„Ohne Religion wäre die Welt besser dran“

Kultur & Glaube

Am 24. März fand in der Villa Elisabeth in Berlin die erste Veranstaltung von DisputBerlin! statt. Acht prominente Vertreter diskutierten über das Thema „Ohne Religion wäre die Welt besser dran“.

Pro VertreterInnen waren:
Necla Kelek
Alan Posener
Monika Frommel
Philipp Möller

Contra VertreterInnen waren:
Wolfgang Huber
Gloria von Thurn und Taxis
Wilhelm Imkamp
Matthias Matussek

Die Diskussion gibt einen guten Einblick in die aktuelle Debatte und zeigt wie unterschiedlich argumentiert und blamiert wird. Anregend, amüsant und auch etwas erschreckend – auf beiden Seiten. Aber jede/r soll sich seine Meinung selbst bilden….

11 Comments

  1. Anonymous

    Dieser naive Mensch hat von Glauben und Gott keine Ahnung. Was den finanziellen Aspekt der Kath. Kirche angeht, hat er nicht ganz unrecht. Dennoch, geistig tote werden so wie dieser Herr blind umherirren und vielleicht den ein oder Anderen vom Weg abbringen. Dennoch wird seine Strafe gerecht sein.

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  2. Sicher hat Phillip Möller bislang wenig von der Offfenbarung Gottes erkennen können (was mir für ihn sehr leid tut). Dennoch spricht er einige berechtigte Kritikpunkte an. Ihn als “geistig tot” zu bezeichnen (gemeint ist wohl eher geistlicht tot) halt ich für anmaßend. Ihm dann noch die gerechte Strafe vorzupredige ist wohl im schllechtesten Sinne mittelalterlich. Eine so undifferenzierte Sicht macht Religionskritik im besten Sinne notwendig.

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  3. Anonymous

    Am 2.5.11 brachte die Evangelische Allianz auf ihrer Netzseite einen Artikel unter dem Titel “Osama bin Laden tot: Ist die Welt sicherer?” Der Untertitel lautete “Experte für Religionsfreiheit: Gute Nachricht für Christen und gemäßigte Muslime”

    Am besten den Artikel nachlesen unter http://www.ead.de/nachrichten/nachrichten/einzelansicht/article/weltweit-osama-bin-laden-tot-ist-die-welt-sicherer.html

    Folgendes schrieb ich in einem Email an die Evangelische Allianz:

    Wie kommt der als Menschenrechtsexperte bezeichnete Thomas Schirrmacher darauf, der Tod bin Ladens sei “gute Nachricht” für wen auch immer. Gute Nachricht, das ist doch für uns Christen und wohl auch für christliche Minderheiten in islamischen Ländern die Nachricht von Jesus Christus, seinem Leben, seinem Gehorsam bis in den Tod, seiner Auferstehung und Erhöhung zur Rechten Gottes. Das nennen wir doch seit der frühen Kirche Evangelium = Gute Nachricht.

    Wer lässt sich denn den Terror “gefallen”? Als hätte vor dieser Kommandoaktion, noch nie jemand was gegen den Terror getan.

    Wenn nicht bin Laden, sondern “Gott und niemand sonst … der Herr über Tod und Leben” ist, warum mussten die Amerikaner dann im Falle bin Ladens nachhelfen? Warum haben sie ihn nicht festgenommen?

    Woher nimmt Stephan Holthaus von der Freien Theologischen Hochschule Gießen die Gewissheit, “die gezielte Tötung eines Verbrechers … als letzte Möglichkeit sei … ethisch legitim …, wenn alles andere ausgeschlossen oder nicht praktikabel sei … wenn dadurch größere Gefahr für Leib und Leben anderer abgewendet werden kann und die Entscheidung darüber nicht aus niederen Motiven geschieht.” Wieso ist denn nach Holthaus “im Fall Osama bin Laden … dieser Umstand gegeben”? Inzwischen wissen wir, dass bin Laden unbewaffnet war.

    Mit dem Evangelium hat solche Ethik nichts zu tun. Jesus hat anders von solchen “ethischen Grenzfällen” gesprochen. Er hat uns befohlen, die Grenzen von Hass, Rache und Gewalt überschreiten: “Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet …”. Mt 5, 44f.

