“Rob Bell im Interview – uuhh”

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Rob Bell im Interview from Jesus.de-Redaktion on Vimeo.

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Nach dem ich Rob Bell in Düsseldorf verpasst habe gibt es jetzt ein Interview mit ihm von Pascal Görtz (dran) und Rolf Krüger (jesus.de), was einen sehr sympathischen Zeitgenossen zeigt. Der richtige Skandal ist leider nicht dabei und ich bin mit dem Buch (Love wins) jetzt zu 2/3 durch und auch da gibt es bisher nichts Spektakuläres. Hab ich was verpasst? Nun ja, Deutschland ist nicht Amerika und wer NT Wright “Surprized by hope” gelesen hat (oder gar “The resurrection of the Son of God”), der wird bei Bell nicht so viel Neues finden. Bell schreibt auf seine Art, sehr leicht, populär und persönlich, theologisch fundiert, aber eben nicht sehr tiefgehend, da es ja auch kein theologisches Fachbuch ist. Über die starke Betonung seiner präsentischen Reich Gottes Auffassung lässt sich bestimmt streiten, aber ob er dann gleich ein Universalist ist? Und wenn ja, was ist das und wäre das überhaupt schlimm? Scott McKnight ist der Frage nachgegangen und hat angefangen zu differenzieren und zu erklären ….

Hier eine graphische Zusammenfassung des Buches, sehr interessant…

15 Comments

  1. “… aber ob er dann gleich ein Universalist ist? Und wenn ja, was ist das und wäre das überhaupt schlimm?”

    Wie meinst du das? Befürwortest du Universalismus? Oder fändest du es nur für Rob Bell ok?

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  2. Naja, Bell sagt von sich selbst, dass er kein Universalist im Sinne eines Allversöhners ist, das glaub ich ihm jetzt einfach mal. 🙂

    Ich halte es mit Karl Barth, dem folgendes Zitat zugesprochen wird:

    “Wer Allversöhnung lehrt ist ein Irrlehrer, wer nicht auf sie hofft ist ein Schwein!”

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  3. Kommt das Zitat nicht von Thielicke?

    Barth war doch m.E. ziemlich offen ein ‘christlicher Universalist’?

    Würde mich wundern, wenn er gesagt hätte, dass er selbst ein Irrlehrer ist?

    Beste Grüße,
    RE

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  4. Ja, kann sein, hast du die Quelle von Thielicke? Würde mich interessieren.

    Finde den Schluss deine Rezi über Bell wirklich gut, auch den Aspekt mit der “Heiligkeit” Gottes ist wichtig, vielleicht könnte man einen Dreiklang Aufmachen: Heiligkeit – Gerechtigkeit und Liebe, damit die Spannung aufrechterhalten wird….

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  5. Die Quelle ist einer auf meinem FTH Jahrgang, der es letztens so zitiert hat.
    Ich hab mich nur gewundert, weil Barth so weit ich weiß sehr offen für Allversöhnung plädiert hat in seiner Lehre.

    Ich denke, dass diese drei Aspekte grundlegend sind zum Verständnis Gottes. Weil sie ja nicht weniger sind als seine zentralen Attribute. Und Motivationen – nur noch zu ergänzen mit Gottes Gottzentriertheit (siehe Piper)?

    Beste Grüße,

    RE

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  6. Klar sind diese Aspekte grundlegend, wie viele andere auch noch, aber je nach Thematik, Persönlichkeit, Frömmigkeitsstil, Weltbild, Theologie, Erfahrungen etc. liegt der Schwerpunkt eben unterschiedlich. Bell udn Piper sind da ja zwei gute Beispiele, oder nehmen wir den “Streit” von Piper und Wright, wobei Piper dann doch eher die Heiligkeit als die Liebe betont. 🙂

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  7. Anonymous

    nun habe ich endlich auch mal das interview gesehen… hier dauert alles etwas laenger. kalahari (das amazon in rsa) liefert in 10-14 tagen aus und die buchlaeden sind noch leer… gelesen habe ich das buch noch nicht! Was mich wundert in all den diskussionen ist, dass kaum resonanz der (von Bell erwaehnten) zielgruppe zu hoeren ist. menschen, die aufgrund ihrer fragen nicht glauben (koennen). ein trauriger spiegel unserer kleinen frommen welt: fragen scheinen zu entfernen anstatt naeher zu bringen. das finde ich strange…

