“Martin Suter in Marburg”

Bücher, Lesung, Literatur


Nach den erlebnisreichen letzten Tagen waren Christine & ich gestern Abend bei der Lesung von Martin Suter (der Koch) in der Alten Universitätsaula. Es war schön mal wieder den Kopf „frei zu bekommen“ und dem ruhigen Schweizer Dialekt zu lauschen. Die Einleitung zum 400. Geburtstag des Instituts für Geschichte der Pharmazie. Der zuständige Professor führte sehr mühevoll ins Werk von Suter ein. Anstrengend. Dann las Suter und es war sehr angenehm, die Story ist originell und Suter ist ein großartiger „Komponist“ seiner Story und seine Detailversessenheit ist immer wieder erstaunlich. In „Der Koch“ geht es um einen tamilischen Asylanten in der Schweiz, der aphrodisierendes Essen zubereiten kann und somit ergeben sich für ihn ganz neue Möglichkeiten (erinnert ein wenig an „das Parfüm“). Das ganze spielt auf dem Hintergrund der Finanzkrise und den politischen Konflikten in Sri Lanka. So ideenreich das ganze ist, so wurde mir während der Lesung auch klar, weshalb ich es noch geschafft habe, ein Buch von ihm fertig zu lesen. Es ist alles perfekt, für mich manchmal zu perfekt. Es fehlt die „Seele“, dass was mich packt und umtreibt, es reicht mir nicht eine originelle Geschichte zu lesen, die ein perfektes Abbild der Realität ist. Aber das ist sicherlich auch geschmacksache…

9 Comments

  1. Ich weiß, was du mit dem “zu perfekten” meinst. Aber hast du schon mal “Small World” versucht? Das ist wirklich ein Hammer und m.E. wirklich eine andere Liga als z.B. “Lila Lila”!

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  2. Katharina

    Small World war mein erstes Buch von ihm und hat mich tatsächlich auch mehr gepackt als seine anderen Bücher, wobei das aber auch meinem damaligen Alter gelegen haben kann ;)!

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  3. Small World, war früher – damals, als ich noch irgendetwas anderes als Barth gelsesen habe. Das würde ich jetzt natürlich nie mehr tun!

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  4. Als bekennender Suter Fan finde ich Small world natürlich auch sehr gut. Noch besser, verrückter, überraschender, packender und wie immer sprachlich präzise und schlank ist Suters zweiter Roman “Die dunkle Seite des Mondes”. Das wird auch Dir gefallen, lieber Tobi! Der Koch ist meiner Meinung nach der schwächste Roman, aber immer noch gut.

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