„Pastor Latzel & der Zwang zur Häresie“

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Nachdem die Diskussionen um die Predigt des Bremer Pastors Olaf Latzel nicht abreißen und zum Teil immer skurrilere Züge annehmen (siehe hier, hier oder hier), frage ich mich, was wir daraus lernen können, denn es scheint mir, dass zwar über die gesellschaftlichen Umbrüche und den Pluralismus seit Jahren diskutiert wird, aber doch viele überrascht sind, wenn sie dies im Alltag erleben. Nicht nur das Leben zerfällt in episodenhafte Erlebnisse, auch der institutionelle Glauben tut dies. Nach Hunderten von Jahren des ‚christlichen Abendlands’ verändert sich substantiell, institutionell und strukturell vieles, denn Religion bzw. Spiritualität zeigt sich heute ausdifferenzierter als jemals zuvor. Dies bedeutet, dass in der öffentlichen Wahrnehmung die Plausibilitätsstruktur des christlichen Glaubens verloren geht. Der Religionssoziologe Peter L. Berger hat schon vor 30 Jahren dazu ein interessantes Buch geschrieben, das er ’Der Zwang zur Häresie’ nannte und in dem es um die Frage nach dem Glauben in einer sich wandelnden modernen Gesellschaft geht.
Die verlorenen Plausibilitätskulturen des Glaubens
Die moderne Kultur hat über Jahrhunderte den christlichen Glauben als logische Plausibilitätskultur anerkannt. Der Maßstab für diese Plausibilitätskultur ist, so Berger, der ‚Maßstab der Vernunft’ der jeweiligen Zeit. Abweichungen davon wurden als Häresie betrachtet und oftmals auf unterschiedliche Weise sanktioniert. Häresie beschreibt ursprünglich das Treffen einer persönlichen Entscheidung, die sich von der jeweiligen (religiösen) Tradition löst. Peter L Berger sagt nun, dass in einer modernen pluralen Gesellschaft der christliche Glauben immer häretisch sein muss, da es keine allgemein anerkannten Glaubenswahrheiten mehr gibt. In diesem Zusammenhang spricht Berger vom ‚Zwang zur Häresie’, dem die Glaubenden heute unterworfen sind. Sie werden also gezwungen sich zu entscheiden. In einer pluralen Gesellschaft haben wir im öffentlichen Raum also konkurrierende Wahrheitsansprüche der verschiedener Religionen und Weltanschauungen. Berger trifft dann eine hilfreiche Einteilung, in dem er den öffentlichen und privaten Raum unterscheidet. Da es keine gesellschaftlich festgelegte religiöse Wahrheit gibt, müssen die verschiedenen religiösen Akteure sich im öffentlichen Bereich miteinander auseinandersetzen.
Lernfeld öffentlicher Raum
Welche Argumente sind im öffentlichen Raum plausibel? Der erste Reflex ist der Ruf nach der Wahrheit, aber gerade in einer pluralen Gesellschaft führt dieser Reflex nicht zu der erwarteten Lösung, sondern in den Konflikt, da natürlicher Weise jede Religion (ja, selbst jede spirituelle Spielart und/oder Weltanschuung) von ihrem Wahrheitsanspruch überzeugt ist. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie die verschiedenen Akteure auf dem Marktplatz der religiösen Möglichkeiten miteinander umgehen. Entweder es kommt jetzt zum Wettstreit der Religionen (mit verschiedenen Mitteln und Intentionen) oder aber zu einer Vereinheitlichung der Religionen (Synkretismus). Beide Wege sind meiner Meinung nicht zielführend, sondern müssen durch einen dritten ergänzt werden, der in einer gewissen Spannung Teile der beiden Weg aufnimmt, aber durch eine andere Haltung getragen wird. Diese Haltung zeigt sich zuerst in der eigenen religiösen Identität. Und wie jede Identität braucht diese, bei aller Offenheit, auch Grenzen und Abgrenzungen. Je sicherer ich meiner Identität (in Christus) bin, je offener und angstfreier kann ich den Menschen mit anderen Meinungen, Religionen und Erfahrungen begegnen. Während also die einen die Grenzen sehr weit ziehen, setzen Andere die eigenen Grenzen sehr eng. Dies hat auch mit der eigenen Sozialisation und Weltanschauung zu tun, mit den eigenen Erfahrungen und dem daraus entstehenden Gottesbild und dem hermeneutisches Verständnis der Bibel. Glaube wird nicht im luftleeren Raum gelebt, sondern mitten in den verschiedenen Gemeinschaften unseres Lebens. Jede Identität braucht dabei Grenzen und ist dabei herausgefordert, nicht ausgrenzend zu sein. Dies ist ein feiner Balanceakt, der immer wieder überprüft und reflektiert werden muss. Christina Brudereck hat am Samstag gesagt, dass Frieden in einer pluralistischen Gesellschaft wichtiger ist als Wahrheit. Darüber bin zuerst gestolpert, aber es ist eine interessante Beobachtung, denn wenn alle religiösen Akteure und Weltanschauungen die eigene Wahrheit vertreten, dann machen diejenigen, die Frieden bringen den Unterschied.
Was ist die geistliche Haltung und Motivation?
Dass man dabei zu unterschiedlichen Einschätzungen gerade bei den verschiedenen Religionen kommt, ist sowohl theologisch als auch gesellschaftlich auszuhalten. Die Frage nach der Motivation und Haltung ist aber entscheidend. Wenn ich mich im öffentlichen Raum bewege, bin ich nun Mal ein Akteur und nicht der alleinige, deshalb geht es nicht nur um was ich sage, also z. B. mein Verständnis vom Evangeliums, sondern es geht immer auch darum, wie ich es sage. Jesus selbst bringt das ‚was’ und das ‚wie’ in Mt 7,12 zusammen: „Handelt den Menschen gegenüber in allem so, wie ihr es von ihnen euch gegenüber erwartet. Das ist es, was das Gesetz und die Propheten fordern.“ Diese Worte Jesu sind wie eine Brücke zwischen dem privaten und öffentlichen Bereich, dem was und dem wie. Und dies hängt wieder mit der eigene Identität zusammen, mit der eigenen Charakterentwicklung. Dies zeigt sich beispielsweise ganz praktisch, dass ich andere (Religionen) nicht schlecht machen muss, wenn ich mir meiner eigenen gewiss bin. Denn lauter heißt nicht automatisch richtiger.