    naja… ich mag halt auch fragen 😉
    matze

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  8. Den Dreiklang Heiligkeit-Liebe-Gerechtigkeit habe ich mir längere Zeit durch den Kopf gehen lassen und ihn auch früher selbst angeführt. Meines Erachtens nach übernimmt das ‘jüngste Gericht’ die Funktion, Gerechtigkeit herzustellen. In der althergebrachten Vorstellung tut es dies in Form einer quasi strafrechtlichen Gerichtsverhandlung. Jahrelang habe ich dann jedoch von geschätzten Dozenten gelernt, dass eine solche Rechts- und Gerichtsvorstellung dem antiken Judentum fremd war- dort viel eher Recht zwischen Menschen gesprochen wird (also quasi zivilrechtlich). Interpretiert man das jüngste Gericht unter diesen Vorbedingungen wird es zu etwas wie einer “großen Reflektionsstunde Gottes” (T.W. 🙂 ). Gerechtigkeit könnte also schon vorher oder nachher hergestellt sein- unabhängig dann davon, ob schlussendlich alles versöhnt lebt oder nicht.

    Lediglich wenn man danach fragt, ob denn alle Menschen sich gleichermaßen für den Glauben hätten entscheiden können (wenn dieser denn das allein seligmachende Kriterium ist), kommt meines Erachtens nach wieder die Gerechtigkeit ins Spiel. Würde aber trotzdem für das Duell ‘Liebe vs. Heiligkeit’ plädieren (mit dem Ersatzspieler Gerechtigkeit 🙂 )

    Tim

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  9. @matze: ich glaube, dass dies ein typisch exklusive Reflex ist, der immer wieder apologetisch ausgelöst wird und die “Wahrheit” retten will. Man denkt von sich und nicht vom anderen aus. Da gibt es noch viel zu lernen, leider auch bei mir selbst. 🙂

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  10. @tim:
    Ja, das jüdische Verständnis ist tatsächlich ein anderes, wobei die “großen Reflektionsstunde Gottes” eine interessante Beschreibung ist. 🙂

    Ich finde, dass das besonders bei der lutherischen Interpretation deutlich wird, der, aus seine rZeit verständlich, eine starke forensiche (gerichtliche) Deutung des Sühnegeschehens hat.

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  11. Und ich habe (während ich an meiner Hausarbeit für biblische Theologie arbeite) folgendes Zitat gefunden. Ich glaube, Toby, du hast einfach die zwei “Barths” verwechselt?!?

    Christian Gottlob Barth (1799-1862): “Wer an die Wiederbringung nicht glaubt, ist ein Ochs; wer sie aber lehrt, der ist ein Esel.”

    Liebe Grüße,
    Anni

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  12. Anonymous

    Ach toby… na klar neigen wir alle dazu uns (unseren Glauben)zu verteidigen – ich doch auch 😉 Lass uns doch dann die Fragen des Herrn Bell geniessen! (aber das tust du ja). Also, habe das Buch seit Mittwoch und in weniger als 48 Stunden gelesen (im normalen Alltag) – also war es fuer mich ein gutes Buch. Ich finde, er skizziert “this age and the age to come”, also diesseits und jenseits ziemlich scharf. Fuer mich ist das starker Tobak und nicht etwa Gleichgueltigkeit – er fordert heraus beides ernst zu nehmen und schafft die Hölle ja keineswegs ab. Finde ich relativ unkontrovers… ein konsequenter Durchgang des Reiches Gottes Gedanken – warum nicht? Theologisch einfach – das passt zum Pädagogen, der nicht alles zuende denken muss 😉

    Besonders gefallen hat mir Lk. 15. Ich mag es, wenn eine alte Geschichte neue Aspekte mit sich bringt. Das Reich Gottes fuer einige ne Party und fuer andere die Hölle ist, dass es eine Kernfrage ist, ob wir Gottes Idee fuer unser Leben glauben wollen oder an unseren Ideen festhalten, kann ich oft in mir finden! Ja, ich kann sogar ein Partymuffel sein 😉

    Zu kurz kommt mir das WOZU ich Gott nachfolgen soll. Was kann ich bewirken, wenn ich mich auf ihn einlasse. Da ist er in “jesus wants to save christians” besser. Die Schiene fehlt dann auch, um in Deutschland Jesus interessant fuer “kirchenferne und -entfremdete” zu machen… zu passiv. Deutsche, die keinen Bock auf Kirche haben, stellen seine Fragen so nicht mehr… (vielleicht irre ich mich aber auch).

    Also… viel Lärm, um wenig?
    Matze

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  13. @matze: Gute Gedanken, gerade die Frage nach “WOZU ich Gott nachfolgen soll”. Die Frage drängt sich bei bei der Betonung des präsentischen Reich Gottes ja geradezu auf und hier könnte ein zweiter Band entstehen, in den es um Heil, Versöhnung und Wiederherstellung geht…

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