„Christliche Konsumwelt statt Kontrastgesellschaft?“

Christentum, Konsum

Mit einer Geschwindigkeit, die ansonsten nur vom chinesischen Schwarzmarkt erreicht wird, produzieren christliche Verkäufer praktisch über Nacht von jedem säkularen Phänomen eine eigene Variante. Egal, ob es sich um ein neues Musikgenre, ein Diätprogramm oder einen Modetrend handelt, spätestens zu Weihnachten findet sich eine entsprechende Jesus-Version im christlichen Laden um die Ecke. Wenn Nachahmung die höchste Form der Schmeichelei ist, dann sind Christen die ergebensten Bewunderer der Popkultur.
Skye Jethani (2009:19)

Dieses Zitat bringt viele meiner Gedanken der letzten Monate auf den Punkt. Und ich frage mich, wo wir Christen nur die weltlichen Prinzipien der Marktwirtschaft etwas fromm anmalen und inhaltlich fröhlich kopieren und nach denselben Prinzipien leben. Letzte Woche ging es mir so auf dem Willow Kongress, manchmal kam es mir vor wie eine große Verkaufsmesse und ich war mittendrin, Teil des Ganzen. Und ich frage mich wie auf der einen Seite in dem System leben kann und auf der anderen Seite tatsächlich Kontrastgesellschaft sein kann. Mich raus ziehen, unabhängig machen und versuchen die Bergpredigt zu leben. Es muss ja einen Weg zwischen Amish und unreflektierter Anpassung geben…
Ein tolles Buch dazu hat mein Kollege Thomas Weißenborn geschrieben: „Christsein in der Konsumgesellschaft.“ Eine klasse theologische Auseinandersetzung mit dem Thema. Er zeigt darin auf, wie wir Spiritualität zu einem Konsumgut gemacht haben und nun in kleinen, genussfertigen Happen konsumieren. Dabei liegt genau in der göttlichen Spiritualität die Kraft die uns hilft mitten in der Konsumgesellschaft ein prophetisches Leben zu führen. Wie heißt es im Untertitel: „Nachdenken über eine alltägliche Herausforderung“. Genau da liegt das Geheimnis: Im Alltag. Na dann…

32 Comments

  1. Und die Häppchen findest Du schlimm? Ich meine, sie helfen uns, in dieser vernetzten und vielschichtigen Welt es überhaupt noch zu bewältigen.
    Aber mit dem Konsum, da hast leider recht.

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  2. Du hast Recht, schlimm diese Konsummentalität, daher KAUFT ALLE DIESES BUCH!

    😉

    ( dazu passend: http://www.nichtlustig.de/toondb/051214.html )

    Spaß beiseite, mir fällt es ja schon schwer zu formulieren, was mich an der Marktwirtschaft stört (mal abgesehen von den eindeutig bösartigen Auswüchsen wie Kinderarbeit etc) und wo konkret man sich ausklinken sollte. Ist es legitim in der Gemeinde einen Büchertisch zu betreiben? Und wenn ja, worauf sollte man dann achten? Wo ist Marktwirtschaft ein legitimes Werkzeug für den Glauben und wo der Glaube ein Vorwand für Marktwirtschaft? Gibt es Kriterien, die einem helfen hier zu unterscheiden?

    Aber in dem Zitat geht es ja mehr um Kultur als um Konsum oder? Das wäre ja nochmal ein Thema für sich.

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  3. @tdorsch: mit den “Häppchen” meine ich die zunehmende Unfähigkeit selbst zu kauen. Alles wird einem möglichst so zubereitet, dass man nur noch den Mund auf machen muss. Dabei denke ich besonders an viele Gottesdienste…

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  4. @thomas: sehr schöner link! 🙂

    Das fatale ist ja, dass unsere Kultur zum Konsumgut geworden ist. Wie die Kriterien aussehen, mmhhh, da knabbere ich selbst gerade dran. Hast du Ideen?