21 Comments

  1. Diederich Lüken

    Muss man wirklich vorausschicken, dass man selbst anders predigen würde? (Ich bin Pastor i. R.) Also sei es vorausgeschickt. Drei Dinge möchte ich bemerken. Erstens: Wenn ein Imam seinen Moslems erklären würde, dass ein Weihnachtsbaum oder besser noch ein Kruzifix nichts in einem moslemischen Haus zu suchen hat, wäre er dadurch ein Hassprediger? Wenn er die Teilnahme eines Moslems am christlichen Abendmahl für abwegig erklären würde, wäre er dann ein Hassprediger? Nichts anderes hat Latzel nämlich getan. Ist er deshalb ein Hassprediger? Und wenn ein Imam den christlichen Glauben kritisieren würde, im selben Atemzug seine muslimischen Zuhörer aber dazu auffordern würde, die Christen zu lieben – wäre er dann ein Hassprediger? Genau das hat Latzel nämlich getan. Zweitens: Die Predigt Latzels wendet sich an gläubige Christen. Er ermahnt die gläubigen Christen, keinen Synkretismus, also keine Religionsvermischung zuzulassen. Das ist die ganz normale Aufgabe eines evangelischen Theologen. Ist er deswegen ein Hassprediger? Drittens: Eine innegemeindliche Äußerung wird auf die Ebene eines allgemein politischen Statements gehoben. Das heißt: Willkürlich werden Kontext und Anlass der Predigt verändert. So etwas nennt man Manipulation. Und auf Manipulation reagieren die Medien doch sonst allergisch – warum hier nicht? Weil die Predigt von Latzel unbequem ist und nicht in das Wohlfühlschema von Journalisten und kirchlichen Amtsträgern passt? Und nun noch zum Schriftverständnis: Der Zorn Gottes, nach Theologie-Prof. Dr. W. Härle Ausdruck seiner verletzten Liebe, ist nicht nur im Alten Testament zu finden, sondern auch im Neuen. Paulus zum Beispiel redet völlig unbefangen davon. Er gilt allen Menschen, die nicht durch Jesus Christus erlöst wurden. Kennen die Theologen der BEK ihr Neues Testament nicht? Und was ist mit dem peitschenschwingenden Jesus im Tempel? Das alles wird gern ausgeblendet zugunsten einer seichten Wohlfühltheologie, die mit Recht niemanden mehr interessiert. Ich sage noch einmal: Ich würde anders und über andere Texte predigen als Pastor Latzel. Aber ein Fall für Kirchenzucht und Staatsanwaltschaft? Gott bewahre. Diederich Lüken

