„Das Übernatürliche im Natürlichen entdecken. Von Büschen und Brombeeren.“

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Was die einen vehement verneinen, macht für die anderen den entscheidenden Unterschied: Der Glaube an eine weitere Dimension, die über die profane Wirklichkeit hinausgeht. Die Dimension des dreieinigen Gottes, der durch seinen Heiligen Geist hier auf Erden wirkt und das auf ganz unterschiedliche und unabhängige Weise. Diese Wirkweise zu identifizieren ist durchaus herausfordernd und wird mitunter (auch unter Christen) kontrovers diskutiert, da menschliche und geistgewirktes oftmals Hand in Hand gehen. Die Grundfrage bleibt aber unbenommen: Will und kann ich diese Dimension des Übernatürlichen überhaupt sehen und wahrnehmen? Und sie macht den Unterschied in der Wahrnehmung und Interpretation des Erlebten. Eine schöne Geschichte dazu steht in 2.Mose 3,2-8 in der Mose auf Gott im brennenden Dornbusch trifft. Etwas, was in der Wüste nichts Ungewöhnliches war, doch bei längerem Hinsehen wurde für Mose doch eine weitere Dimension sichtbar, der Busch verbrannte nämlich nicht. In der rabbinischen Auslegungstradition spielt dies eine große Rolle, Mose brauchte Zeit das Übernatürliche im Natürlichen zu entdecken. Gott offenbart sich ausgerechnet in der Niedrigkeit eines Dornbusches und lässt ihn doch nicht verbrennen. So wie sein Volk in der Niedrigkeit Ägyptens lebt und doch nicht zugrunde geht. Mose hat diesen Gott erkannt und es hat im wahrsten Sinne des Wortes die Schuhe ausgezogen, weil er die heilige Präsenz Gottes erkannte. Die Frage dabei ist: Was nehme  ich wahr? Was erkenne ich? Mose erkennt Gott im brennenden Dornbusch. Andere sehen vielleicht nichts. Einen brennenden Busch. Gehen weiter. Oder pflücken Brombeeren, wie die englische Dichterin Elizabeth Barrett Browning  in einem ihrer Gedichte so schön beschreibt.
And every common bush afire with God;
But only he who sees, takes off his shoes,
The rest sit round it and pluck blackberries,
And daub their natural faces unaware
More and more from the first similitude.
Elizabeth Barrett Browning  (1806–1861)

2 Comments

  1. Spannendes Thema. Man braucht auf jeden Fall einen wachen Blick, um das Übernatürliche zu sehen. Den Medien sei’s geschuldet, ist der leider bei vielen ziemlich verschwommen. Man hat ja schon Mühe bei dem “unternatürlichen” Programm a la Dschungelcamp ünerhaupt noch das Natürliche zu sehen. Vom Übnernatürlichen ganz zu schweigen.

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