“Emergente Wirklichkeit”

emergent, emerging church, Familie
Ein Kennzeichen der emerging church Bewegung ist die Verortung von Christen in der Kultur, in der jeweiligen Gesellschaft. Konkret heißt dies zum Beispiel, Mitgliedschaft im örtlichen Verein statt Isolation in der eigenen Gemeinde. Nun sind wir als Familie Mitglied im Turn- und Spielverein TSV 1898 Ockershausen-Marburg, nehmen dort an diversen Sportveranstaltungen teil. Nun ja, eigentlich nur meine drei Frauen (Turnen, Tanzen und Body Workout), ich hab leider keine Zeit, muss über die emerging church Bewegung kümmern. Anyway, einmal im Jahr trifft es mich auch, zur alljährlich beliebten Nikolausfeier des Turn- und Spielverein 1898 Ockershausen-Marburg zeigen all die verschiedenen Gruppen, was sie dieses Jahr gelernt haben. Ein großes Ereignis. So kamen hunderte von Kindern mit ihren Eltern zur Turn- und Ballsporthalle zusammen, so auch wir. Die Kids konnten die Spannung kaum aushalten, da sie gleich zwei Auftritte hatten (Turnen & Tanzen) und diese Spannung wurde nach der feierlichen Eröffnung durch das Blasorchster Ockershausen-Marburg (Marschmusik) weiter hoch gehalten. Denn die Ehrengäste der Feier reihten sich über die ganze Front der Halle. Jetzt ging es los, der Bürgermeister von Marburg machte den Anfang, es folgten Grußworte aus dem Magistrat, dem Ortsvorstehen der Gemeinde Ockershausen, den verschiedenen Parteien und den Rest sparen wir uns hier. Dann ging es endlich los: Das Mädchenturnen der 6-10jährigen eröffnete den Reigen an Darbietungen mit dem zum Motto des Tages passenden Thema „Sommerliches Turnchaos“ (sic!). Apropos Motto, sinniger Weise stand die ganze Veranstaltung „Vamos a la playa – der Sommer kehrt zurück“. In wie weit dieses Paradoxum im Advent prophetisch gemeint war, wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen. Danach folgten 24 weitere Beiträge, wobei sich die verschiedenen Turnübungen mit dem Blasorchester (Marschmusik und Schlager) abwechselten. Meine Töchter überzeugten in ihrer Performance als Schmetterlinge, was aber bestimmt auch am engen verwandtschaftlichen Verhältnis lag. Andere, durchaus gelungene Beiträge, fanden bei mir nicht den erhofften Anklang. Natürlich war es erstaunlich mit welcher Ernsthaftigkeit vierjährige Purzelbäume schlugen oder die Kleinsten mit ihren Müttern 15 Minuten lang vom Barren sprangen (gefühlte 45 Minuten), aber nach fast drei Stunden machten sich meine Gedanken selbstständig und ich merkte wie schwer mir die oben angesprochene Verortung von Christen im örtlichen Verein fällt. Und so fielen mir die Kritiker der letzten Wochen wieder ein, die immer wieder darauf hinwiesen, dass die emerging Bewegung sich zu sehr der Kultur hingeben und zu wenig dem Evangelium. Und wie zum Beweis wurde die gesamte Festgemeinschaft aufgefordert „Oh du fröhliche“ zu singen, die Blaskapelle legte los, aber kaum einer sang mit. Es gab keinen Text und so spielte die Blaskapelle munter und alleine vor sich hin. Ja, sich zurückzuziehen wäre sicher der einfachere Weg, hinein in die warme und kuschelige Gemeinde, wo alle die Texte noch auswendig können. Einander am Wort dienen und hin und wieder die ermahnen, die sich zu weit hinaus in die Welt wagen. Ach ja und dann bräuchten wir auch keine neuen Bewegungen mehr.

29 Comments

  1. Paradigmenwechsel pur^^
    Als ich Kind war, ging man als Christ nicht in Sportvereine. Die wurden als direkte Konkurrenz zu den gemeindlichen Veranstaltungen angesehen.
    Tjaja, ich könnte heute ein guter Tischtennisspieler sein :/

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  2. tja, wer inkarnatorisch leben will, muss sich selbst verleugnen und sein kreuz auf sich nehmen. ist nichts mit alt.worship. blaskapelle ist angesagt.

