Nach der allgemeinen Einführung zum Thema Arbeit begründet die „Oxford Erklärung“ aufgrund des 1. & 2. Schöpfungsberichts die anthropologische Bedeutung von Arbeit im Bezug auf den Menschen: „Arbeit entspricht dem ausdrücklichen Zweck, zu dem Gott die Menschen ursprünglich schuf “. Arbeit ist also nicht „nur Joch“, sondern spiegelt auch eine Wesensart Gottes wieder. Arbeit bedeutet auch „bebauen und kultivieren“ und hat somit eine menschliche Würde und nicht nur einen wirtschaftlichen Aspekt. Gleichzeitig wird gewarnt vor einer Identifikation mit der Arbeit und somit auch mit der Folge, zu viel Arbeit, denn die Würde des Menschen liegt in der Ebenebildlichkeit Gottes und im „Kind sein“ und nicht in dem einen Aspekt: Arbeit.
„Der tiefste Sinn der menschlichen Arbeit besteht darin, dass der allmächtige Gott sie als Vollendung seines Werkes in der Welt eingesetzt hat.“ Schöpfung bewahren und die eschatologische Umwandlung zurück zu ihr. Dies bedeutet nicht, das wir einen neuen Himmel und Erde bauen, sondern dass wir ein aktiver Teil in Gottes Veränderungsprozess hier auf der Erde sind und somit ein Stück Himmel auf Erden bauen.
4 Comments
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Diese Überlegungen sind auch von Bedeutung im Blick auf die gegenwärtige Diskussion zum Renteneintrittsalter. Eine “Theolgie der Rente” gibt es m. W. nicht. Warum wohl nicht…?
Gute Idee. Gerade die eschatologische Wertung von Arbeit geht über die Erwerbstätigkeit hinaus und gibt damit Arbeit eine ganz andere Bedeutung…
Die anthropologische Bedeutung von Arbeit als Widerspiegelung der Wesenart Gottes kann ich nachvollziehen. Hier liegt meiner Meinung auch die Bedeutung von Arbeit als Beziehungsaspekt – jedoch weniger als eschatologische Umwandlung der Erde, sondern als Bestandteil der Ebenbildlichkeit. Arbeit losgelöst von der Beziehung zu Gott selbst, von dem „gesunden Maß“, dass Gott selbst in Bezug auf Arbeit gelebt hat (z.B. den Sonntag) führt beim Menschen zu falschen Ausformungen von Arbeit: rein wirtschaftlicher Aspekt, Arbeit als identitätschaffendes Mittel,….
Der Gedanke, ein „Stück Himmel auf Erden zu bauen“ ist mir vom Verständnis her fremd. Kannst du etwas mehr dazu schreiben oder ein Literaturhinweis geben? Ist beispielsweise „Himmel auf Erden“ die Ausbreitung des Reiches Gottes?
In Bezug auf eine “Theologie der Rente” frage ich mich, ob wir das Verständnis von Arbeit als reine Erwerbstätigkeit erweitern sollten. Es kann ja durch die Ebenbildlichkeit keine “Theologie der Nicht-Arbeit” geben …
@tobias: “Himmel auf Erden” ist vielleicht etwas missverständlich formuliert. Ich meine hier, die (sichtbaren) Auswirkungen des Reiches Gottes auf Erden. Diese Veränderungsprozesse bringen sozusagen ein Stück Himmel auf Erden. Hier geht es also nicht um eine Ideologie des Paradieses, sondern um eine Transformation die sich Mensch und Natur so sehnlich wünscht. Empfehlenswert dazu ist NT Wright “Surprized by hope”, kommt nächstes Jahr auf deutsch raus. Aber auch Moltmann “Theologie der Hoffnung”…