„So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein!“

Bücher, Leben


Ich lese gerade Christoph Schlingensiefs „So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein!“ Das Tagesbuch seiner Krebserkrankung. Ich schätze Schlingensief schon seit vielen Jahren (seit seiner Deutschlandtrilogie), ein bisschen durchgeknallt, aber ungemein kreativ und mutig. Einer der den Mund aufmacht, unvergessen seine Aktion „Chance 2000“ mit der er in den Bundestagswahlkampf zog und mit Arbeitslosen den Wolfgangsee zum überlaufen bringen wollte. Anfang 2008 wurde Lungenkrebs diagnostiziert woran Schlingensief immer noch leidet. Das vergangene Jahr führte er ein bewegendes und ehrliches Tagebuch, was jetzt bei Kiepenheuer & Witsch erschienen ist. Das Buch ist eine Auseinandersetzung mit sich selbst, mit dem wiederentdeckten Gott und der eigenen Vergangenheit. Zornig, deprimierend und fragend lässt Schlingensief die Fragen des Lebens zu, die man im Alltag regelmäßig verdrängt. Das ist herausfordernd, berührend und manchmal auch erschreckend.

„Gestern Abend habe ich noch gebetet. Das habe ich ewig nicht mehr gemacht. Wobei mir vor allem dieses leise Sprechen, das Flüstern mit den Händen vor dem Gesicht, gutgetan hat, so wie nach dem Empfang der Hostie, wenn man bei sich ist und den eigenen Atem hört und spürt.“ Seite 18

6 Comments

  1. Ein wunderbares Buch! Immer wieder berührt es auch meine Fragen. Ich kann mir vorstellen, dass Gott eine warme, helle Freude an C.S.selbst und seiner schonungslos ehrlichen, offen fragenden und suchenden Auseinandersetzung mit Leben, Leid, Sinn und Glauben hat.
    Grüße aus Cuxhaven!

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  2. Sag mal Tobi, wie ist denn das Buch als Gesamtwerk? Ich habe mir überlegt es zu kaufen, bin mir aber unsicher, ob es über einzelne Auszüge hinaus im gesamten so lesenswert ist. LG Christoph

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  3. Also ich bin bei der Hälfte und finds super. Man muss ihn halt mögen, er schreibt so wie er ist: offen, ehrlich, sentimental und macht sich dabei verletzlich. Unter amazon.de gibt es ausführlichere Rezensionen…

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