Ich saß letzten mit ein paar Kollegen zusammen und wir haben darüber diskutiert, welche „Gruppe“ in Deutschland am wenigsten mit dem Evangelium erreicht i
Während der Absatz (Verkaufszahlen) der Popmusik in den letzten Monaten nachlässt, steigt der Verkauf (laut Media Control) von Volksmusik CDs gewaltig (im August z.B. um 19,2%) an. Stefanie Hertel und ihr persönlicher Trompeter sind genauso Superstars wie die Kastelruther Spatzen oder Hansi Hinterseer. Sie haben eine große TV Präsens und füllen live die größten Hallen und (Bier)Zelte. Aber in unseren Gemeinden kommt weder die Musik, noch die Lebensweise vor. Ich will mich jetzt hier auch nicht aufdrängen, ist auch nicht meine Musik, aber wir diskutieren oft über kleinste Trends und übersehen oftmals die großen. Ich interessiere mich natürlich automatisch für Musik, Denk- und Lebensweisen, die meiner ähnlich sind und da fühle ich mich emerging church näher als der Volksmusikbewegung, aber wer fühlt sich dieser Gruppe denn Nahe? Welche Gemeinde macht missionarische Volksmusikabende? Ich kenn irgendwie keine?
15 Comments
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Sehr gut! Denn oftmals ist das, was sonst als “relevant” gilt, im Grunde nur das, was einem selber liegt. Starbucks-Kirchen sind relevant, weil ich selber es mag, im Starbucks zu sitzen und zu diskutieren. Jawohl, gründet Starbucks-ECs! Das wird die Kirche aus der Lethargie reissen!!
Kann sein, dass das einige anspricht, aber ich bezweifle sehr, dass man mit so etwas mehr erreicht, als nur die eigene Subkultur.
Starbucks ist nur ein sehr plattes Beispiel, das ist mir bewusst. Ich überspitze das auf dieses bekannte Beispiel.
Aber es ist eben doch so: Was ist mit den Leuten, die Volksmusik mögen oder auf der Alm wohnen? Die kein Powerpoint mögen und Chor lieben? Die eben nix von diesem sonst mit EC verbundenem Kram halten?
Die werden irgendwann vergehen. Der nächste Mensch ist der Homo ECensis.
Das ist eine Illusion. Auch diese Menschen haben es verdient, mit genauso viel Hingabe und Ernst aufgenommen zu werden. Auch Volksmusik kann “Relevant” sein. Wo ist die Volksmusik-EC?
Und das sage ich auch zu mir selbst, weil ich da auch meine Schwäche habe.
Hier, diese Gemeinde hat sogar eine eigene Volksmusiklobpreistruppe mit dem Namen Dynamit. Liegt in der Region Bayern, passt also sehr gut und kommt soweit ich weiß auch gut an.
http://www.wortundgeist.de/
Ahhh – also, Wort und Geist, kenn ich eher von anderen “Diskussion”. Aber das würde einiges erklären…
brr, schauder, würgghh
aber du hast ja recht 😉
Ich habe zwar immer noch nicht verstanden, was Emerging Church sein soll, aber ich glaube die hier angesprochene Zielgruppe wird nachwievor am meisten von den zwei Volkskirchen und den schon traditonell gewordenen Freikirchen angesprochen. Vielleicht sollte man sich dort einfach ein paar Sachen abgucken.
@fono:Die Volkskirchen bedienen glaub ich eher das Bildungsbürgertum, so zumindest mein Erleben. Die Freikirchen die klassische Mittelschicht, bleibt die “Volksmusikgruppe” immer noch übrig…
hat sicher auch mit der aktuellen bevölkerungsentwicklung zu tun, oder?
und ob da volksmusik alleine das rezept wäre? das hat sicher auch – wie beim thema tarbucks – damit zu tun, dass wir musik so hoch einschätzen, es aber für ältere nicht soo wichtig ist.
@toby
Ich hatte einfach an das durchschnittliche Alter in meiner Gemeinde und in ein paar FEGs und EFGs die ich kenne gedacht. Da gibt es häufig das umgekehrte Problem, das es für die Jüngeren bis zu meiner eigenen Altersklasse der um die 30-Jährigen relativ wenig spezielle Angebote gibt, während die Älteren durchaus zufrieden sind.
