Lass mich dich lernen,
Dein Denken und Sprechen,
Dein Fragen und Dasein,
damit ich daran
die Botschaft neu lernen kann,
die ich Dir zu überliefern habe.
Klaus Hemmerle, 1929 – 1994, Bischof zu Aachen
Das ist eines der schönsten Zitate, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Es drückt sehr schön aus was Kontextualisierung und missionales Leben heißt. Es beschreibt den Respekt vor dem Gegenüber und sieht ihn als einen (Dialog) Partner und nicht als ein „Ziel oder Opfer“. Die eigene Haltung zeigt ein lernen wollen und eine klare eigene Motivation. Es beschreibt einen Prozess und kein punktuelles Handeln.
Abgesehen davon, dass ich zustimme – das Zitat ist wirklich schön und treffend – muss ich hier auch noch mal was Anderes äußern:
Mich freut / berührt es immer besonders, wenn in “evangelikalen Kreisen” (ich nenne das jetzt mal bewusst ganz allgmein so) auch katholische Denker zu Wort kommen und gewürdigt werden. Ich bin in einer tiefkatholischen Gegend (in Kevelaer, wem das etwas sagt) aufgewachsen und das Ganze hat mich sehr geprägt – im Schlechten, aber auch im Guten! Als ich dann mit 16 “Christ wurde” und in eine Baptistengemeinde ging, hatte ich das Gefühl, alles Katholische restlos über Bord werfen zu müssen. Damals fand ich das gar nicht mal so schlimm – heute trauere ich fast darüber, wie viel Gutes damit über Bord gegangen ist (das ich mir jetzt allerdings alles schön wieder zurückhole! 😉 ) und wie tief der Graben zwischen Evangelikalen und Katholiken doch oft gezogen wird…
So. In diesem Sinne: Vielen Dank für das Zitat! 🙂
Mir gefällt das Zitat auch. Ich finde es ist immer offen, wer am Ende der Begegnung etwas oder mehr zu lernen hat. Und jeder kann das nur für sich selbst entscheiden…
@Ilona: Dann wird dir gefallen, dass im Mai Prof Zulehner bei uns im Studiengang GT kommt. Ein richtig guter Katholik! 😉
@werner: Das Problem ist, dass viele nichts lernen wollen! 😉
@Toby: Ja, schon als ich den Namen auf der Dozentenliste sah, dachte ich: Das KANN kein schlechter Studiengang sein! 😉
Amen! 😉