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  5. Sehr spannendes Thema, über dem ich auch schon länger brüte…
    Wir als Christen fragen ja(neuerdings) nach kultureller Relevanz. Aber meinen wir damit nicht oft (unbewusst) Marktwirtschaft? Bzw. lässt sich das überhaupt trennen?
    Was heißt es denn heute, “in” der Welt zu sein, aber nicht “von” der Welt? “In der Welt” heißt Kultur heute fast immer auch Konsum (du deutest es ja an, Toby). Falls Konsum nicht inzwischen umgekehrt schon zur Kultur an sich geworden ist (und ich hoffe sehr, dass das nicht der Fall ist, wobei ich bei itunes und co. meine Bedenken habe…), lägen Auftrag und Chance einer spezifisch christlichen Kultur vielleicht gerade darin, den ursprünglichen Wert von Kultur für sich (und die Welt) zu entdecken, Kultur und Konsum wieder zu entwirren und so zu einer ganz neuen Relevanz jenseits aller halbgaren Kopiererei zu gelangen. Der Weg, den die christliche Verlagslandschaft in den vergangenen Jahren beschritten hat, ist leider (soweit ich das überblicke) eher ein umgekehrter…

    Zu den Häppchen: Ich teile die Diagnose, frage mich aber, ob Gottesdienste per se überhaupt dazu in der Lage sind, einen Beitrag zum “Selbstkauen” zu leisten. Es geht ja um viel mehr als um die Passivität. Die ließe sich mit ein bisschen mehr Interaktion leicht umschiffen. Eine stärkere Einbindung und Eigenbeteiligung der Gottesdienstbesucher (in welcher Form auch immer) macht aber noch niemanden zum “Selbstkauer”. Das ist doch nur eine andere Spielart desselben Themas. Heißt dann vielleicht nicht “Konsum”, sondern meinetwegen “Selbstverwirklichung”, fußt meiner Meinung nach aber auf demselben Problem.

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  6. Zuerst ein Zitat “aus der Wirtschaft: “Wir sollten aufhorchen, wenn die Leute etwas verrückt finden. Denn wenn die Leute etwas gut finden, macht es bereits ein anderer” (Hajime Mitarai, CEO von Canon).

    Ergo: Kopieren ist in der Wirtschaft keine Tugend.

    Zur Sache mit dem Konsum: Ich behaupte mal ganz dreist, dass eine große Mehrheit aller Gottesdienstbesucher in unserem Land auf einem konsumptiven Trip ist. Aber das stellt für mich nicht die Gottesdienste infrage, wohl aber die Geisteshaltung derer, die kommen. Ich halte es mit Phil 1,18: “…wenn nur Christus verkündigt wird auf jede Weise…”
    Ich glaube die Vorstellung einer “Kontrastgesellschaft” in ALLEN Punkten ist eine Sackgasse. So wie nicht alle (Grund-)Werte einer christlichen Gemeinschaft andere sind als in einer “weltlichen” Organisation, so sind auch nicht die Erscheinungsformen dieser Gemeinschaft anders. Den Unterschied machen die Punkte, die es anderswo tatsächlich NICHT gibt.

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  7. @rinkeson: Ach, wie wäre das schön, wenn du recht hättest! 🙂 Im ernst, natürlich gibt es einen kreativen Pool an der Spitze der Wirtschaft, aber der Mainstream ist meiner Meinung nach eher ein Massenkonsumgut.

    Mit der Kontrastgesellschaft hast du recht, klar, es geht nicht gegen alles, aber ich habe mich jetzt eben auf das Konsumverhalten und die dahinter stehende Einstellung im Bezug auf Gemeinde bezogen. Viele gehen meiner Meinung nach in den Gottesdienst und bewerten ihn aus ihrer rein individualistischen und bedürfnisorientierten Sicht: Was bringt er mir? Die Frage nach der Gemeinschaft, der Gemeinde und nach Gott wird dadurch verstärkt in den Hintergrund gedrängt. Oder ist das bei den Baptisten anders?

