Dies ist sicher eine der häufigsten Fragen die mir in den letzten Wochen gestellt wurde. Teilweise interessiert, teilweise irritiert, teilweise auch ungeniert. Erstaunt war ich manchmal mit welcher Überzeugung Menschen ihr Halbwissen verbreiten, Gerüchte streuen oder einfach manches nicht verstehen (wollen). Auch wenn es schwer ist eine komplexe Bewegung in ein paar Worten zu erklären, möchte ich trotzdem versuchen meine Sicht der Dinge, nicht vollständig, sicher verkürzt und jederzeit ergänzungswürdig darzulegen.
Die theologische Wurzeln gehen weit zurück und ich versuche sie ja gerade Stück für Stück zu beschreiben. Die ersten „sichtbaren“ Zeichen gehen in die 80er Jahre zurück in denen sich in England der „alternative worship“ entwickelte. Eine neue Form von Gottesdiensten die sich versucht dem konsumorientierten Gottesdienste durch partizipatorische Elemente entgegenzuwirken. Am bekanntesten sind sicher die sogenannten „Stationengottesdienste“. Aber auch die Kirche als Ort wurde in Frage gestellt, so gab es Gottesdienste in Cafes oder anderen „säkularen“ Plätzen (third places). Mitte der 90er Jahre kamen viele der Gedanken nach Australien und Amerika und wurden vor allem in Amerika durch das Leadership Network aufgenommen, weiterentwickelt und verbreitet. Dort entstand auch der Name emerging church. Im Jahr 2001 entstand daraus das emergent village. In Amerika spielt die emerging Bewegung eine große Rolle (in Theologie und Gemeindeentwicklung), was kein Wunder ist, bei fast 50% Evangelikalen. Es entstanden ganz unterschiedliche Strömungen, so dass es selbst in Amerika kein einheitliches Bild gibt. So gab es, was ja im Namen schon manifestiert ist, kulturelle Eigenheiten wie Kritik an Megachurches, „Biblebelttheologie“ oder der „politischen Rechten“. Mittlerweile hat sich die Gedanken der emerging Bewegung auf allen Kontinenten ausgebreitet, vor allem aber in den Industrie- und Schwellenländern.
2 Comments
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Danke, das ist echt hilfreich!!
Grüße aus Kölle
Sabine
Und manchmal haben wir auch alternativen Worship 🙂
gut 🙂