„Von Macht, Mächten & Milieus“

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Spätestens seit der Finanzkrise sind uns die mächtigen Kräfte die in unserer Gesellschaft einwirken wieder neu bewusst geworden. Dank Uli Hoeness ist auch das Thema Steuerflucht und die ganze „Offshore“ Diskussion in den Fokus der Öffentlichkeit gekommen. Dazu gibt es natürlich viele Fragen und noch mehr Antworten. Einigen sind wir in Modul 3 (Analyse sozialer Strukturen und Dynamiken) in unserem mbs Studienprogrammdiese Woche nachgegangen: Die Frage nach einer Gesellschaftskritik am Bsp. sozialer Ungleichheit und gesellschaftlicher Exklusion. Wie sehen Zusammenhänge von sozialen und individuellen Transformationsprozessen praktischen aus? Und als Grundlage: Wie können wir eine Kulturananalyse in Milieus und Lebenswelten in Deutschland verstehen lernen. Die Frage, wie wir als Christinnen und Christen darauf antworten, hat sich dabei wie ein roter Faden durch die Woche gezogen. Welchen biblisch-theologischen Auftrag haben wir dabei? Aus welcher Tradition kommen wir? Wie können wir das Evangelium Gottes verstehen und in den verschiedenen Milieus leben und kommunizieren? Wo sind bei der Umsetzung von Kontextualisierungsprozessen Grenzen und Notwendigkeiten? Dr. Joachim Drechsel, Direktor des DGD, führte beispielhaft in die diakonische Geschichte und Identität ein und zeigte eindrucksvoll auf, welche gesellschaftlichen Dynamiken es in der alttestamentlichen Zeit gab und wie das Volk Israel darauf reagierte, sowohl strukturell als auch individuell. Markus Meinzer von tax justice network, am Abend vorher noch in der ARD, hat uns dann aktuell mit hineingenommen in die Mächte und Ohnmächte innerhalb der Finanzwelt. Tobias Künkler führte bei der theoretische Aufarbeitung des Themas in das Konzept Bourdieus (und des Begriffs des Habitus ein) ein. Insgesamt eine tolle und volle Woche und die spannende Frage, wie das Gelernte und Diskutierte jetzt in den ganzen Praxisprojekten umgesetzt wird, wo ‘Habitustransformation’ ganz praktisch wird…

4 Comments

  1. Anonymous

    Gefunden – Siehe “3.”:
    http://www2.ibw.uni-heidelberg.de/~gerstner/storch_bourdieu.pdf

    Aus meiner NAIVEN, mütterlichen Sicht sind es zwei Dinge die sich in Schulen finden müssen: Kein Kind sollte mit Hunger auf einer Schulbank sitzen, kein Kind sollte sich wegen schlechter Kleidung schämen müssen (Schuluniform, kein Kind sollte von Freizeitveranstaltungen oder zusätzlichen Lehrveranstaltungen (Musikunterricht, Gitarrenkurse, …) in/an Schulen ausgeschlossen sein, weil das Geld hierfür fehlt. Das wäre die Grundlage und dann müsste es da ein Bewusstsein und eine Liebe in Lehrkräften geben für Kinder (unabhängig von sozialer Herkunft und gezeigtem, für schlecht und für alle Zeiten verurteilungswürdig befundenem Verhalten). Es bräuchte kleine Klassen (bis 20 Schüler) damit Lehrer und 1 Erzieher (jetzt wo Förderschulen fehlen) auch noch in der Lage sein können in den “Schwachen” das Starke zu suchen und zu fördern. Wir stellen schnell Forderungen an die Lehrer unserer Kinder denen sie gar nicht gerecht werden können, weil die Grundlagen fehlen. Das ist politisch, vielleicht … .

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  2. @HAns-Christian: “prüfet alles und behaltet das Beste”, im ernst, seine Grundthese, zumindest in seiner Doktorarbeit war ja nicht ganz verkehrt, dass auch in frommen Kreisen Macht ausgeübt und Machtstrukturen geschaffen werden, dies gilt es zu prüfen und zu reflektieren…

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