Ich kenne mich mit der Situation in Burma nicht so aus, fühle nur die Ungerechtigkeit und muss mich auf viele Sekundärinfos verlassen. Eine, die näher dran ist, ist Christina, sie war gerade vier Monate in Indien und hat mir folgendes Mail geschickt:
Spätestens seit einer Predigt über den U2-Song „Walk on!“ vor drei Jahren ist Birma in meiner Gemeinde und in meinen eigenen Gebeten ein Thema. Jetzt ist Birma in Zeitungen und Fernsehnachrichten zu sehen. Mönche und Nonnen haben angefangen mit Demonstrationen, viele aus der Bevölkerung haben sich angeschlossen. Birma wird seit Jahrzehnten von einem gnadenlosen Militärregime beherrscht; Frühere friedliche Proteste wurden mit Gewalt zerschlagen, viele Aktivisten/innen wurden verhaftet. 1991 war Suu Kyi, der tapferen Widerstandskämpferin, der Friedensnobelpreis verliehen und zu diesem Anlass „Walk on!“ gewidmet worden. Oft schien es, als stünde sie allein mit ihrem Widerstand. Aber jetzt, nach Jahren, bewegt sich endlich etwas in Birma. Es geht um große Themen: Um Willkür, um Hunger und Bildungsarmut, die Isolation des Landes, um das Recht auf Pressefreiheit und Religionsfreiheit. Schon in den Sechziger Jahren wurden Missionsgesellschaften radikal aus dem Land gewiesen. Das Regime wehrt sich mit seinen Waffen und geht wieder mit Gewalt gegen die Demonstrierenden vor. Nach drei Monaten bin ich aus Indien zurück. Hauptperson meines neuen Romans, den ich dort geschrieben habe, ist Chandani, eine Birmanin, die in Indien im Exil lebt. Ich kann kaum sagen, wie es mich bewegt, dass meine fiktive Aktivistin in diesen Tagen das Gesicht von wahren Aktivist/innen bekommt. Ich bitte Euch, Segen Richtung Birma zu schicken, Gebete um Schutz und Trotzkraft.
www.free-burma.org zeigt, was für Möglichkeiten der Beteiligung und Unterstützung es geben könnte.
Singen wir „Walk on!“ für ein Land, das für seine Freiheit aufsteht.
Shalom, Christina
Ja, es ist unvorstellbar, wie es in Birma zu geht. Auch jemand der selbst schon dort war, kann sich es nur vage vorstellen, wie es zu geht. Danke für den Beitrag im Block. Können wir wieder nur zu schauen? Wie kann man sich aktiv beteiligen damit nicht noch mehr Menschenleben aufgrund von Politik, Menschenhass, Stolz und Machtgefüge leiden?
Beten und aufmerksam machen kann eine Devise sein!
gruß
U
Ja, dass ist eine komische Situation, nur zuschauen, ich fühle mich echt hilflos und weiß doch, dass ich nicht viel machen kann, außer beten..
Gestern (18.10.07) habe ich einen bewegenden Fernsehbericht über die Situation in Birma gesehen. Es ist so schrecklich. Soviele Menschen auf der Flucht, unter den primitivsten Bedingungen, hungernd, in Todesangst. Und die Touristen stört das nicht. Die Gelder vom Tourismus fließen fast ausschließlich den Militärs zu.
ABER es gibt eine christliche Guerilla-Organisation, die den Flüchtlingen in den Urwäldern Nahrungsmittel besorgt und ihnen hilft über die Grenze nach Thailand zu gelangen. Das ist ein sehr riskantes Unternehmen. Da geht es wirklich um Leben und Tod. Ich sah aber die einen freiheitlichen und friedlichen Ausdruck in ihren Gesichtern. Das hat mir Mut gemacht.
Für sie können wir beten.