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  2. Christian

    Version A (“Wettstreit der Religionen”), durchgeführt in Liebe zum Nächsten, mit gütlicher Überzeugung, nicht mit Gewalt, wäre die biblische und dem Evangelium angemessene Variante. Nichts anderes finden wir in den Briefen und im Evangelium. Der gesamte Hebräerbrief (z.B.) ist eine detaillierte, mit AT Bibelstellen flankierte, Aufstellung aller Vorzüge und Vorteile des Christentums gegenüber der levitischen Ordnung, ganz zu schweigen von den heidnischen Religionen.

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  3. Christian

    p.s. vorausgesetzt natürlich 3 Dinge: (1) dass uns die Vorzüge und die Überlegenheit unseres Glaubens, bzw, unserer “Religion”, bewusst sind, (2) dass sie uns etwas bedeuten, (3) dass wir sie ebenfalls für unseren Nächsten für notwendig und bedeutsam halten.

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  4. Frau Brudereck irrt, wenn sie meint, “Frieden” und “Wahrheit” in Antithese setzen zu können. Friede auf Kosten der Wahrheit ist allenfalls fauler Friede und nützt, wie das dumme Salz niemandem. Die Leute werden es mit ihren Füßen zertreten.

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  5. Lieber Herr Lüken, danke für Ihren Kommentar. Ich bin mir nicht sicher, ob ich Sie richtig verstehe, aber warum bezeichnen Sie Herrn Latzel als Hassprediger? Das finde ich genauso verfehlt wie die Staatsanwaltschaft. Aber es bedarf nicht einmal biblischer Werte um Andersgläubigen mit Respekt und Achtung zu begegnen. Das gehört sich nicht. Über alles andere lässt sich trefflich streiten….

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    • Anonymous

      Das waren doch alles rhetorische Fragen, um die Bezeichnung Hass Prediger zu hinterfragen. Dieser Begriff wurde von der Presse verwendet, um Latzel in die extreme Ecke zu stellen.

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  6. Lieber Martin, da hast du Frau Brudereck glaube ich falsch verstanden, das Gegenteil ist der Fall: Wahrheit und Frieden bedingen sich, sonst wird die Wahrheit hart und ungnädig und der Frieden falsch und zudeckend…

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  7. Die (post-)moderne pluralistische Gesellschaft bringt es laut Brudereck als eine Art Neuerung oder Besonderheit mit sich, dass “Frieden wichtiger ist als Wahrheit”. Was gibt’s daran falsch zu verstehen? Wahrheit und Frieden bedingen sich in einer zutiefst kranken und wahrheitsfeindlichen Gesellschaft allenfalls in reziproker Proportionalität.

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  8. Ich finde, gerade postmodern Gesellschaft ist wahrheitsfreundlich, jeder kann seine eigene Wahrheit haben! 😉 Und genau dann muss man ja lernen miteinander klar zu kommen, sonst gibt es einen (nicht ende wollenden) “Wettstreit der Wahrheit”. Das beschreibt die gesellschaftliche Perspektive, ob ich und du das gut oder schlecht finden, spielt erstmal keine Rolle…

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  9. Wenn euch der “Wettstreit der Wahrheit” nicht behagt, ist es eure Sache, doch habt ihr laut Brecht damit bereits verloren, und mit euch das, was die Christenheit einst für Wahrheit hielt.

