„Wider die eigene Unzufriedenheit. Oder: Warum Danken mit Denken zusammenhängen.“

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Vor ein paar Tagen las ich, dass ‚die Deutschen’ ein undankbares Volk seien und sie oftmals unzufrieden sind mit dem was sie sind und haben. Sicher etwas pauschal und im Einzelfall nicht immer richtig, aber so werden wir vor allem im Ausland wahrgenommen. Dabei hängt gerade in der deutschen Sprache Danken und Denken sind sehr eng miteinander zusammen. Sie klingen nicht nur ganz ähnlich, sondern stammen aus derselben Wortfamilie und stehen in der Wirklichkeit unseres Lebens oft näher zusammen, als es mir manchmal bewusst ist. Das Denken kann das Danken leiten. Um eine Grundhaltung des Dankes zu bekommen, muss es eingeübt werden. Das Gute im Leben nicht nur empfangen oder es gar für selbstverständlich halten, das fängt im Denken und Reflektieren über die eigene Situation an. Es geht darum, nicht nur haben zu wollen, sondern das zu schätzen was ich schon habe. In Israel gibt es zwei große Gewässer, den See Genezareth und das Tote Meer. Der Hauptunterschied ist, dass der See Genezareth einen Zu- und einen Abfluss hat, während das Tote Meer zwar das Wasser des Jordans aufnimmt, es aber nicht abgibt. So wird das Tote Meer zu einem Sammelbecken ohne Abfluss, das allmählich versalzt und in dessen Umgebung alles Leben stirbt. Ich denke, dass es mit unserem Leben manchmal ähnlich ist: Ohne den Dank fehlt uns der Abfluss, wird unser Leben einseitig, salzig und bitter, so dass vieles langsam abstirbt, auch unsere eigene Berufung. Der amerikanische Schriftsteller Os Guinness hat dies einmal treffend formuliert, als er schrieb: „Das Problem mit den Christen in der westlichen Welt ist nicht, dass sie nicht dort sind, wo sie sein sollen, sondern vielmehr, dass sie nicht da, wo sie sind, das sind, was sie sein sollten.“ Undankbarkeit gegenüber Gott und unseren Mitmenschen verhindert, dass wir das sind, was wir sein sollen. Es ist also eine Aufgabe vom Denken ins Danken zu kommen die gar nicht so einfach ist, aber die meine Einstellung zum Leben verändern kann.

2 Comments

  1. Anonymous

    Hi Tobias, ich liebe den Vergleich, den du gemacht hast: das Danken als Abfluss des Denkens… Ich mag sehr gern wie Du schreibst, weiter so!
    Wegen einem persönlichen Thema hab ich vor einigen Tagen bei einem Psychologen angerufen und ich wurde über meine Unzufriedenheit beraten. Die Beratung war echt kompetent und hilfreich, ich fühl mich jetzt langsam besser und hab auch gelernt wie Du sagst: MICH ZU BEDANKEN.

    Also danke, für den tollen Beitrag, den mir so gut gefallen ist und bin mir sicher, dass ihn mir bei meinem Problem helfen wird.

    LG. R.

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