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  3. @tino: Ja, kann ich gut verstehen. Erst durfte ich nicht, dann bin ich doch gegangen und dann gab es Ärger für meine Eltern mit der GEmeinde…

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  4. @Tobi: Deine Empfindungen kann ich gut nachvollziehen, auch mehr geht es immer wieder so bei Schulveranstaltungen oder wenn ich als CVJM-Vorsitzender zu irgend welchen Jubiläen eingeladen werde…

    Als King mir ging es mir wie Tino: “Ziehet nicht am fremden Joch…” war der Spruch meines Vater – sonst wäre ich vielleicht ein toller Handballer geworden 😉

    Von der Theorie ist mir Vieles klar, aber wie lebt man das praktisch? Wenn mein Großer in zum Sportverein geht, dann hat er spätestens in der D-Jugend 3mal pro Woche Training…. Es ist ein sehr schmaler Grat zwischen “Verordung” und Vereinnahmung. Viele meiner Freunde wurden leider von der Kultur aufgesaugt…

    Wie lebt ihr das prakisch? Verordung versus Vereinnahmung?

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  5. Das ist für mich wirklich die Kernfrage: die Lebbarkeit des an für sich vollkommen feinen Gedankens: Jesus in (seine!) Kultur bringen. Selbst in einer Kultur, in der ich authentisch bin (bei mir zum Beispiel: Jazzclub) ist es unheimlich schwierig, nicht nur als netter Mensch mitzulaufen und alle denken im besten Fall: netter Kerl! Sondern wirklich das Evangelium angemessen zur Sprache zu bringen. Das ist der Hauptkampfplatz, an dem die Leutchen in meiner Gemeinde immer wieder mit Fragezeichen enden. Ein Physiker sagte mir letzten frustriert: er wäre nun drei Wochen unterwegs gewesen mit seinen community, aber es hätte sich nicht ein gutes Gespräch über den Glaube ergeben… was tun?

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  6. Oh Toby! Wenn das stoische Ertragen von Blasmusik zur emergenten Bewegung dazugehört, komme ich doch nochmal in Zweifel 😉

    Zum Thema “in den Sportverein dürden”: Ich habe ja durchaus auch ein ziemlich traditionell evangelikales Elternhaus erlebt/erduldet/genossen. Aber es war wohl keine durchgehende Lehrmeinung, auf den Sportverein verzichten zu müssen. Bei uns gings! Auch ohne Repressalien!

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  7. @tino: witzig dich hier zu treffen! Ich habe das Sportvereinverbot (bei mir ging es im Fußball) weniger aus der Konkurrenz zur Gemeinde verstanden, sondern eher als Gefahr von der Kultur vereinahmt zu werden, so wie es rabbit beschreibt. Allerdings macht dieser Unterscheid das Verbot nicht besser.

    @wegbegleiter: ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich viel zu oft darüber nachdenke “das Evangelium angemessen zur Sprache zu bringen”, anstelle dafür zu beten, von Gott ein Möglichkeit dazu vorbereitet zu bekommen und diese dann auch ohne wenn und aber zu nutzen.

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  8. @Manuel: da siehste mal, unser kleines Dörfchen ist halt überall gut vertreten 😉
    ja, es ging darum, dass in den Vereinen viel getrunken wird und sonntags Spiele stattfinden und wohl irgendwann jemand deswegen vom Glauben abgekommen ist. Also schon ein Schutz vor Vereinnahmung durch die Kultur, aber ich denke dass das zu einer Art Parallelkultur geführt hat. Irgendwie konkurriert da das Sicherheitsbedürfnis mit dem Inkarnatorischen. Hm, was ist wichtiger?