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    • Volker Brecht

      … wie – “laut Brecht” – bin damit etwa ich gemeint – und wenn ja – in welchem Zusammenhang?? Bitte erläutern

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  10. Christian

    “Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht, Wahrheit, Zucht und Verstand.” (Sprüche 23,23). “Friede mit allen Menschen” darf niemals auf Kosten der Wahrheit gehen.

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  11. Anonymous

    Lieber Herr Faix,

    hab Ihnen, glaube ich, noch nicht gesagt, dass ich hier immer gerne mitlese. Ich hatte als die Geschichte bekannt wurde eine Bibelstelle im Kopf (Hebräer 12.14 und Römer 12.18).

    Viele Grüße
    K. Dünkel

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  12. Carsten Stein

    Der Beitrag von Diederich Lüken widerlegt doch gerade den Vorwurf der Presse, Olaf Latzel sein ein Hassprediger.

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  13. Schade, dass jetzt doch wieder direkt auf Olaf Latzel eingegangen wird – die Meta-Ebene, die Tobias Faix hier aufmacht, ist doch wesentlich spannender (zum konkreten Fall ist nun wirklich jedes Argument, jede Unterstellung und jede Beleidigung ausgetauscht).
    Wenn ich den Beitrag richtig verstanden habe, ist der Fall Latzel letztlich nur ein Beispiel für den Grundsatz, dass “Häresie” sozusagen der “Normalfall” geworden ist (was wohl nicht nur gesellschaftlich, sondern auch innerkirchlich gilt). Spannende These! Mit Blick z.B. auf das Familienpapier der EKD würde ich dem zustimmen.
    Das heißt aber auch: jeder, der Position bezieht, wird hauptsächlich Gegenwind bekommen (weil Zustimmung meist leise, Protest meist laut geschieht). Was heißt das z.B. für unsere Predigten? Was heißt das für unsere (innerkirchlichen) Diskussionen und die entsprechende Diskussionskultur? Spannende Fragen, finde ich. Werden diese Diskussionen aktuell schon irgendwo geführt?

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  14. Danke Markus Steuer, da fühle ich mich doch gleich verstanden!

    In meinem Post ging es NICHT um den Hassprediger Olaf Latzel und deshalb habe ich mich gewundert, warum Herr Lüken das reingebracht hat. Ich finde das völlig unnötig. Mich interessiert nicht so sehr was einzelne Presseleute gesagt haben, sondern was wir aus der “Causa Latzel” lernen können….

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  15. Minotop

    Zu den Aussagen zur Wahrheitsfrage habe ich ein paar kritische Anmerkungen:

