Gestern wurde ich gefragt, was ich mir für die Christen in Deutschland wünsche? Große Frage, da musste ich erst mal kurz nachdenken, dann sagte ich in etwa: Ich wünsche mir eine ansteckende Gesundheit des Glaubens. Da wo Christinnen und Christen zusammen kommen, da werden alle Anderen angesteckt vom Glauben und wir Christen strahlen und geben den Menschen um uns herum Orientierung in einer schwierigen Zeit. Christsein als Salz in der Suppe des Lebens und nicht als schön dekorierter Salzstreuer daneben. Das ist mein Traum. Jürgen Moltmann sagte dazu mal: „Jesus hat nicht eine neue Religion in die Welt gebracht habe, sondern ein neues Leben“ Es geht nicht in erster Linie um perfekte Gottesdienste und den Erhalt unserer christlichen Subkultur, sondern um ein ansteckendes Christsein, das immer wieder erweckt wird von Christus selbst. Der hat den Menschen tatsächlich Heilung gebracht an Leib, Seele und Geist. Neues Leben, das unsere Vorstellungen übersteigt, weil es Grenzen sprengt, Milieugrenzen ignoriert und sich für Gerechtigkeit mitten in einer ungerechten Welt einsetzt. Dann war eine Pause und mein Gegenüber fragte mich: Gibt es so was? Und ich schwieg und fragte mich: Glauben ich wirklich noch daran?
9 Comments
Leave a comment
aber sehr geiler wunsch
Bei aller berechtigten Sorge: Auch eine resignierte Generation wird Gottes Reich nicht vor die Wand fahren können. Darum: Gegen Hoffnung kann man nicht impfen…
Ich denke schon, dass es das gibt! Die Frage ist nur, wo man guckt 😉
Vielleicht überall, vielleicht nirgends…oder beides?
@rinkeson: Noch habe ich Hoffnung! 😉
@christoph: Da fällt mir ein: Haben uns schon lange nicht mehr gesehen..;)
“ansteckende gesundheit des glaubens” – ich denke jetzt schon eine weile darüber nach, ob es das gibt, bzw. in welcher relation es zum “ansteckenden destruktivismus der dunkelheit/krankheit” steht … nur zu einen ergebnis komme ich nicht so recht. eine bekannte musiziergemeinschaft fragt ja in fremdländischer sprache: “ist es heute wahr, …” – ja ich sehe es punktuel, im weltgeschehen, in geschichten und berichten, in meinem kleinen leben auch, aber steht es 50 zu 50, oder doch eher 70-30, oder 90-10? an pessimistischen tagen tendiert die beantwortung der frage dann doch eher gen nein …
… ach einwas noch (kleiner gedankensprung), vor einiger zeit hast du mir in einem gespräch mal gesagt, “dass ich nicht alles so existentiell nehmen soll”. in der situation hattest du vielleicht sogar recht, … doch dieser satz verfolgt mich in gedanken und ich frage mich, ob menschen, die das leben nicht zu einem großteil existentiell leben und betrachten sich nicht von der wirklichkeit entfernen. denn wohin ich schaue – in den entscheidenten lebensfragen scheint es mir immer wieder: es geht um alles! war das verständlich, oder ist es etwas wirre? ….
gruß
“Wieder einmal muss ich erkennen – wie oft müssen wir das begreifen -, dass wir nur die unwesentlichen Dinge unter Kontrolle haben.” john ortberg
ja, kann deine Gedanken gut nachvollziehen und wünsche mir, dass wir ansteckender werden als die Schweinegrippe…:)
Bei Gott sind alle Dinge Möglich. Ich denk das wichtige dabei ist nicht, dass wir mit all unsrer Kraft versuchen Ansteckend zu werden-das wird eh nix. Aber Gott bitten uns gesund (und) ansteckend zu machen und ihn immer mehr suchen. Meine Erfahrungen und Beobachungen sagen mir: Je mehr Menschen Gott suchen und Zeit mit ihm verbringen, desto ansteckender werden sie. Ganz unverkrampft. Denn was bei uns unmöglich ist ist bei Gott Möglich.