Nach einer Woche in Südafrika mit den Stationen Johannesburg, Pretoria, Kapstadt & Wellington bin ich nun wieder glücklich in Marburg gelandet. Die Zeit war sehr intensiv, anstrengend und schön. Ich habe viel gelernt und bin sehr dankbar. Es waren sehr gute Gespräche mit den Universitäten vor Ort, so dass es mit dem geplanten Masterstudiengang in den nächsten Wochen weiter vorangehen kann. Vor allem die unterschiedlichen Begegnungen haben mich immer wieder zum Nachdenken gebracht. So habe ich an einem Gottesdienst in Soweto teilgenommen, einem Township von Johannesburg. Eine riesige Halle, lauter schwarze Geschwister, keine Orgel oder sonstige Instrumente, reduce to max. Vieles im Gottesdienst war in Zulu, so dass ich nicht so viel verstanden habe, eher die ganze Atmosphäre aufgenommen habe. Dann das ehemalige Haus von Mandela angeschaut, die Gedenkstätte der blutigen Schüleraufstände von 76 und an Tutu und Gandhi gedacht. Townships: Elend & Armut als Geburtsstätte von Gerechtigkeit und Mut. Nachdenkenswert. Luxus macht mich hart und doch kann ich nicht davon lassen. Armut macht mir Angst und doch hätte ich sie nötig? Besonders im Schmelztiegel Jo-burg und Pretoria ist die Rassenproblematik allgegenwärtig, hätte ich eigentlich nicht so erwartet. Die letzten Male war ich immer nur in der Uni, diesmal hatte ich eine andere Rolle und habe vieles anders wahrgenommen. Der Widerspruch von arm und reich ist enorm und hat mir sehr zu schaffen gemacht. In der Kapgegend ist diese Problematik nicht so spürbar, die Gegend ist anders, alles ist viel „europäischer“, reicher und integrierter. Interessant war, dass es fast in jeder theologischen Diskussion mit Pastoren und Professoren um emerging churches und Transformationprozesse ging. Das Thema ist in Südafrika, zumindest da wo ich war, viel präsenter als bei uns. Was mir gefallen hat ist, dass Gemeinden, Unis und Kommunen viel enger miteinander gearbeitet haben, da können wir noch einiges lernen.
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