„Exclusion and Embrace“

Gesellschaft, Theologie, Transformation


Ich lese gerade von Miroslav Volf das Buch „Exclusion and Embrace. A Theological Exploration of Identity, Otherness and Reconciliation“. Ein sehr interessantes Buch in dem es um das große Thema Versöhnung und Identität geht. Ich bin erst im ersten Drittel und bin schon ganz begeistert. Anhand des Bilder von der Ausgrenzung und der Umarmung geht Volf behutsam auf die Bedeutung einer Theologie der Versöhnung ein. Dabei beschreibt er zum einen die biblische Bedeutung dieses zentralen Themas und zum anderen die kulturelle Dimension für das Miteinander von uns Menschen. Dabei beschriebt er die „Ausgrenzung“ von Menschen (oder ganzen Völkern) auf vierfache Art und Weise bevor er auf die „Umarmung“ als Bild der Versöhnung zu sprechen kommt, die einem Prozess gleicht, der von der vorsichtigen Öffnung der eigenen Armen als Bereitschaft zur Versöhnung bis zur vorsichtigen und behutsamen Umarmung mit dem Anderen. Dazwischen liegen viele wichtige Schritte und Fragen (wie nach Gerechtigkeit etc.) und Volf beschreibt dies sowohl theoretisch tiefgehend (nicht ganz einfach zu lesen) als auch mit einigen Beispielen von Ausschwitzt bis zum Krieg in ExJugoslawien. Ich bin gespannt wie es weiter geht…

Die Unterscheidung von einer Kultur darf nie in eine einfache Flucht von dieser Kultur degenerieren. Vielmehr bedeutet es, als Fremdling und Pilger einen Lebensstil in einer Kultur und für eine Kultur zu leben. Im biblischen Sprachgebrauch ist das Reich Gott nicht von dieser Welt, aber in dieser Welt und für diese Welt. Distanz muss Zugehörigkeit beinhalten, als auch Zugehörigkeit Distanz beinhaltet. (Volf 1997:43)

17 Comments

  1. I find this quote very helpful (p. 303f):

    “[I]n a world of violence it would not be worthy of God not to wield the sword; if God were not angry at injustice and deception and did not make the final end to violence God would not be worthy of our worship …. My Thesis that the practice of nonviolence requires a belief in divine vengeance will be unpopular with many Christians, especially theologians in the West. To the person inclined to dimiss it, I suggest imagining that you are delivering a lecture in a war zone … Among your listeners are people whose cities and villages have been first plundered, then burned and leveled to the ground, whose daughters and sisters have been raped, whose fathers and brothers have had their throats slit. The topic of the lecture: a Christian attitude toward violence. The thesis: we should not retaliate since God is perfect noncoercive love. Soon you would discover that it takes the quiet of a suburban home for the birth of the thesis that human nonviolence corresponds to God’s refusal to judge. In a sorched land, soaked in the blood of the innocent, it will invariably die. And as one watches it die, one will do well to reflect about many other pleasant captivities of the liberal mind.”

    (HT: Euangelion)

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  2. Danke. Sehr guter GEdanke, motiviert mich weiter zu lesen. 😉

    Und überhaupt, danke, dein blog ist ja sehr interessant, vor allem das Gedicht “Dear Richard Dawkins”. Respekt!

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  3. Ich finde dieses Buch so bereichernd… Es wäre klasse, wenn es übersetzt werden könnte!

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  4. Warum übersetzt Ihr denn nicht das neuere Free of Charge: Giving and Forgiving in a Culture Stripped of Grace, Grand Rapids 2006?

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  5. Das, was ich von Free of Charge gelesen habe (ich lese Bücher selten komplett durch), fand ich ausgesprochen gut! Den genauen Vergleich zu Exclusion and Embrace kann ich nicht ziehen – ich habe viel von dem Buch gehört aber es nicht selber gelesen. Ich dachte, Free of Charge ist die weniger akademische und aktuellere Version. Guck’s Dir doch mal an! (Kannst gerne auf ein Bierchen bei mir vorbeikommen… oder ich bring’s zum Emergent Forum mit.)

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  6. Hier noch ein gutes Buch von Volf zum Uebersetzen: the end of memory – remembering rightly in a violent world.
    Fuer den deutschen Kontext finde ich es relevant, gerade im wenn wir Generationen sind, die nicht mehr “direkt” vom Zweiten Weltkrieg betroffen sind. Wie erinnern wir uns an unsere Geschichte, als Opfer und als Taeter so dass wir von unserer Gewalt wirklich lernen?

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  7. Ja, ich bin gerade noch mitten drin im Studium.
    Iliff School of Theology & University of Denver (Colorado) haben ein Joint Program in Religion and Social Change. Kann ich sehr empfehlen, falls ein paar MBS’ler an Promotion interessiert sind (c:

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  8. Sicher, gern!
    Meine skype id: pheike
    Dezember waere eine gute Zeit fuer mich, bin naechste Woche in Montreal fuer eine Konferenz, und dann im Trimester Endspurt.
    Bin auf deinen Blog uebrigens durch Martin und Uli Nagel gestossen – habe mit Uli auf dem Bienenberg studiert.

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