„Kulturökumeniker trifft Ökomittelstand. Kurzer Rückblick auf den Kirchentag.“

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Es hatte schon etwas von Volksfest, der 34. ev. Kirchentag letzte Woche in Hamburg. Wir waren als Familie da und haben eine Woche mitgefeiert, zugehört, diskutiert, Neues kennen gelernt und ab und zu mal wundern, was und wen man auf dem Kirchentag alles so trifft. 
Kulturökumeniker trifft Ökomittelstand
Der Kirchentag war schon immer vielfältig, aber ich habe den Eindruck, dass es dieses Mal noch bunter war. Unglaublich viele unterschiedliche Menschen und Programme. Schön sieht man das bei Eltern mit ihren Kindern, da gab es den Satz “Sixtus, könntest du bitte das Mandala akkurater ausmalen” neben Hannah  und ihrem “Ganzkörperlatz”, ach ja und dazwischen waren wir und unsere Kids. 
Gerechtigkeit für alle
Neben Ökumene war das zentrale Thema soziale Gerechtigkeit. Jedes Mal, wenn das Wort auf einer Bühne genannte wurde, brannte Applaus auf. Jedes Mal, wenn es darum ging, dass die Politik mehr dafür machen muss, wurde es noch lauter und jedes Mal, wenn es darum ging, dass es doch auch an jedem Einzelnen liegt, wurde es still. Dabei ist das Thema schon in der Mitte der Kirchentagsbesucher angekommen, was man an der Selbstverständlichkeit von fairen Produkten und deren gebrauch erkennen konnte.
Kritik an der Kritik
Große Diskussionen gab es um faire Löhne und Arbeitsbedingungen. Was viele Rednerinnen und Redner der Kirche für Wirtschaft und Politik vehement forderten, fordernden die Gewerkschaften ihrerseits von der Kirche. Dies ergab zum Teil hitzige Diskussionen. Ansonsten war sehr viel Glaubensfest und wenig Kontroversen.
Vorstellung der Gerechtigkeitsbibel
Zu dem Thema passt die Vorstellung der Gerechtigkeitsbibel durch die Michainitative. Bei all den Diskussionen war dies ein guter Hinweis sich immer wieder an der Bibel auszurichten, gerade bei dem Thema Gerechtigkeit.
Ansonsten gab es viele tolle Begegnungen, viel Sonnenschein, herausfordernde Themen und eine schöne Zeit als Familie.
Hier noch ein paar lesenswerte Berichte:
Ev. Allianz: Fazit von Michael Diener

3 Comments

  1. Lieber Tobias,

    findest Du in Dieners Bericht einen Begriff wie “heillose Verwirrung im Bereich der Geschlechterorientierung” tatsächlich lesenswert oder sein Bedauern über die Auflösung sozialer Geschlechterrollen? Ist es für Dich auch ein “Skandalon, dass der Kirchentag Menschen, die polyamouröse Beziehungen (mehrere Liebesbeziehungen gleichzeitig) als christlich ethisch verantwortbar bezeichnen, öffentlichen Raum gibt”? Und was meint Diener mit der Beratung für “Homosexuelle, die ihre sexuelle Identität nicht finden können”, wenn nicht die “Umpolungsangebote” von Wüstenstrom? Ist es nicht ein Fortschritt, wenn der Kirchentag derartige Gruppen nicht zulässt? Wenn Diener schließlich konstatiert, es herrsche “intensiver Gesprächsbedarf, dem man sich seitens des Kirchentages und teils auch seitens der Landeskirchen nicht mit Blick auf die „Mehrheitsverhältnisse“ verweigern sollte”, klingt das für mich nicht nach dem Angebot eines Gesprächs, schon gar nicht mit denen, um die es geht, sondern um eines über die, die man auch weiterhin ausgegrenzt wissen will. Was ist daran lesenswert?
    Natürlich ist sein Bericht länger und umfassender. Doch wenn Du ohne Einschränkung “lesenswert” titelst, könnte man meinen, Du fändest auch diesen Teil lesenswert.

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  2. Hallo Damien,
    danke für die Nachfragen. Ich kenne kaum einen Artikel der 100% meine Meinung widerspiegelt und trotzdem finde ich vieles lesenswert. Den Artikel von Michael Diener finde ich auch lesenswert, weil er mutig Dinge Anspricht, manches teile ich, manches nicht. Der Kirchentag sollte meines Erachtens die ganze Bandbreite protestantischen Glaubens zeigen und (!) miteinander ins Gespräch bringen.
    Liebe Grüße,
    tobias

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  3. Lieber Tobias,

    danke für Deine Erklärung. Das geht mir nicht anders, auch ich kenne lesenswerte Artikel, ohne dass ich alles darin unterschreiben würde.
    Das Gespräch miteinander ist sicher wichtig, auch wenn es manchmal sehr schwer fallen kann, wenn die Positionen allzu konträr sind oder man das Gegenüber als nicht wahrhaftig erlebt.
    Viele Grüße
    Damien

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