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  9. Vereinnahmung: Freunde von mir spielten Tischtennis und haben in ihrer Liga durchgesetzt das es SO frühestens ab 12:00 Ligaspiele gibt. Das war zu den Zeiten als die GoDis noch um 9:00 starteten… Hat bis auf einen Gegner immer hin gehauen…

    Verkündigung in nicht gemeindlichem Umfeld: Müssen wir denn immer reden? “Verkündigt das Evangelium, wenn nötig, dann verwendet Worte dazu.” (Franziskus)
    Für mich geht es in erster Linie darum “da zu sein”. Da wo die sind, die nicht glauben. Einfach anwesend und teilhabend. Ich als Mensch bin dort und teile ALLES was dort ist. Und auch gerne das geniessen, was da gerade läuft. Blaskapellen allerdings wären da für mich ne RIESIGE Glaubensprobe… Ich bin seit drei Jahren mit mehreren nicht-gläubigen Mitstudierenden (sehr gut) befreundet. Und LANGSAM, ab und an, entwickeln sich Gespräche über GOTT und die Welt. Ich bin aber mit denen befreundet, weil ich diese Menschen mag und schätze. Nicht um sie zu missionieren…

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  10. Nachtrag zu meinem letzten Kommentar:
    1. sorry wegen der vielen Tipfehler. Ich will mich bessern.

    2. Stichwort “Vereinnahmung” Ich habe den Eindruck dass davor viele Christen (berechtigter Weise!?) Angst haben… Aber was tun Gemeinden dafür, dass Christen mündig und fähig sind/werden Salz zu sein, ohne die Würzkraft dabei zu verlieren?

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  11. Jule (Julia Gerhards)

    @Tobias (wir kennen uns nicht, ich find aber deine Blog ganz spannend lebendig): Kann mir zwei Gedanken nicht verkneifen:
    Zum einen finde ich es seltsam, dass man Selbstverständlichkeiten jetzt theologisiert – ich finde es ganz normal, in einen Turnverein zu gehen und dort Freundschaften zu schließen – und ich würde diese dort nie schließen, weil ich jemanden bekehren möchte, sondern einfach, weil ich Bock auf die Leute habe. Finde es traurig, dass es heute noch solche “lasst uns in die Welt gehen”-Diskussionen überhaupt gibt.

    Dennoch spüre ich aber diese Spannung in meiner Liebe zur modernen Kunst. Ich liebe die moderne Kunst und male auch selbst – aber da scheint es auch einen Gap zu geben zwischen “christlichen Künstlern” und den weltlichen. Die christlichen malen ihre Visionen von Löwen, Engeln und Lämmern – etwas, dem ich gar nichts abgewinnen kann. Die weltlichen malen Dinge, die man oft nicht versteht, die aber viel spannender sind als ein Jesus, der das Lamm küsst. Da komme ich mir unter Christen mit meiner Liebe für Pollok, Richter & Co. seltsam vor. Ich sehne mich nach einer Gemeinde, die ernstzunehmende moderne Kunst fabriziert, nicht weil man “dazugehören” möchte und die Kultur beeinflussen möchte, sondern weil es einfach g**l ist, spaß macht und interessant und spannend ist. Ich gehe nicht in einen Verein, um jemanden zu bekehren, und genauso male ich nicht, um die Kultur zu beeinflussen. ich werde die Kultur automatisch beeinflussen, wenn das, was ich male, gut und interessant und spannend ist. Und wenn nicht hatte ich einfach meinen spaß und war wahrscheinlich voll im Willen Gottes. Tschüss, christlicher Bekehrungskrampf, tschüss christlicher Kulturbeeinflussungskampf – Ich lebe autentisch, mache das, worauf ich Bock habe, versuche darin gut zu sein und der Rest macht Gott. 🙂 Aber vielleicht habe ich ja auch die emergent-Diskussion falsch verstanden.