    Ja, es ist ein struktureller Gesellschaftsprozess, dass (religiöses) Entscheiden privater wird (ich folge da Luhmann in der Ausfdifferenzierung der Funktionssystem einer Gesellschaft). Daraus folgt auch “jeder hat seine Wahrheit”. Aber die Frage ist doch, ob man sich diesem Prozess hingibt. Denn obiges lese ich, wie eine Kapitulation vor einer strukturellen Entwicklung und nicht wie den gewollten Zustand von etwas Erstrebenswertem.
    Individualisierung/Pluralisierung des Glaubens (und das bringe ich mit Aufgabe des Streitens um die Wahrheit in Verbindung) ist doch soziologisch gesehen ein für die Kirche abträgliches Phänomen. Woran die nächste Frage anschließt, ob es diese florierende privatiserte Religiosität (christliche) gibt. Dies is m.E. (auch im HInblick auf die V. KMU) nicht der Fall und wenn, dann ist sie oft häretisch oder synkretistisch in dem Maße, dass man darin schwerlich ein dogmatisch Kohärentes Zeugnis erkennen kann. Damit hat das auch nichts mehr mit einer Interpretationsweise des Christentums zu tun, sondern ist schlichtweg Quatsch.
    Zudem ist die Aufgabe von Wahrheiten in der pluralen Gesellschaft eine Art Selbstmord, da dadurch die eigene Botschaft nivelliert wird. Wenn jemand schon in Christus ist, ist das weniger ein Problem, als jemanden dorthin zu bringen unter solchen Umständen. Daher halte ich das für gefährlich, sich aus dem Wettstreiten um die Wahrheit zurückzuziehen.
    Theologisch finde ich es ebenso fragwürdig. Wenn ich die Schrift durchkämme, werde ich gefühlt mit einem Wahrheitsanspruch überschwemmt. Der hat vor allem alttestamentlich rein zunächst mal nicht notwendigerweise etwas mit Frieden zu tun und noch weniger etwas mit “andere Religionen nicht schlecht machen”. Die werden nicht nur schlecht gemacht (vgl. Elia am Kischon). Götzen werden regelmäßig zertrümmert. Klar ändert sich hier etwas in der Gangart im NT, aber auch hier werden innerjüdische Interpretationen und gewisse Gepflogenheiten aufs härteste verdammt und ihnen eine heftige Absage erteilt. Wahrheitsaufspaltung ist auch nicht, wie oft angenommen, genuin protestantisch. Luther war alles andere als tolerant in der Wahrheitsfrage, wenn es gewisse Grenzen überschritten hat.
    Die Problematik an dem Latzelfall ist doch eher die Wortwahl, die heutigen Gepflogenheiten nicht mehr entspricht. Hier kann man in der Wahrheitsfrage auch einen gewissen Anstand zeigen. Aber Anstand heißt nicht, dass man nicht inhaltlich argumentativ darauf hinweisen kann, dass andere hier eine defizitäre Auffassung haben.
    Im Anschluss an Tholuck: Denn natürlich können wir nicht darüber entscheiden oder etwas darüber aussagen, ob Mitglieder anderer Religionen mit Gott kommunizieren können; er schreibt den Sufis sogar auf der mystischen Ebene ein höheres Kommunikationspotential zu. Aber der Knacktpunkt ist, dass wir glauben, dass Gott sich Jesus Christus offenbart hat und damit hat zwar jeder die Möglichkeit in Verbindung in Gott zu stehen, aber Tholuck bezweifelt, dass die Religionen außerhalb des Christentums dies mit der richtigen “äußeren” Religion tun. Da es hier eine sachliche Offenbarung gibt, die eben über objektive Wahrheiten (“ICH bin die Wahrheit”) zu vermitteln meint. Wie man dies hermeneutisch usw. bewertet, ist eine weitere Frage daran, aber grundsätzlich hat man die Schrift und kann daraus mit einer kohärenten Dogmatik bestimmte Aussagen und Verhaltensweisen, ob innerchristlich oder interreligiös kritisieren bis disqualifizieren. Manchmal ist es klarer, manchmal weniger.
    Zum dezidiert Stellung Nehmen zur eigenen Haltung, gehört eben auch Abgrenzung, sonst versinkt man im Einheitsbreit und dann ist gar niemandem geholfen. Andere Religionen können damit auch nichts anfangen, wenn man Gleichmacherei betreibt (was auch passiert, wenn man jede Wahrheit anerkennt). Ins Gespräch kommt man, wenn man klare Inhalte gegeneinander ausspielen kann. Auf respektvolle und liebende und friedliche Art, ja.

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  16. Andreas Wetterau

    Wenn jeder Mensch seine eigene Wahrheit hat, dann ist die Idee der allgemeinen Menschenrechte nicht denkbar.

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  17. Vielleicht habe ich missverständlich geschrieben oder du hast mich missverstanden. Der “soziologische Blick” in den öffentlichen Raum ist zuerst beobachtend, nicht wertend. Heißt, dass es erstmal darum geht die Entwicklungen zu verstehen und erst dann zu werten. Heißt auch nicht, dass man alle Beobachtungen teilt oder automatisch einer öffentlichen Meinung ist (was in einer pluralen Welt schwierig werden würde). 🙂
    Und dann kann man ja beginnen inhaltlich zu diskutieren. 😉 Und ja, da glaube ich gibt es auch zwischen uns unterschiedliche Meinungen….:)

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  18. @Andreas: Genau deshalb gibt es ja die Menschenrecht und genau deshalb brauchen wir sie und genau deshalb müssen wir sie verteidigen!

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