„Teilen ist Leben: Ein Rückblick“

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Am Wochenende hat die „Teilen ist Leben Konferenz“ auf dem Schönblick stattgefunden an der über den Zusammenhang von Glauben, Gerechtigkeit und Armut nachgedacht wurden. Eröffnet wurde die Tagung mit einem herausfordernden Referat des Südafrikaners Caesar Molebatsi zum Thema: “Kirche mit Zeitansage: Prophetie als Korrektiv für Staat und Gesellschaft“. Molebatsi erklärte, dass die Gemeinde Jesu ein prophetisches Amt hat, gerade wenn es um das Anliegen der Armen und Unterdrückten geht. Christen müssen geistliche Wahrheiten aussprechen und selbst aktiv werden. Darüber hinaus müssen sie politisch aktiv sein, denn Heilung und Gerechtigkeit gehören zusammen. Es reicht dabei nicht aus Nothilfe zu leisten, sondern als Christen müssen wir uns fragen, welche Struktur hinter Armut steht. Dies konkretisierte Dr. Gisela Schneider (Direktiorin des Deutschen Institut für ärztliche Mission), in dem sie erläuterte, dass Armutsbekämpfung viel mehr als Geld sammeln ist, wir müssen verstehen, dass die Zerstörung der Beziehungsebenen auf persönlichen, sozialen, politischen, wirtschaftlichen und geistlichen Gebiet, die Ursachen dafür sind. Und mitten drin in diesen Verflechtungen stehen wir als Christen, stehen wir als Kirchen. Verbunden mit den Armen durch das Band der Globalisierung. Hans-Georg Filker, Leiter der Stadtmission Berlin, setzte dieses Thema in den deutschen Kontext um und wies darauf hin, dass Armut die Folgen von ungerechten Handeln sei, auch in Deutschland. Günter Nooke, Afrikabeauftragter der Bundeskanzlerin, erläuterte in seinem Referat, was Menschenrecht auf Leben heute bedeutet und wie komplex der Umgang damit in der interkulturellen Arbeit sei. Begleitet wurden die Tage von spannenden Bibelarbeiten mit Ruth Padilla DeBorst zu Jes 58/Jes 61/Lk4, die mit ihrer lateinamerikanische Lesart herausfordernde. Zum Abschluss der Tagung forderte Molebatsi uns Deutsche noch mal heraus und wies darauf hin, dass wir durch unseren Lebensstil und Konsum eng mit den Armen der Welt verbunden sind und uns an dadurch ihnen schuldig machen. Viele Afrikaner bspw. wollen keine Hilfe aus Europa, sondern wollen als Partner gemeinsam überlegen, wie man sich gegenseitig helfen kann. Neben den Plenumsveranstaltungen gab es jede Menge interaktiver und partizipatorischer Elemente wie Workshops, Foren und einem Weltkaffee, so dass viel Zeit für Diskussionen, Fragen und eigenen Beiträgen war, dies war auch nötig, da es durchaus kontroverse Meinungen gab. Aber gerade das hat die Konferenz so lebendig und authentisch gemacht. Die Begegnungen, auch mit den vielfältigen Ausstellern, waren wertvoll und ich muss sagen, dass ich eine Menge gelernt habe. Aber mir ist auch die Gefallenheit und Not dieser Welt vor Augen brutal geführt worden (zum Beispiel durch den Film „58“) und die eigene Selbstzufriedenheit wurde gründlich hinterfragt. Das war nicht angenehm, aber notwendig.

Weitere Berichte gibt es hier oder hier oder hier.

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