Das „Bibel-Lust-Mach-Buch“. Eine Rezension zu Ein Gott. Ein Wort. Sieben Schlüssel für ein neues Bibellesen von Detlef Kühlein (Gerth Medien Verlag, 2025)

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In Ein Gott. Ein Wort. lädt Detlef Kühlein, Gründer des Podcasts „BibleTunes“, seine Leser:innen ein, die Bibel nicht länger als Pflichtlektüre, sondern als lebendiges Reden Gottes zu entdecken – durch sieben sogenannte „Schlüssel“, die helfen sollen, den roten Faden der Heiligen Schrift zu erkennen. Das Buch richtet sich auch an alle, die den Eindruck haben, zwischen den biblischen Texten und dem eigenen Leben klaffe eine unüberbrückbare Lücke.

Detlef Kühlein schreibt in einem eingängigen und leicht verständlichen Stil, der theologische Grundwahrheiten mit erzählerischer Leichtigkeit verbindet. Er schöpft aus seiner eigenen spirituellen Biografie, seinen Erfahrungen als Gemeindegründer und seiner Leidenschaft für die biblische Erzähltheologie. Dabei zeigt er auf, wie sich biblische Texte oft erst im Zusammenhang mit dem Gesamtbild – Gottes großer Geschichte – entfalten. Er lädt seine Leser:innen ein, auch die eigene Biografie in den Blick zu nehmen und die persönliche „Lesebrille“ zu reflektieren. Denn, so Kühlein: Es gibt kein „kulturfreies Evangelium“ – wir lesen die Bibel immer aus und mit unserer eigenen kulturellen Prägung (Seite 19).

Lebendig wird die Bibel durch den Heiligen Geist, und doch, so Kühlein, können wir selbst dazu beitragen, indem wir unsere innere Haltung und Erwartung reflektieren. Damit dies gelingt, schlägt er sieben Schlüssel vor: Liebe, Licht, Kraft, Nahrung, Wachstum, Spannung und Frieden. Diese „Schlüssel-Struktur“ gibt dem Buch eine klare, nachvollziehbare Form und inhaltliche Richtung. Spannende Hintergrundinformationen werden mit konkreten Methoden verknüpft – so wird das Buch zu einem Werkzeug, das sowohl den Einstieg erleichtert als auch erfahrenen Leser:innen neue Perspektiven eröffnet.

Kühlein gelingt es dabei auch eher-theologische Einsichten (z. B. zu literarischen Gattungen oder zur kanonischen Einheit) in verständliche Sprache zu übersetzen. Besonders hilfreich ist seine Betonung, dass Bibellesen nicht primär intellektuelle Analyse, sondern ein geistlich-beziehungsorientierter Prozess ist – eine Einladung zur Nachfolge. Das Buch zielt somit bewusst auf ein geistliches Alltagsbibellesen, weniger auf akademische Reflexion. Dies wird auch in der direkten Ansprache der Lesenden deutlich, die Kühlein immer wieder mit konkreten Fragen herausfordert, so dass eine Art Dialog zwischen Lesenden und Autor rund um das Thema Bibellesen entsteht. Bemerkenswert ist, dass ein Satz im Buch exakt dreimal vorkommt (auf den Seiten 63, 68 und 87). Weil er so zentral ist, sei er hier zitiert: „Wir leben in einer ‚gebrochenen‘ Welt. Einerseits ist schon das Reich Gottes sichtbar und erfahrbar, andererseits erleben wir die Realität von Leid, Krankheit und Tod – diese Spannung zieht sich durch die ganze Bibel und wird erst im Himmel aufgelöst.“ Dieser theologische Realismus tut dem Buch bei aller Begeisterung und Liebe zur Bibel gut und schafft eine wohltuende Ausgewogenheit.

Wer also einen persönlichen Zugang zur Bibel sucht und sich von der Leidenschaft Detlef Kühleins anstecken lassen möchte, ist mit Ein Gott. Ein Wort. gut beraten. Kühlein motiviert dazu, Bibellesen aktiv mitzugestalten – etwa durch den Einsatz von Gadgets, Apps oder Ankerfragen. Besonders deutlich wird das im großzügigen Bonusteil mit analogen und digitalen Tools – ideal auch um gemeinsam Bibel zu lesen. Wer dann begeistert von der Bibel ist, sollte sich weiterführend mit der Entstehung der Texte und ihrer Auslegungsgeschichte beschäftigen.

Ein Gott. Ein Wort. ist eine leidenschaftliche, praxisnahe Einladung zu einem bibelorientierten Glaubensleben. Wer die Bibel neu lieben lernen oder mit anderen über ihre Bedeutung ins Gespräch kommen will, findet hier einen hilfreichen Wegweiser – ein empfehlenswertes Buch für Hauskreise, junge Gemeinden und alle, die das Bibellesen nicht aufgeben, sondern (wieder) vertiefen möchten.

1 Comment

  1. Detlef Kühlein

    Ganz herzlichen Dank für diese wertschätzende Rezension meines Buches, lieber Toby!

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