“Was wichtig war”

Bücher, Familie

Die Zeit der Jahresrückblicke neigt sich dem Ende zu, wird kurzzeitig von den neuen Vorsätzen fürs kommende Jahr abgelöst, bevor sich alles im Alltagstrott des Jahresbeginns 2008 auflösen wird. So ist es. Tradition. Gut oder schlecht? Ich weiß es nicht. Hier mein subjektiver und deshalb absolut wahrer und völlig selektiver Jahresrückblick mit vereinzelten Hoffnungsboten für das nächste Jahr:

Familie
Sind jetzt wohl endgültig verwurzelt in Marburg, was sich gut anfühlt. Freundschaften sind gewachsen – wertvoll. Aimée ist super in die Schule rein gekommen und Christine und ich haben nach zehn Jahren Ehe ein Paarcoaching angefangen, was uns sehr gut tut, vor allem unserer Streitkultur!

Beruf
Das Marburger Bibelseminar empfinde ich immer noch als „Glücksfall“ für mein/unser Leben. Nirgends habe ich so einen Wind der Freiheit gespürt, bei allem was auch sonst noch so “rumweht”. Keine perfekte Schule, keine perfekten Dozenten, keine perfekten Studierende. Vielleicht ist es gerade das… Ach ja, und immer was Neues: Jetzt der Masterstudiengang Gesellschaftstransformation.

Gemeinde
Sind im CT heimisch geworden und die Entscheidung sich mehr einzubringen hat uns und unserer Identifikation gut getan. Eine tolle Netzwerkgemeinde mit vielen Arbeitszweigen und tollen Menschen. Das Besondere: Mann trifft auch noch nach über zwei Jahren „neue“ Menschen, die schon seit Jahren kommen…

Bücher
„Teilen was wir sind und haben“ war sicherlich das herausfordernste Buch, das ich gelesen haben und welches mich immer wieder neu herausfordert das was ich bin und habe zu teilen: Geld, Zeit, Gaben… Theologisch hat mich Berger mit „Jesus“ am meisten überrascht, vielleicht das erste postmoderne Jesusbuch.Literarisch bleibt mir Biller mit „Liebe heute“ am Liebsten. Er bleibt der beste Erzähler von Kurzgeschichten. Am meisten angerührt hat mich ein schmales Büchlein, das ich die letzten Tage las: „Briefe an D.“ von André Gorz. Darüber wird eich sicherlich die Tage noch mal was schreiben.

Politik
Es gab so viel und so viel ist schon wieder vorbei. Aber ich wollte ja nicht über die Schnelllebigkeit klagen. Innenpolitisch hat mich sicherlich der G8 Gipfel geprägt und zurzeit der populistische Wahlkampf von Koch für die Hessenwahl 2008. Alte Ausländerängste werden auf Stammtischniveau lauthals postuliert – ohne Sinn & Verstand, mit nur einem Ziel: Die Wiederwahl. Schäbig. Außenpolitisch war es vor allem Birma und der „Nahe Osten“ die mich nicht loslassen, die Ermordung von Bhutto beschäftigt mich sehr und da gäbe es noch so vieles… – leider.

Fernsehen
Pocher verhunzt Schmidt und dem gefällt es. Was ich am 17. Mai diesen Jahres „prophetisch“ voraussagte ist leider eingetreten. Ich wollte darüber eigentlich nicht schreiben, da es mich zu sehr frustriert. Außerdem hatte ich die Hoffnung, dass es vielleicht doch noch besser wird. Aber es wurde nicht. Mittlerweile verpasse ich die Sendung und es macht mir nichts aus. Langsamer Abschied einer Ikone.

Projekte
Im Frühjahr ging mein langer Traum vom eigenen empirischen Institut mit Empirica in Erfüllung. Mittlerweile laufen mehrere Forschungsprojekte, was super spannend ist. Dann die ganze Sache mit emergent Deutschland, was weit mehr als ein Projekt geworden ist, sondern eine wirkliche Herausforderung an Glauben, Denken und Handeln.

Und da gäbe es noch so viel an Begegnungen und Inspirationen, dass mein Herz ganz warm wird und ich sehr dankbar auf das letzte Jahr zurückblicke. Danke an die Menschen, die mich begleitet, herausgefordert und inspiriert haben. Ohne euch wäre nichts so wie es ist.

4 Comments

  1. Anonymous

    lieber toby, wünsche euch ein gesegntes jahr 2008!! ich bin grad in bonn bei sandra nach dem grandiosen silvester mit der noch grandioseren schwester deiner frau – meiner biene!! dicker kuß von deiner kleinsten schwester, bis hoffentlich bald…

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