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  12. @Ralf, Julia: Ich bin ja so froh, dass Ihr das geschrieben habt, denn genau das liegt mir auch so auf den Herzen!
    Mir kommt es oft so vor, dass ich oft nur die Menschen als Missionsopfer gesehen habe und leider auch immer noch sehe.
    Ich habe oft gemerkt, dass ich mich dann oft dabei verkrampft habe. Ich habe mich dann oft gefragt, wo das normale Leben bleibt? Wo die normalen Begegnungen bleiben, in denen man mit Freunden einfach nur zusammen ist, weil man sie schätzt und gerne mit ihnen Zeit verbringt!
    Vor einigen Wochen habe ich zwei total liebe Menschen kennengelernt, die aber Atheisten sind und sich für die humanistische Philosophie interessieren. Aus den Gesprächen mit ihnen kam heraus, dass ihre Vorstellungen von Gott total verquer sind, weil sie Menschen begegnet sind, die verquere Ansichten von einer Beziehung mit Gott hatten.
    Die beiden lassen sich meiner Meinung nach nicht davon überzeugen, dass sie jemand anhand von Worten und Büchern überzeugt. Ihnen glaube ich können meiner Meinung nach nur Menschen helfen Menschen, die durch ihren Lebensstil und ihre Lebensweise überzeugen.
    Wo sind die Menschen, die “einfach” als Christ leben, weil sie Christ nicht als Auftrag, sondern als Lebensstil sehen. Die einfach anders Leben und damit die Leute neugierig machen.
    Ich träume von einer Gemeinschaft, in der Menschen ihren Leidenschaften, Sehnsüchten und Träumen nachgehen und deren Leben durchwebt ist von der Liebe zu Jesus.
    Dann braucht man keine Worte mehr, sondern dann reicht das Leben!

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  13. St Augustin wird das Zitat zugeschrieben: “Liebe Gott und tu was du willst.”
    Für mich gehts ganz doof darum: ich lebe und lerne Menschen kennen. Irgendwann checken die Leute irgendwie, das du anders bist. Das muss man oft nicht mal sagen. Sie merken es.
    Und es macht Spass Konzerte und Kunst zu geniessen. Es ist klasse nen Nachmittag im Park zu liegen und einfach zu wissen: ich bin hier und – etwas überspitzt – deswegen ist Gott hier. Ich muss NICHTS tun. Gott BRAUCHT mich nicht. Aber er liebt mich und will mich mit hinein nehmen in das was er vor hat.
    Es gibt nen Haufen guter Bücher (und noch mehr Freunde), die mir da auf dem Weg helfen. It´s a long journey and it just started! 🙂

    Ist das der Paradigmenwechsel der w.o. angesprochen wurde?

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  14. Hey! Hier gehts ja rund. Emergent bis zum Abwinken. :o) Heiliger Augustinus bis inkarnatorische Zumutung. Sehr witzig. Das ist für nen Pfarrer normaler Adventsalltagswahnsinn. Sei froh, dass du kein Grußwort hast sprechen müssen! “Hochverehrte Geistlichkeit!- darf ich Sie um ein Grußwort bitten…” O-Ton Bürgermeister meiner Gemeinde.
    Ich lass einfach mal nen Gruß hier und gute Wünsche für die kommenden Tage.
    “Blick nach Osten, Jerusalem! Schau die Freude, die von Gott zu dir kommt” (Bar 4,36)

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  15. Leuteleute, man kann auch beim emergenten Gedankengut von der anderen Seite vom Pferd fallen. Ich stimm euch ja allen zu – einfach Teil der Kultur sein. Aber nur warten, bis die anderen merken, wie toll man ist, oder wie authentisch? Sorry, aber Weitergabe des Glaubens ist auch, wohlgemerkt auch, eine Aktion des Mundes. Nicht nur des Lebens. Paulus hat sich nicht in Griechenland auf den Marktplatz gestellt und gewartet, bis die Leute merken, wie prima er ist. Und wenn wir im NT aufgefordert werden, das Evangelium zu verkünden, dann ist damit beides Gemeinde: Wort und Tat, Inhalt und Zeichen und Wunder. Und deswegen muss man auch um eine richtige Sprache ringen. Am Rande: ich liebe moderne Kunst!!

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  16. Ich stimme wegbegleiter völlig zu. Für mich gehört das aktive weitersagen des Evangeliums einfach mit dazu.
    Sicherlich muss man die richtige Balance finden und nicht permanent überlegen, wen man noch bekehren kann. Allerdings empfinde ich auch eine gewisse “Verantwortung” für nichtchristliche Freunde und Bekannte, die Gott mir an die Seite stellt und dazu gehört für mich auch, dass ich in passender Art und Weise gezielt mit diesen über meinen Glauben ins Gespräch komme.

    Ich finde es super und als höchst erstrebenswert, einen christlichen Lebensstil zu leben, der Menschen anspricht und neugierig macht.
    Allerdings sollte ich auch so ehrlich sein und meinen Lebenstil überdenken, wenn keiner meinen Glauben bemerkt bzw. ich damit keine Neugier wecke.
    Ich habe mich nämlich lange Zeit hinter meinem “christlichen Lebensstil” versteckt, um nicht mit Menschen über meinen Glauben ins Gespräch kommen zu müssen.

