„Freude & Teilen beim Abendmahl!?“

UNISA


Am Wochenende hat mich das Abendmahl irgendwie „verfolgt“. Am Freitag hielt Prof Kritzinger von der Universität Südafrika einen hervorragenden Vortrag über „relevante Missiologie“ und kam dabei auch auf das Abendmahl zu sprechen:

„Das Abendmahl ist für ihn ein zentrales Bild, das ganz praktisch Menschen einlädt, sie versammelt an Gottes großen Tisch. Dort ist für sie bereit, was sie zum Leben brauchen. Brot und Wein, Sinnbild für Christus, der uns durch seine Auferstehung aus dem alten Muster des Todes in ein Leben der Erneuerung befreit. Wir teilen das Brot und den Wein mit allen, die zusammen gekommen sind, werden gestärkt und dann ausgesandt. Dieses Teilen bezieht sich auf alle Bereiche unseres Lebens. Es sind genügend Ressourcen auf der Erde vorhanden und es ist unsere Aufgabe, diese gerecht zu verteilen. Unser Auftrag umfasst geistliche und materielle, geistige und spirituelle Güter, die wir mit Menschen teilen.“

Das hat mich sehr nachdenklich gemacht. Ich erlebe oft wie das Abendmahl individualistisch, kontemplativ und auf weniges konzentriert eingenommen wird. Da ist sehr wenig von Freude, Teilen und Gemeinschaft die Rede.
Dann waren Prof Kritzinger und ich am Samstag auf „Marburgentdeckungstour“ und waren auch im Fürstensaal, in dem Luther und Zwingli (!) über Abendmahl gestritten haben und am Sonntag gab es im Christustreff Abendmahl (übrigens sehr schön…). So, jetzt hab ich einiges zum Nachdenken…

4 Comments

  1. Anonymous

    Das waren dann wohl doch eher Luther und Zwingli:-)…
    Die Idee mit dem individualistischen Denken beim Abendmahl finde ich aber sehr nachdenkenswert.
    Allerdings weiß ich nicht ob der Gedanke mit dem Teilen (Ressourcenverteilung usw.) das Ganze nicht vielleicht etwas überstrapaziert (Zitat Jesus: “Solches tut, zu meinem Gedächtnis)”…

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  2. Danke. Wie konnte ich die beiden Schweizer verwechseln, eine kaum vergebbare Sünde…

    Ja, an dem Punkt mit dem teilen hänge ich auch noch, aber vielleicht schließen sich Teilen udn Gedenken nicht gegenseitig aus…

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  3. Als wir uns letzten Samstag wieder in unserer “Hauskirche” trafen, feierten wir beim anschliessenden Nachtessen wieder ein “integriertes Abendmahl” ;-). Ich empfinde, dass Teilen und Gedenken sich an sich so gut verbinden, wenn solche Momente wirklich Ausdruck eines an sich schon “teilenden und gedenkenen Lebensstils” sind…

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  4. Ich finde diese einladende Einstellung gut. Die Praxis in evangelikalen Gemeinden ist aber oft unter Berufung auf 1. Kor. 11,29 (“wer so ißt und trinkt, daß er den Leib des Herrn nicht achtet, der ißt und trinkt sich selber zum Gericht”) recht anders: es wird eben nicht mit jedem geteilt, sondern teilweise sehr massiv darauf hingewiesen, dass man sitzenbleiben soll, wenn man nicht bekehrt ist.

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