetzlichkeit an!”

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  16. und ein anderer (leider nicht dein Lehrer) hat gesagt, “wer die Allversoehung lehrt ist ein Irrlehrer, wer sie nicht glaubt ist ein Schwein” und ich versuche zum Thema Glaube, Nachfolge und Errettung: Wer glaubt, dass (seine) Werke keine Rettung (fuer andere) bringen ist ein Schwein und wer denkt, dass man sich selbst retten kann ist ein Irrlehrer.

    Matze
    Matze
    Matze

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