“ÖKT – ein kurzer Blick zurück”

Familie, Kultur & Glaube

Der 2. Ökumenische Kirchentag ist mittlerweile Geschichte und der schnöde Alltag hat mich schon wieder fest im Griff. Aber als empirischer Theologe möchte ich noch einige teilnehmende Beobachtungen festhalten:
Nächstenliebe wurde groß geschrieben, wenn man zum Beispiel keinen Stuhl (oder Kiste) hatte, kamen gleich zwei Leute und haben ihren angeboten. Vielleicht lag das auch nur an den Kids….
Die „offizielle Kirchentagskleidung“ kam dieses Mal von Jack Wolfskin.
Die für mich interessanten Veranstaltungen waren bereits eine Stunde vor Beginn „wegen Überfüllung geschlossen“, heißt entweder ich bewege mich zu sehr im Mainstream oder die Hallen waren zu klein.
Nächstenliebe wurde dann allerdings klein geschrieben und duzende von nichthineingekommenen dachten, dass wenn sie nichts mitbekommen, alle anderen auch nichts mitbekommen sollen und so kloppten sie wie verrückte an Fenster und Wände, so dass man drinnen kaum noch etwas verstehen konnte, vielleicht liegt das daran, dass diese Leute keine Kinder hatten….
Als Familie bekommt man beim Kirchentag allerhand geboten, vor allem Zirkus, Zauberer, Konzerte, gefühlte 1000 Mitmachaktionen und jede Menge „Bildungsspiele“, die biblische Geschichten oder so was ähnliches waren schwer zu finden…
Der Kirchentag konnte als „Therapieform abgerechnet“ werden, wenn man Schwierigkeiten mit Entscheidungen fällen hat. Bei über 3000 Veranstaltungen in knapp fünf Tagen gab ein großes Übungsfeld…
Erfreulich war, dass das „heimliche Thema“ des Kirchentages die „Kirche von unten“, das „allgemeine Priestertum“, Bewegung des Kirchenvolkes oder wie immer man es nennen will oder darf, war. Ehrlich gesagt hoffe ich, dass dies erst der Anfang war. Und Küng lächelte….
Meine netteste Begegnung war mit einer älteren Dame, nach meiner Lesung kam sie ganz geheimnisvoll zu mir und flüsterte mir zu: „Ich hab’s erkannt, ich weiß wer Marie ist!“ Und sie lächelte ganz glücklich und ich war es auch….

8 Comments

  1. Barbara

    Ich war am Freitag bei der Lesung “Würde Jesus bei Ikea kaufen” dabei, habe extra meine Pause dafür benutzt(ich war im Verkauf)und das soll ein Lob sein. Ich habe sogar kurz mitbekommen, wie du einem Radioreporter oder so was gesagt hast, dass Jesus nicht bei Ikea kaufen würde, aber habe nicht gehört warum…Wahrscheinlich bist du das auch schon tausendmal gefragt worden und wahrscheinlich geht es auch nicht wirklich darum, aber ich wüsste es doch gern, ob und warum…Also einerseits würde er eh nicht dort einkaufen brauchen, weil er selber Zimmermann war…
    Aber ich war gerade beim Ausmisten meiner diversen Flyer und Zeitschriften vom ÖKT und fand da in dem Heft: “Forum Nachhaltig Wirtschaften” eine Seite über Ikea, und darüber, dass Ikea Nachhaltigkeit wichtig ist und sie sogar eine Nachhaltigkeitsleitlinie haben und z.T. auch schon Möbel aus recycelten Materialien herstellen.
    Gibt es denn eine Kochrezeptantwort auf meine Frage?

    Liebe Grüße von Barbara, die alles immer genau wissen will (wenn es sie interessiert)

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  2. @barbara: Danke, ja auch Ikea kommt langsam auf den “Nachhaltigkeitstrichter” – ist doch schön! 🙂

    Eine Antwort auf die Frage wurde mir neulich gemailt: Jesus wäre bei den Kids im Bälleparadies geblieben…

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  3. Lieber Tobias,
    die Hallen waren nicht zu klein, sondern es gab sehr strenge Vorgaben von der Berufsfeuerwehr hinsichtlich der Besuchermaxima. Das Zentrum Älter werden (B1 oder 2… das weiß ich nicht mehr) musste im Südteil auch geschlossen werden, und das war auch nicht gerade Mainstream 😉

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