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  17. Mein Bestreben mehr zu LEBEN als zu REDEN kommt daher, dass ich den Eindruck habe, das wir (ich!) in der Vergangenheit zu viel geredet und zu wenig getan habe(n). Das Sprechen hat seinen Platz. Keine Frage. Und es geht nicht darum sich hinter irgendwas zu verstecken. Es geht mir mehr darum ganzheitlich das zu werden, was Gott sich mit mir gedacht hat. Und da ich mehr sabbel als tue, liegt bei mir (sic!) der Fokus mehr auf der Tat als auf dem Wort. Wollte niemanden davon abhalten seinen Glauben zu verkünden… 🙂

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  18. @Ralf: Ich kann dein Anliegen sehr gut verstehen und denke, dass ich es – wenn ich dich richtig verstehe – auch grundsätzlich teile. Ich sehe eben nur bei Aussagen wie z.B. von Franziskus die Gefahr, dass das Evangelium irgendwann nur noch verstanden wird als “Gutes tun”. Und das geht dann m.E. am Wesen des Evangeliums vorbei und ist nur noch bloßer Humanismus.

    @Daniel: Du suchst nach “Menschen, die ‘einfach’ als Christ leben, weil sie Christ nicht als Auftrag, sondern als Lebensstil sehen.” Aber ich denke, dass gerade darin das Problem besteht: Zu lange haben wir (also zumindest sehr, sehr viele Christen und ich) Christsein nur als Lebensstil gesehen und dabei vergessen, dass damit auch ein Auftrag verbunden ist. Jesus hat gesagt: “Wie der Vater mich gesendet hat, so sende ich nun euch.” (Joh 20,21) Also wenn das kein Auftrag ist …

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  19. die anhänger der deutschen blaßmusikkultur ist noch eine unerschlossene bzw nicht erreichte volksgruppe
    eine klare aufgabe der emerging church

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  20. die anhänger der deutschen blaßmusikkultur ist noch eine unerschlossene bzw nicht erreichte volksgruppe
    eine klare aufgabe der emerging church

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  21. Erstmal freue ich mich sehr über das anregende Gespräch, vielen Dank für die engagierten Beiträge. Dann möchte ich auch noch ein paar Anmerkungen machen, bzw. Fragen stellen, die mir durch den Kopf gehen:
    1. Egal wo wir sind, ist die Präsens Gottes nicht bei uns? Wird nicht allein dadurch das Reich Gottes gebaut?
    2. Wo unterschiedet sich unser Lebenstil von den Menschen um uns herum? Und ich meine hier durch besseres menschliches Verhalten und nicht durch moralischeres!
    3. Ergänzen sich die unterschiedlichen Persönlichkeiten/Gaben nicht? (Einer redet mehr, andere handeln mehr? Künstlerisch? Ist das nicht sogar super entlastend nicht alles zu können/müssen?)

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  22. lieber Tobias, ich musste fett grinsen. Eine ähnliches “Adventevent” im Nachbarort Niederwalgern hat mich dazu bewegt hier in Ostfriesland nach dem Herzug eine Anlaufsstelle für adventliches erleben zu schaffen. ” Das Advenstgeheimnis”: dort gibt es kerzen, Nüsse, legenden, Bastelarbeiten UND ( ganz unemergent) die biblische geschichte um die fetten Bildungslücken zu schliessen. Wir hatten diesesd jahr 130 Kids und 70 Eltern, die alle ohne kirchlichen Hintergrund strömen, weil sie es “selber nicht adventlich hinkriegen” ( Zitat eines vaters).

    Einen nachsatz noch: jule: das mag vielleicht jetzt zu sehr aus dem Zusammenhang gelesen sein: für mich heisst Brief Christi zu sein, dass ich nicht leben kann worauf ich “bock” habe. Manchmal macht es mich zZ gerade ziemlich traurig, dass wir jungen Christen z.Boft so extrem cool parties feiern, es krachen lassen und die gnade ziemlich hoch halten. Für mich gehört Lebensfreude, sich entwickeln ( auch in Sport, Musik und Kunst:))als zeichen meines Prinzessinnenstatus dazu.

