In den letzten Wochen musste ich ja ein paar Mal schmunzeln als einige Leute über das Ende der „emerging church Bewegung“ gemutmaßt und geschrieben haben. International ist es schon länger ein Thema und nun, so musste es ja kommen, auch in Deutschland. Aber so wie diese Bewegung nicht plötzlich da war, wird sie auch nicht plötzlich weg sein und diejenigen, die sich mit der Thematik beschäftigen werden mir wahrscheinlich recht geben, wenn ich sage, dass es sogar gut ist, dass der „Hype“ um diese Bewegung etwas verklungen ist, ja ich würde sogar noch weiter gehen, mir ist die ganze emerging Bewegung egal, wenn es nur um „emerging“ ginge. Denn darum geht es zumindest mir nicht, es geht um Inhalte, um Theologie, die sich in unserem Christsein und in unseren Kirchen und Gemeinden zeigt. Um dies zu beschreiben, auch die fortwährenden Veränderungen, brauchen wir immer Worte, wenn dies emerging church beschreibt, wunderbar, aber es gibt sicherlich auch noch viele andere Worte. Wir brauchen aber keinen „Streit“ um Worte, sondern eine inhaltliche Auseinandersetzung. Und die sehe ich in vielen Netzwerken, Gemeinden und im Alltagsleben vieler. Und dann sind wir doch wieder bei einer neuen aufkommenden Kultur, die sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise zeigt. Darüber freue ich mich. Nach dem „Lifecycle“ befinden wir uns in der „praktischen Umsetzung“ und genau das beobachte ich gerade. Andrew Jones macht in der internationalen Bewegung eine ähnliche Beobachtung:
It’s true that the ’emerging church’ term is fading, as I have chronicled for the past 5 years, but in reality the movement has matured and is now more integrated with the established church and mission enterprises than it previously was, thus losing some identity but greatly increasing its impact.
Genau!
Je mehr man über emerging church redet, desto wenige wachsen unsere Gemeinden..oder?
Was/wer ist uns wichtig?
Was/wer zählt?
Unsere Bewegungen und Gruppierungen, unsere Ideen und Theorien über Gemeindewachstum
oder
unser Herr?
mmhh, ehrlich gesagt, verstehe ich nicht?
Hallo Toby,
ich kann ausnahmsweise nicht ganz folgen. Was verstehst du denn unter dem “Streit um Worte”? Das klingt abschätzig. Ich würde dagegen formulieren, dass ein Streit (oder neutraler: eine Auseinandersetzung) immer auch den bezeichneten Gegenstand berührt, bzw. umgekehrt der Inhalt nicht von den Worten getrennt werden kann, die ihn bezeichnen. Bzw. noch weiter gedacht: Seit dem Linguistic Turn wissen wir, dass Sprache kein neutrales Medium von “Fakten” ist, sondern ein bestimmten Einflüssen unterworfener Diskurs. Deshalb scheint mir deine propagierte “inhaltliche Auseinandersetzung” nicht ohne eine (zugegebenermaßen oft mühsame) Verständigung über Worte bzw. Semantik auskommen zu können.
Außerdem: War nicht schon im Anfang das Wort? 😉
@daniel: Amen! Am Anfang war das Wort und am Ende wird es auch sein und zwischendrin gibt es viele Wörter! 😉
Im Ernst, ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es sich nicht lohnt um “Begrifflichkeiten” zu streiten. Natürlich hängen Begriffe und Inhalte zusammen, aber genau darin liegt vielleicht manchmal auch die Problematik. Und gerade weil es mühsam ist, ist es ja auch interessant…. 😉
… und das Wort wurde Fleisch – darauf kommt es letztlich an, oder :)?
ja! Das interessante ist, dass es so viele unterschiedliche Sorten gibt! 😉
Super, wenn es jetzt “endlich” um die praktische Umsetzung geht, wird es auch für mich richtig interessant!
Beim Fleisch habe ich am liebsten Rind, von der Hüfte und Bio 🙂
Ich glaube, dass es schon länger viele praktische Umsetzungen gibt, aber dass diese von manchen Diskussionen überlagert wurden. Und anderseits liegt auch noch viel theoretische Denkarbeit vor uns! 😉
Aber wir lieben ja den Theorie- Praxis-Zyklus unseres Glaubens und Lebens…
Was schon zuende? Ich dachte es fängt jetzt erst richtig an. Ich hoffe, dass die Zeit der Kontroverse und das Schubladendenken in der Öffentlichkeit zuende geht (obwohl das Evangelium auch Kontrovers bleibt) und man sich mehr den Inhalten, sowohl praktischer als auch theoretischer Art widmen kann.
Aber wenn man schon das Ende beschwört, dann nennen wir es eben die “Postemergente Bewegung”. Hauptsache, sie bewegt sich und ist missional.
postemergent – haha, gefällt mir sehr gut! 🙂 Mehr Begriffe bitte!
Im ernst, es bewegt sich gerade so viel udn es ist so spannend, ich bin ganz glücklich in so einer Zeit zu leben!