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  8. Nein, gewiss nicht. Auch hier stinkt immer mal wieder und repräsentativ verteilt eine gruselige Konsumhaltung zum Himmel. Und ich schätze sie in keiner Weise.
    Aber ich bekämpfe sie auch ebensowenig wie ich mich ihr verpflichtet fühle.

    Meiner Erfahrung nach bringt das “Anprangern” nur im persönlichen Dialog Veränderung. Öffentlich wird schnell ein Machtspiel draus und festigt die Positionen (kontraproduktiv).

    Und was das nicht verpflichtet fühlen angeht, ist das eine kräftezehrende Führungsaufgabe. Denn dass ich drauf pfeife, was manche Sesselpupser denken, das ist ja nur ein Teil der Wahrheit. Dass es ganz viele Akteure im Gemeindegeschehen gibt, die sich durch Konsumentenfeedback unter Druck fühlen und teilweise wegen einschlägiger Lieblosigkeiten die Sache ganz an den Nagel hängen wollen, dass ist leider Alltag und erfordert eben die fördernde Atmosphäre einer Dienstgemeinschaft.

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  9. Viele von uns schätzen doch ein gutes christliches Buch. Dafür gibt es christliche Verlagsgesellschaften. Die brauchen Mitarbeiter. Die brauchen einen Lohn. Um letztlich den Lohn zu bekommen, muss Ware auf den Markt… und sei es, dass es kleine Taschenlampen mit einem Fischsymbol sind. 🙂

    Was wäre, wenn wir als Christen wesentlicher leben würden? Bescheidener? Dann würde nicht so viel gekauft werden. Dann müsste die Verlagsmitarbeiterin womöglich umgeschult werden, weil sie ihre Arbeitsstelle verliert.

    Ich sehe: hier kann es kein Schwarz-Weiß geben.

    Was ich aber durchaus befürworte, ist das Streben nach einem einfachen Lebensstil. Der umfasst dann aber nicht nur christliche Produkte, sondern alles. So muss keiner von uns den neuesten PC haben. Vielleicht tut es auch der alte “Kasten”.

    Einige weitere Fragen bestehen ebenso:
    Warum weniger konsumieren?
    Warum weniger christliche Konsumgüter produzieren und kaufen?
    Welche Herzenshaltung wollen wir anstreben?

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  10. @rinkeson: Das gilt nur für den westlichen Kulturkreis. Soweit ich weiß, gilt zB in Asien eine möglichst perfekte Kopie als äußerst erstrebenswerte Leistung. Daher ja auch die Probleme mit dem Patentrecht etc. Aber das nur, um am Rande ein bisschen klugzuscheißen. 😉
    Der grundsätzliche Punkt ist ja richtig: Wir sollten weniger kopieren und mehr Originale schaffen. Das gilt ja prinzipiell für alle Bereiche…

    @dikosss: Natürlich hast Du Recht. Mir geht es auch gar nicht um schwarz-weiß. Ich sage gar nicht, dass christliche Verlage alles nur noch verschenken sollen, im Gegenteil. Kunst hat ihren Wert, also darf sie auch einen Preis haben. Allerdings fallen meiner bescheidenen Meinung nach die Prioritäten ein bisschen ungünstig aus. Das Problem ist nicht, dass es AUCH Fischanhänger gibt. Aber die grundsätzliche Ausrichtung ist, nun ja, etwas unambitioniert, wenn ich mir die Breite des Verlagsangebotes anschaue. Ich will niemandem den guten Willen absprechen, aber wenn ich mir die Veröffentlichungen der vergangenen Jahre im Musik- und Belletristikbereich anschaue (Stichwort: Kopie), überfällt mich weitgehend Heulen und Zähneklappern. 😉 Im Sachbuchbereich mag es besser aussehen, da kenne ich mich nicht so gut aus.
    Vielleicht liegt das Problem (falls es denn nun eines ist) auch gar nicht in erster Linie bei den Verlagen oder Kreativschaffenden, sondern bei den “Konsumenten”. Da schlösse sich dann auch der Kreis zu Tobys Blogeintrag… Aber dann trotzdem die Frage: Müssen wir da nicht ambitionierter sein?

