„Über heilige Fragen, Schätze des Glauben und offene Gottesdienste. 5 Fragen an Christina Brudereck.“

Nachgefragt
Faix: Warum können sich Christinnen und Christen freuen in dieser unserer Zeit zu leben?
Brudereck: Wir erleben mit vielen Menschen unserer Zeit große Ansprechbarkeit auf heilige Fragen, eine spirituelle Suchbewegung, Neugier und Offenheit für spirituelle Deutungsangebote. 
Faix: Was für Chancen bietet sie uns?
Brudereck: Die Chance, das zu teilen, was wir lieben, was wir auf der eigenen Lebensreise erfahren haben, ist groß. 
Faix: Was müssten Christen tun, um für spirituell Suchende attraktiv zu sein?
Brudereck: Christinnen und Christen zeigen sich als Mit-Pilgerne, teilen ihre Fragen und ihre persönlichen Erfahrungen; das ist attraktiv.
Faix: Wie müssten Gottesdienste dazu aussehen?
Brudereck: Gottesdienste sind sinnliche Feiern einer Erzählgemeinschaft, die willkommen heißt und einlädt, mitzupilgern und sich zu freuen an den Schätzen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. 
Faix: Du hast vor ein paar Jahren ein Format mit dem schönen Namen ‚Zeit des Meisters’ entwickelt, das bei euch in Essen jedes Jahr läuft, kannst du uns davon kurz berichten?
Brudereck: Das Format “Zeit des Meisters“ bietet z.B. für eine Woche Raum und Zeit zum Beten, Meditieren, Singen, Schweigen und Durchatmen. In der Tradition der Stundengebete. Mit spirituellen Texten aus verschiedenen Traditionen. In einer offenen Kirche. Mit Kerzen und Blumen geschmückt. Mit inspirierenden Büchern zum Schmökern. Begleitet von einem “Kloster-auf-Zeit-Team”. Mit leichter Beteiligung und hoher Freiwilligkeit. 
Faix: Was sind für dich unverzichtbare Merkmale einer Kirche?

Brudereck: Kirche feiert das große Geheimnis, das wir Gott nennen. Sie erinnert und erzählt. Sie verbindet uns mit allem, was lebt. Kirche wandelt uns. Unterstützt uns dabei, Liebende zu werden.
 
Christina Brudereck wird am 14. Februar 2015 im Rahmen des Studientages Gesellschaftstransformation über das Thema “Mutig Gemeinde lieben” sprechen.

10 Comments

  1. Die letzte Antwort ist aber doch etwas sehr armselig und lässt eine jegliche Verwandschaft zum Buch der Bücher vermissen — aber schlussendlich doch nur eine Zusammenfassung von dem, was in diesem Interview besprochen wird. Absolut mainstreamtauglich heutzutage und so rund und harmlos, dass sich daran keiner wirklich weh tun kann, aber auch keine Hilfe für einen verlorenen Sünder ist, welcher Erlösung sucht. So etwas (Stunde des Meisters) befriedigt wohl eher das fleischlich-religiöse Bedrüftnis des Menschen, als dass es zur geistlichen Neugeburt führen könnte und den ersehnten Frieden bringt.

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  2. Ich versuche es mal mit einer konstruktiven Frage: Wie sah in den letzten Wochen dein missionarisches Engagement ganz praktisch aus und wie haben die Menschen darauf reagiert?

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  3. Also nun doch bitte nicht persönlich werden, Herr Faix! 🙂
    Fängt Mission nicht mit dem ernstlichen Gebet an? Und wenn das Gebet der eigenen Ansicht auch den Ernst vermissen läßt, dann bittet man um Ernst und eine echte »Seelsorge« und göttliche Sicht für die Nächsten, welche direkt auf dem Weg in die ewige Verlorenheit sind.
    Und wo dies vorhanden ist, da fängt Gott an zu handeln und Möglichkeiten tun sich auf. Ein Pärchen z.B. schließt sich fast unerwartet einem missionarischen Hauskreis an, wo das Hauptproblem der eigenen Schuld vor Gott und Menschen thematisiert wird.
    Evangelistische CDs mit Kekspaket zu Weihnachten werden gerne oder zögernd angenommen – oder auch abgelehnt, weil manche ahnen, dass es dann, und da sind wir wieder beim Anfang, wegen einer klaren Botschaft persönlich werden würde.

    Fazit

    Das meiste hängt am Gebet, denn da heraus bekomme ich die Menschen in den Blick, werde vorbereitet und sehe Gottes vorbereitete Werke.

    Wieviel Stunden in der Woche betest Du für verlorene Nächste?

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  4. Anonymous

    Mr. Hanx und Tobias Faix haben eigentlich beide recht.

    Mr Hanx: eine Botschaft die niemand wehtut, tröstet eigenartiger weise auch niemand. Sie gibt allen recht und streichelt nur..
    Aber eine Strichliste, ob ich heute jemand das Evangelium gesagt habe oder genug gebetet habe, ist sicher auch nicht unsre Aufgabe.
    Jeden Tag fröhlich mit dem Herrn und seinem Wort beginnen, bereit sein, von Ihm zu sagen, so wie der Hl. Geist mich leitet, und das mit vertrautensvollem Gebet,ist unser Auftrag. Das ist befreiend und trotzdem ein geistlicher Kampf.

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  5. Yep, da gibt es tatsächlich Übereinstimmung: Gebet und ich würde es erweitern, das Wirken und Handeln des Heiligen Geistes ist das was bewegt und verändert, beim Bibellesen und bei Zeit des Meisters, beim Gebet und beim Gespräch, bei…..

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  6. Ist ja alles nicht falsch – hat aber kein Bezug auf den Einwand gegenüber dieser Dame, welche sich mehr als schwammig ausdrückt.

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  7. War versucht, sarkastisch zu antworten … Aber mal im Ernst – ist das der O-Ton der Bibel und das, was Paulus als “die gesunde Lehre” nennt? Oder was Paulus (in vollster Übereinstimmung und Ergänzung mit Jesus) über die Gemeinde sagt? Solche Aussagen zur “Kirche” scheinen eher auf eine Esoterikmesse zu passen als eine taugliche und ernstzunehmende theologische Definition zu sein.

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  8. Ja, das hast du ganz richtig verstanden, denn im Studientag ging es genau darum, wie wir als Christen spirituell Suchenden Menschen begegnen. Du magst sie meiden, Gott liebt sie…

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