    Die konstantinische Allerweltsethik, die Schirrmacher und Holthaus propagieren, veranlasst Jesus zu der Rückfrage “Tun das nicht auch die Heiden?” Mt 5, 47.

    Es ist keinesfalls “der Gerechtigkeit Genüge getan worden”, wie Obama zitiert wird, nicht einmal nach menschlich juristischen Maßstäben. Verbrecher werden normalerweise nicht einfach so getötet, sondern gefangengenommen und vor Gericht gestellt. Schon gar nicht wurde der von Jesus vorgelebten Gerechtigkeit Genüge getan. Er mutet uns diese größere Gerechtigkeit des Reiches Gottes als Handlungsmaxime zu. Wenn wir nach dieser trachten, wird uns alles andere zufallen. Mt 6, 33.

    Gut, dass wenigstens der Vatikan verlauten lässt: “Ein Christ sollte niemals den Tod eines Menschen begrüßen.”

    Ich schäme mich für solche “Evangelikale”. Welche Chance für ein öffentliches Zeugnis für das Evangelium haben sie verstreichen lassen!

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  4. Matthias

    Möller hat das Thema der Verbindung von Diakonie und Caritas zur jeweiligen Kirche kurz angeschnitten und wennn gleich ich seine Ausführungen grundsätzlich eher platt und polemisch finde, spricht er hiermit (vielleicht ja auch mit der anderen Polemik) etwas an, indem durchaus etwas wahres steckt. Die Verbindung zwischen den Kirchen und ihren Wohlfahrtsverbändene entwickelten sich im letzten Jahrhundert zunehemnd auseinander und das bringt tatsächlich massive Probleme mit sich. So entfernt sich der einzelne Gläube von dem Diakonischen Auftrag seiner Kirche wodurch Glaube individualisert wird und eben nicht mehr gesellschaftsrelevant ist. Kirche verliert damit eine absolut entscheidende Dimension des Christseins aus den Augen. Auf der anderen Seite verlieren die Mitarbeiter von Diakonie und Caritas ihre christlichen Wurzeln aus den Augen und verlieren so für ihre Arbeit absolut notwendige Ressourcen. Hier muss (und wird teilweise auch schon) dringend ein Prozess in Gang gesetzt werden, der Kirche und ihre Wohlfahrtsverände wieder in konkretere Beziehung zueinander setzt.

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  5. @matthias: guter Punkt. Ich war heute auf dem Mitarbeiterkongress des DGD (Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverand), ein Zusammenschluss aus 50 meist diakonischen Einrichtungen und da war das ein zentrales Thema: Wie bekommen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nichts mit Gott “am Hut” haben eine diakonische Identität? Ist eine große Herausforderung….

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  6. Matthias

    @Tobi: Gibts Unterlagen zu der DGD Diskussion? Würde mich interessieren!

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  7. Irgendwie tut mir der Möller leid. Ich denke, er hat – wie viele Kirchgänger oder solche, die die Konfirmation und Taufe nut über sich ergehen ließen und eine Kirche danach nie wieder von innen sahen – nur die Seite der Kirche kennen gelernt, die wirklich noch viel (postitiv ausgedrückt) Entwicklungspotential hat. In vielem hat er Recht. Die Kirche sollte nicht gegen Homosexuelle wettern und Missbrauch üben oder vertuschen.
    Außerdem gibt es ja wirklich einige Gruppierungen, denen es nur darum geht zu beweisen, dass sie Recht haben und alle anderen nicht. Danke, Tobi, dass wir bei dir in Missiologie gelernt haben, dass die einzige indiskutabele Wahrheit Jesus Christus ist, die uns Christen alle vereint und die uns auszeichnen sollte. Und nicht etwa eine Überzeugung von der “Höllenqual”. Und der Möller sollte mal ans mbs kommen, dann wüsste er, dass eine Theologische Ausbildung oder solch ein Studium mehr als ein Rhetorik-Kurs ist. Ich wünsche ihm, dass er mal den lebendigen Gott kennenlernt, der sich für die wahren Bedürfnisse der Menschen und Beziehungswiederherstellung einsetzt.

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