    Darüber, was “ein gutes christliches Buch” ist, ließe sich, nebenbei bemerkt, natürlich auch trefflich streiten… 😉

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  11. Anonymous

    wenn man davon ausgeht, dass unsere kultur im wesentlichen, oder zumindestens zu einem nicht unbedeutenden teil vom konsum beeinflusst ist, stellt es dann nicht auch ganz neue anfragen an die emerging church bewegung?

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  12. @rinkeson: Es geht mir gar nicht um “anprangern”, sondern um ein “lautes Nachdenken”, deshlab hab ich ja geschrieben, dass ich “mitten drin” bin. Unabhängigkeit ist sicher ein Schlüssel, da gebe ich dir recht, aber es ist gar nicht so einfach. Dabei geht es mir keineswegs um Druck, sonst verschiebt sich der Umgang mit der Sexualethik nur auf die Sozialethik. Mir geht es eher um ein miteinander nachdenken…

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  13. dikoss: Ich teile deine Bedenken und deine Fragen! 🙂

    Es geht mir auch nicht um ein schwarz-weiß bild, sondern um die Frage, ob wir im christlichen Bereich nicht die marktwirtschaftlichen Systeme kopieren und ob es hier Alternativen gibt.

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  14. Anonymous

    Das erweckt ja den Eindruck als ob Marktwirtschaft im Prinzip schon unchristlich sei…

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  15. ja, schwierige Frage, Marktwirtschaft ist ein großes Wort, es kommt darauf an wie es gefüllt und gelebt wird. Wie heißt es so schön: “Des Menschen Herz ist böse”. Und der Kapitalismus ist in seinem Kern darwinistisch…

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  16. @Tobias Faix:
    Alternative zur Marktwirtschaft?
    Theoretisch schon… 🙂

    Vielleicht finden wir einen Kompromiss, der die Marktwirtschaft mit ihrem Guten schätzt, aber die Extreme eindämmt.

    Nur ein Beispiel von vielen:
    Was wäre, wenn Zinsen abgeschafft werden würden (Anlehnung an das AT)?

    Wenn also dieses Haschen nach “Mehr und noch Mehr” und der mit den Zinsen verbundene Weg des “Kreierens aus dem Nichts” eingedämmt werden würden…

    Wenn die Gütergemeinschaft wieder betont werden würde und manch abstrakte Güterteilung in unserer Gesellschaft wieder auf das Greifbare heruntergebrochen werden würde…

    Das wäre das eine:
    Das Basteln am System.

    Das andere ist das Wesen des Menschen und seiner Gier nach “Mehr”. Da sehe ich nur einen Weg.

    Übrigens: Spannende Gedanken, die hier von den Kommentatoren geäußert werden!

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  17. Matthias H.

    @Daniel: Belletristik und Musik sind doch recht harmlose Bereiche, wo man (kurz) glauben könnte, es sei kreativ gearbeitet worden. Der schlimmste Bereich sind christliche Brettspiele, da steht schon im Katalog wörtlich, daß es z.b. eine christliche Kopie von Siedler von Catan sei. Da hofft man schon irgendwie, daß Nichtchristen nicht wissen, daß es sowas gibt 😉

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  18. Ich würde unterschieden zwischen dem alltäglichen Verbrauch von Waren, dort geht um Globalisierung, Einkaufskaufstultur, FairTrade etc. und dann geht es um die Frage wir wir als Christinnen und Christen mit den “christlichen” Produkten umgehen, sie vermarkten, verkaufen, produzieren oder oftmals die Art und Weise der Vermarktung kopieren um möglich viel Profit zu machen. Wo machen wir da noch den Unterschied aus?

