„Was ist Gesellschaftstransformation? Part 2: Um was es geht“

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Wen oder was will Gesellschaftstransformation (GT) eigentlich transformieren? Diese Frage wurde mir in den letzten Jahren häufig gestellt. Und ich glaube, wenn ich diese Frage beantworten will, muss ich mir im Klaren sein, vor welchen Herausforderung Kirchen und Gemeinden heute stehen und welche Rolle Christinnen und Christen in unserer Gesellschaft spielen sollen. Dabei möchte ich drei (es gibt sicherlich mehr) wichtige Fragen stellen, die wir mit GT zu beantworten vesuchen: 1. Wie können wir in einer zunehmend pluralisierten Welt das Evangelium angemessen kommunizieren und verständlich machen, was das Gute an der guten Nachricht ist? 2. Wie können wir in einer Zeit wachsender sozialer Probleme und knapper werdender öffentlicher Ressourcen eine gesellschaftsrelevante Rolle einnehmen? 3. Wie können wir in einer Zeit des Traditionsabbruchs unser Profil bewahren und gleichzeitig gesellschaftsrelevant sein? GT steht für Gottes Heilshandeln an und in dieser Welt (‚missio Dei‘), das den Menschen als Ganzes (Geist, Seele & Leib) und in all seinen Bezügen (geistlich, sozial und ökologisch) erfasst und nachhaltig verändert. Als Gemeinde und als einzelne Nachfolger sind wir eingeladen, an diesem ganzheitlichen Heilshandeln zu partizipieren und das Reich Gottes zu bauen. Der Gedanke der Gesellschaftstransformation versucht die Ganzheitlichkeit des Wirken Gottes in dieser Welt in den Blick zu nehmen und beschreibt Veränderungsprozesse, die aus einer Integration von Mission und sozialem Wandel erwachsen. Diese Prozesse zeigen sich im Wachstum von Gerechtigkeit und zielen auf ein ganzheitliches Heil (Schalom) ab. Gesellschaftstransformation bewirkt somit eine missionale Gestaltung von Christsein und christlichen Gemeinden, in der sich verändernden Wirklichkeit dieser Welt. Theologisch beschreibt Gesellschaftstransformation dabei die inkarnatorische Dimension von Liebe und Tat im ganzheitlichen Prozess der Veränderung im jeweiligen gesellschaftlichen und kulturellen Kontext. Vinay Samuel hat dies wunderbar ausgedrückt als er schrieb: “Transformation ist die Ermöglichung, dass Gottes Vision in allen Beziehungen, sozialen, wirtschaftlichen und geistlichen, verwirklicht wird, dass Gottes Wille in der menschlichen Gesellschaft widergespiegelt wird und seine Liebe durch alle Gesellschaften erfahren wird, besonders von den Armen.” (Samuel/Sugden, 1999:0)

4 Comments

  1. Anonymous

    Jeder Körper, der den Mund aufmacht und sagt, es gebe so etwas wie “wir Juden”, ist wohl ein Dummkopf. Denn: es gibt zunächst einmal nur individuelle Körper − von denen die meisten zwar vielleicht sprechen, aber darüber hinaus wohl nicht einmal denken können…

    “Ich habe schon genug mit meinem Menschsein zu tun. Warum muss ich denn auch noch Franzose und Calvinist (etc.) sein?” (Michel de Montaigne). Wenn also jemand behauptet,
    er sei “Jude” oder “Deutscher” (etc.), so ist er letztlich “selber schuld” (Immanuel Kant, 18.Jh.) − oder noch schlimmer: hat einfach den Montaigne (16.Jh.) nicht gelesen…

    Die Welt sähe schon SEHR VIEL ANDERS aus, wenn jedes Kind gelernt hätte, all diejenigen “Menschen” als Weichlinge zu verachten, die immer noch glauben, sich AUCH NOCH als
    “Juden”, “Deutsche”, “Buddhisten” oder “Bayern-Fans” (etc.) bezeichnen zu müssen. –

    Wenn jeder Idiot begriffen hätte, wie “soziale” Phänomene (Empathie, Theory of Mind, Bindungen, Faschismen, Initiationsriten, Gruppendruck, Völkismus, Nationalismus, Nationalsozialismus, Religionen) entstehen, so gäbe es keine “unbewussten” “sozialen” Phänomene mehr…

    Ach wie schön war doch noch die Steinzeit: keine Ländergrenzen, keine Parteien, keine “Nationen”, keine “Identitäten”, kein “wir Juden”, keine “die Deutschen”, kein “unser Volk”, kein “Reich”, etc.

    Die Religion einer Pop(p)ulation ist die Er-Zeugung einer Stabilität, die es ausserhalb dieser Pop(p)ulation vermutlich gar nicht gibt…

    Zum Angriff Israels (“Juden”) auf den Iran (“Arier”):
    Wann werde ich endlich in einer intelligenten Welt leben können ohne diesen jüdisch-christlich-muslimisch-kapitalistisch-kommunistisch-faschistisch-hypersozial-hypermedial-politisch-juristisch-wissenschaftlichen Blödsinn überall?
    Geht lieber Karotten und Bäume pflanzen!

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  2. Ich glaube dieser Kommentar hat in der letzten Zeit viele Blogs ohne erkennbaren Zusammenhang zum Artikel überflutet…

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