    Dir Tobias viel kreativität um aus der adventlichen Situationsbeschreibung schöpferisch zu werden…

    die kichernde pfanny, die lauter video filmende Eltern , neonlicht, Salsazsenen, Trommelsolos und Popcorn aus Niederwalgern in Erinnerung hat.

    übrigens: frohes Fest!

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  23. Jule (Julia Gerhards)

    also: ich meine mit authentisch leben auch nicht “ich gehe in einen Verein (aus Lust) und schweige über meinen Glauben” sondern ich gehe in einen Verein und bin in diesem Verein authentisch als Mensch und Christ. Und zum authentisch sein gehört für mich dazu auch offen über das zu reden, was mich bewegt – und das ist nunmal auch der Glaube. ich will nicht Freundschaften haben und nie was von meinem Glauben erzählen – Jesus ist doch das Beste, was mir passiert ist! Diese Authentizität lebe ich nicht zu 100 % – weil bei Kollegen trau ich mich z. B. nicht, zu sagen, wenn die krank sind – komm ich bete für dich. Aber diese Authentizität ist mein primäres Ziel – Christsein zu leben im Alltag, im Sportverein, in der Kunst IMMER bereit, wenns dran ist, den Mund zu öffnen, aber OHNE verkrampft zu missionieren. Das ist Authentizität.Das ist mein Ziel.
    Aber ich würde nie in einen Sportverein gehen UM Teil einer Kultur zu werden, sondern ich BIN Teil einer Kultur wenn ich die Sachen mache, in denen ich gut bin und die mir Spaß machen.

    @pfanny: ich meine natürlich, dass es gut ist, Dinge zu tun, auf die man Bock hat, wenn es innerhalb der Grenzen Gottes sind, logisch. ich besauf mich nicht, nehme keine Drogen etc – auch wenn das garantiert Spaß macht. Ansonsten finde ich es total wichtig, dass zu tun, worauf man “Bock” hat.
    Und wenn ich es klasse finden würde, mit meinen Freunden in der Disko abzuhängen – why not?
    Ich wage es sogar zu sagen, dass wenn jeder das tut, wohin ihn sein Herz treibt, was ihm Spaß macht und ausfüllt, und wenn jeder das in aller christlicher Authentizität tut, dass wir dann automatisch eine emergent church werden. Denn ich glaube, dass Gott die Berufung jedes einzelnen schon längst in das Herz des Menschen geschrieben hat, und wenn man dem folgt und darin authentisch lebt – mensch dann revolutionieren wir die Gesellschaft!

    @ralf: Genau. Authentizität. 🙂

    @tobi: Mensch echt interessante Fragen. Baue ich das Reich Gottes, wenn ich lächelnd in der Sonne auf der Parkbank liege oder müde in der U-Bahn sitze? Ähm… Ich würde es mir wünschen, aber dann schau ich auf 1.Kor.4,20: das Reich Gottes besteht nicht im Wort sondern in Kraft – Hmmm. Aber wenn ich dann wieder Zeit mit meinem Untermieter verbringe (Jesus), dann glaube ich immer mehr, es ist weniger wichtig, das Reich Gottes zu bauen, als das Reich Gottes zu sein. Wenn ich es bin, wird es auch aus mir raussprudeln… oder?
    2. Unterscheide ich mich von Nicht-Christen? Wäre ich anders als Nicht-christ? ich glaub ich wär verbitteter. Ich wäre charakterlich genauso, aber ich hätte nie was von Vergebung gehört. Vielleicht wäre ich dann auch nicht so entspannt, weil mir diese Geborgenheit fehlen würde… aber ich kenne auch sehr entspannte Nicht-Christen. Hmmm.
    3. Na klar ergänzen wir uns. Wenn jeder in seine Berufung kommt (= seine Herzenswünsche lebt) wird das automatisch passieren. 🙂
    Wünsche ein herrliches Fest!

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  24. Anonymous

    danke jule, she es genauso. beobacxhte nur gerade, dass sich viele Tweens eher das mit der “Lust” heraussuchen udn weniger, dass” von jesus durchdrungen”:)
    Danke, fürs beschreiben. drucke ich mir aus!!!
    pfanny

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