Ich stelle mir mittlerweile aber die Frage, ob Gemeinde (egal welcher Konfession) unbedingt zur Abdeckung aller Aktivitäten da sein muß. Z.B. wird in meiner eigenen Gemeinde Nordic Walking usw. vom kath. Frauenbund angeboten. Da frage ich mich ein wenig, was das mit Kirche zu tun hat. Ich denke inzwischen, daß man möglicherweise mit der Verbreitung des simplen Evangeliums besser fahren würde. Muß aber nicht stimmen.
Schlimme Volksmusik gibt es hier übrigens auch. Ich finde da muss was gegen gemacht werden 🙂 … aber das wolltest du ja gerade nicht sagen, gell.
gibts denn von der badn “dynamit” auch eine homepage? auf der wortundgeist seite ahbe ich nichts gefunden. oder ist eine homepage für diese alterklasse schon zu neumodisch?
finde die diskussion insgesamt sehr interessant, stellt sich für mich am ende die frage: nach was richte ich meine gemeindearbeit aus?
nach aktuellem musikalischem trend? nach aktueller altersstruktur? nach dem was die masse will? nach bestimmten geschmäckern von teilen der hauptaltersgruppe?
kommen wir da nicht am ende vom 100ste ins 1000ste und verlieren das eigentliche aus den augen?
@all
Ich denke, man (also alle!) sollte für Emerging Church nicht EC als Abkürzung verwenden. Ich muss dann immer überlegen, meint der jetzt den EC (Entschieden für Christus) oder Emerging Church.
Zum Thema:
Ich denke, da kann man von der katholischen Kirche lernen. Sie kann oft viel leichter Vereine etc. verbinden und integrieren. Viel leicht müssen die einzelnen Ortgemeinden sich mehr und spezifisch um Senioren kümmern (die ja wahrscheinlich das Gros dieser “Subkultur” ausmachen => daher auch die Größe [Vgl. Bevölkerung])
Seniorenarbeit wird ja langsam auch hier und da ein Thema.
PS: So ein Landeskirchlicher Gottesdienst mit Posaunenchor gefällt denen doch bestimmt auch – oder?
Das mit dem Bevölkerungsschwund wird uns in den nächsten Jahren sich noch massiv beschäftigen. Aber ich glaube nicht, dass Volksmusik nur von Älteren gehört wird, sondern auch von Jüngeren (nicht als dominierender Teil, aber wäre interessant wie viel Prozent das ausmacht, glaube wir wären überrascht) und aus dem Mittelalter. Es geht auch nicht nur um Volksmusik, sondern auch kritisch um meine Sichtweise von Bevölkerungs- und Zielgruppen.
Gegenfrage: Welche Gemeinde macht denn keine Volksmusik? Letzte Woche beim Willowkongress in Bremen konnten wir alle im wunderbarsten Karl Moik Takt unsere Handflächen rythmisch aufeinander bewegen. Zugegeben sind die Texte meisstens etwas inhaltsträchtiger .. wobei würdig ist das Lamm … wobei würdig ist das Lamm … würdig ist das Lamm … würdig ist das Lamm … ??? Meiner Meinung nach haben wir in unseren deutschen Gemeinde eine Musikrichtung gefunden, die ich als VolksSchlaPop bezeichnen würde. Nimm die Inhalte raus und schwupp haste rein musikalisch den schönsten Wolle Petry Hitmix. Nimm dazu noch die CVJM Bläser und ein Cajon … tataaa da ist unsere Mischung aus Karl Moik, Dieter Thomas Heck und Kristiane Backer.
Naja, zwischen den meisten Anbetungen und Volksmusik, liegt doch noch ein Unterschied, zumindest in den Gemeinden in denen ich verkehre. Aber es stimmt schon, dass Text & Rhythmus manchmal verdächtig abgleiten, irgendwie schein die “Anbetungsszene” sowieso still zu stehen.
Hervorragender Post! Ich habe mich das auch schon oft gefragt, warum so eine große Gruppe keine eigene Musik entwickelt. Aber wahrscheinlich sind das nicht gerade die kulturell Kreativen!