Wir lesen zur Zeit abends den „Schlunz“ vor und heute ging es um den Widerspruch zwischen Evolutionslehre und Sechs-Tage-Schöpfung. Das Buch favorisiert letzteres, versucht aber beides darzustellen. Dabei kam es zu folgenden Dialog:
Lilly: (ruf rein) Die Evolutionsleute sind doch blöd!
Vater: Warum? so abwegig ist das nicht.
Aimée: (völlig empört) Aber du glaubst das doch nicht??
Vater: Naja, keiner war dabei und ich kann mir schon vorstellen, dass Gott durch Evolution die Erde geschaffen hat.
Lilly. (springt auf) Mama, Mama, der Papa glaubt an Evolution. (Tonfall als hätte ich was verbrochen)
Aimée: (schaut mich sehr ernst an) Aber Papa, glaubst du im ernst, dass aus einem winzigen Teilchen alle Tiere und alle Menschen entstanden sind? Das ist doch völlig unwahrscheinlich? Selbst Tiere wie der Blauwal…
Vater: Naja, du warst auch mal ein winziges Teil, eine Eizelle und schau mal, was aus dir heute schönes und großes geworden ist.
Aimée: Ja, aber da wurde ein Mensch daraus! Und nicht 1000 Arten Tiere und Menschen und Pflanzen und ein Blauwal! (lacht)
Vater: Da hast du schon recht…
Lilly stürmt mit neuen Nachrichten ins Zimmer
Lilly: (rechthaberisch) Und die Mama glaubt auch, dass Gott die Erde und alles in sechs Tagen geschaffen hat.
Vater: Ja, dass ist ja auch in Ordnung, jeder kann das glauben, was er oder sie für plausibel hält.
Aimée: Aber Papa, Milliarden von Jahren, dass ist für mich nicht logisch…
Vater: Ja, vorstellen kann ich es mir auch nicht und wissen schon gar nicht, deshalb muss man ja an beides glauben…
Aimée: Jetzt mal ehrlich: Was spricht für die Evolution?
Vater: Zum Beispiel, dass es am Anfang noch gar keine Tage gab…
Aimée: Die wurden eben hinterher eingefügt…
Vater: Vielleicht und vielleicht stehen sie einfach symbolisch für einen Zeitabschnitt in dem sich die Erde und das Leben auf ihr entwickelt haben.
Lilly: Ich glaub das nicht und jetzt les weiter…
Vater: o.k.
hat die Ehefrau den besseren Glauben oder kann sie entwicklungspsychologisch besser mit dem Glauben der Kinder umgehen… wie ich es drehe und wende. Du stehst nicht gut da – und das, obwohl doch schon seit dem Judentum der Mann für die religiöse Erziehung der Kinder verantwortlich ist… wo kommen wir nur hin? 😉
Nen lieben Gruss von der Grenze zur “cradle of humankind”… matze
Ja, Erziehung ist nicht einfach und man kann nicht immer gut dastehen.. 😉
Ich find’s bewundernswert, dass sich deine Töchter selbst gegen die Meinung ihres Papas ihr eigenes Bild machen (können und es auch tun) – du machst also auch was richtig 🙂
Ich war am WE übrigens seit Ewigkeiten mal wieder im Godi in St.G. und war geflasht wie riesig die Kids plötzlich alle waren, die ich noch in der Kinderstunde hatte! Hilfe 🙂
LG von Julia (die sich seit 1 Monat nun Dipl.Psych. nennen darf)
Danke, wenn das eine Dipl- Psychologin sagt, nehme ich das doch gerne mal an! 😉
Wie geht es bei dir denn weiter? Bleibst du in HD?
Ja, in St. Georgen verändert sich viel….
Lausanne III ist zu Ende. Wirst du was darüber posten? Bin mal gespannt.
ich war nicht dabei, aber poste gerne trotzdem etwas! 😉
Great conversation! Who won the battle?
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Das erinnert mich irgendwie an Big Bang Theory, wo Sheldon (der überzeugte Physiker) sich mit seinen Freunden verkracht hat, weil sie sinen professionellen Ruf geschädigt haben und deswegen nach Hause zu seiner (Southern Baptist) Mutter fährt. Als seine Freunde ihn wieder heimholen wollen, gibt es folgenden Dialog:
Sheldon: What are they doing here?
Leonard: We came to apologize again and bring you home. So why don’t you pack up your stuff, and we’ll head back?
Sheldon: No, this is my home now. Thanks to you, my career is over, and I will spend the rest of my life here in Texas trying to teach evolution to creationists.
Mrs. Cooper: You watch your mouth, Shelly. Everyone’s entitled to their opinion.
Sheldon: Evolution isn’t an opinion, it’s fact.
Mrs. Cooper: And that is your opinion.
Sheldon: [to the guys] I forgive you, let’s go home.
[Sheldon leaves to pack]
Mrs. Cooper: [smiling] Don’t tell me prayer doesn’t work.
Auch sehr schön in derselben Folge:
Sheldon: No, Mother, I could not feel your church group praying for my safety. The fact that I’m home safe does not prove that it worked. That logic is post hoc, ergo propter hoc. [lowers his voice] No, I’m not sassing you in Eskimo talk.
Oh, übrigens hätte ich das Argument “Weil es am Anfang noch gar keine Tage gab” auch nicht als Argument für die Evolution stehen gelassen.
Gut, dass Du Theologe geworden bist und kein Biologe. 😉
Danke, sehr schöner Dialog! 😉
ERkläre mir doch mal als Biologe die Sache mit den Tagen?
Oh, ich bin kein Biologe. Ich meinte auch eher, dass mir als Argumente für die Evolution eher andere Sachen einfallen würden, als ein logischer Fehler in der Schöpfungsgeschichte der Bibel. 🙂
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass Darwin sich gedacht hat “Mann, am Anfang gab es doch noch gar keine Tage. Die einzig logische Erklärung ist, dass es eine Evolution gab!”. Aber vielleicht täusch ich mich ja. 😉
Das Buch klingt für mich ja schon irgendwie etwas bedenklich. Ich dachte, in Deutschland hätten wir das Ausspielen von Religion und Wissenschaft entzwischen hinter uns…