“Maria und Josef im Ghetto des Geldes”

Kultur & Glaube, Weihnachten

Nach dem ich das Weihnachtsfest auch dieses Jahr im Kreise der Familie mit allem was dazu gehört genießen durfte, bleibt die Frage, ob ich in den mittlerweile vielstimmigen Chor der Konsumkritik einstimme oder mich tatsächlich anders verhalte. Auch wenn ich nicht zu den “Supereichen” in Deutschland gehöre, gibt es viel zum Teilen. In der Zeit gibt es diese Woche eine etwas andere Weihnachtsgeschichte, fast aus der Nachbarschaft im “Speckgürtel” des Taunus. Die Schauspielerin Viola Heeß und der Zeitredakteur Henning Sußebach haben sich – als obdachloses Paar verkleidet – kurz vor Weihnachten auf den Weg gemacht. Ihr Geschichte ist entlarvend und erschütternd und gerade deshalb so notwendig. Sie könnte sich wahrscheinlich auch ohne Charity und Whisky-Dinner bei uns in der Nachbarschaft abspielen und ich weiß nicht, ob das Ergebnis besser wäre…

Hier die ganze Geschichte zum Nachlesen.

Ach, es lohnt sich in die Kommentare rein zu schauen, wir scheinen die Diskussion zum Thema “arm und reich” tatsächlich zu brauchen…

6 Comments

  1. ich finde daran überhaupt nichts entlarvend. ich finde es nachvollziehbar, wildfremden menschen nicht die tür aufzumachen. man muss sich ja auch selbst schützen. irgendwie ist diese geschichte sehr vorhersehbar. was erwarten die in einem hochgeschützten villenviertel?

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  2. Klar, der Artikel ist fein geschrieben und die Idee unglaublich kreativ. Aber würde die Welt/Deutschland entscheidend besser aussehen, wenn wir jetzt alle mehr Geld an Bettler verteilen? Vielleicht hätten wir dann ein leichteres Gewissen, aber würde das wirklich einen Unterschied machen?

    Und: Wie würde so ein Test im freikirchlichen Lager ausfallen? Gibt es irgendwelche Erkenntnisse darüber, wie viel Randgruppenarbeit in freikirchlichen Gemeinden gemacht wird (ich rede jetzt mal nicht von parakirchlichen Organisationen)?

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  3. @jordanus: auf der einen Seite ist es sicher vorhersehbar, ist ja auch an die Weihnachtsgeschichte angeknüpft, aber es geht meiner Meinung nach um mehr, es geht um die Frage, ob es noch Solidarität und VErantwortungsbewusstsein gibt. Und dies ist sicherlich nicht nur eine Frage an “die Reichen” und nicht nur eine Frage, ob man wildfremden Menschen eine Übernachtung anbietet…

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  4. @Jason: ich würde hier zwei Ebenen unterscheiden, einmal die individuelle Ebene der Nächstenliebe, hier muss jeder selbst entscheiden, wann und wie oft und auch warum er hilft. Die Hilfe bleibt auch oftmals auf dieser Ebene, nämlich, dass man den Leuten (in diesem Fall Obdachlosen) temporär hilft und ihnen somit einfach etwas Gutes tut, auch wenn man genau weiß, dass es ihnen langfristig dadurch nicht besser geht. Die zweite Ebene ist die strukturelle, hier geht es darum, wie die Grundproblematik angegangen werden kann. Hier gibt es sicher keine Patentlösung, aber es gibt gute Vereine, auch Gemeinden, den es tatsächlich gelingt Obdachlose wieder einzugliedern (Wohnung, Arbeit etc.). Beide Ebenen ergänzen sich meiner Meinung nach…

    Zur Frage zu den Freikirchen, ich glaube, dass dieses Thema jetzt gerade von Freikirchen zunehmend entdeckt wird, aber es wird sicher noch einige Zeit dauern, bis es im Alltag gelebt wird…

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