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  19. Anonymous

    Also ich finde es prinzipiell toll, dass es Christen gibt, die es schaffen, eine professionelle Konferenz zu organisieren. Wieso muss ich daher bei einer Willow Konferenz gleich an Konsumwelt denken? Hätte sie einfacher aufgezogen sein sollen? Hätten keine christlichen Aussteller da sein dürfen? Also ich habe mit Konsum ein Problem, aber damit nicht!

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  20. oh, es geht mir überhaupt nicht um den Kongress an sich und schon gar nicht um die super Orga. Es ging mir eher um die “Vermarktungstechniken und das Merchandising” einiger Aussteller etc. Und ich war ja selbst mit einem “Stand” vertreten udn frage mich wie es zwischen wichtiger Information und “Geldmacherei” unterscheiden kann und vielleicht auch muss.

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  21. Hmm also wenn ich normaler Unternehmer bin (bin ich nicht), z.B. im Bereich Maschinenbau, dann strebe ich natürlich nach Profit, damit ich meine Angestellten, Rechnungen bezahlen kann, Investitionen tätigen kann etc. Mal davon ausgehend, dass ich mich auch ethisch sauber verhalte (keine Hungerlöhne, kein Steuerbetrug etc).

    Fragen:
    1. Ist das schlecht?
    2. Wenn ja, warum?
    3. Wenn nein, ändert sich die Beurteilung dieser Frage, wenn ich nicht Maschinen verkaufe, sondern christliche Bücher? Wenn ja, warum?

    Vielleicht hab ich da auch grad ne Denkblockade. Ich hab ja auch dieses komische Gefühl “irgendwas läuft falsch”. Aber ich kann es einfach nicht sauber begründen, und wenn ich mir mögliche ethische Handlungsanweisungen überlege, fällt mir außer Fairtrade erstmal nichts ein…

    Achso eine Sache fällt mir dann doch noch ein. Keith Green: “Ab 1979 hörte er auf, für seine Konzerte Eintritt zu verlangen und seine Schallplatten zu festen Preisen zu verkaufen. Alles war nun für was ihr euch leisten könnt („whatever you could afford“) direkt bei Last Days Ministries erhältlich.” (Wikipedia). Vorbild?

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  22. @thomas: ich glaube, dass du mich hier missverstanden hast, darum geht es mir gar nicht. Ich bin kein grundsätzlicher Gegner der sozialen Marktwirtschaft, sondern mir ging es zum einen um den wirtschaftlichen Aspekt der Ausbeutung und dann vor allem um die Frage wie wir als Kirchen und Gemeinden das Reich Gottes leben. Welche Strukturen in denen wir leben sind gut und hilfreich und welche wirken zerstörerisch? Ich glaube nicht, dass es darauf eine Standardantwort ging, sondern unterschiedliche Ansätze und Wege, Keith Green hat einen gewählt, der mir sehr viel Respekt abzollt, aber es gibt sicherlich noch weitere….

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  23. Sehr schönes Citat. Ich konnte nur nicht verifizieren, wer oder was »Skye Jethani« ist. Gibt es da irgendeine Quellenangabe?

    Wenn wir uns 2. Kor. 2, 17 ansehen, steht dort eigentlich: »Denn nicht sind wir wie die vielen, (die) das Wort des Gottes verschachern …«. Einige englische Übersetzungen geben das auch sinngemäß richtig wieder, nur die deutschen schreiben irgendetwas von »verfälschen« statt »verschachern«, was aber wirklich nicht grundtextgemäß ist.
    Ich benutze das inzwischen auch als Bewertungsmaßstab. Eine Konferenz, für die Eintritt verlangt wird, hat von vornherein einen Malus, und das nicht aus Geiz, sondern weil ich da eine eingeschränkte geistliche Gesinnung vermute. Das gleiche gilt für Leute, die sich dafür bezahlen lassen, das Evangelium zu verkünden. Da höre ich, wenn überhaupt, auch nur mit halbem Ohr hin.

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