„Mission reloaded: Giovanna, hilf! Mit Kindersoldaten im Südsudan.”

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Missionsarbeit hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr verändert, weg von einer postkolonialistischen Verkündigungsarbeit hin zu einer Entwicklungszusammenarbeit mit den Menschen vor Ort. Das hat jetzt auch Die Zeit entdeckt und einen tollen und interessanten Artikel veröffentlicht: „Giovanna, hilf! Mit Kindersoldaten im Südsudan.“ Darin wird nicht nur die Arbeit der katholischen Ordensschwester Giovanna Calabria im Südsudan beschrieben, sondern auch wie sich Missionsarbeit verändert hat.

Missionar, lateinisch: der Gesandte. Das Wort erinnert an den Kolonialismus, weiße Männer in Leinenanzügen und Tropenhelmen, umgeben von halb nackten Einheimischen. Nicht an eine multinationale Frauen-WG mit Katze, Fahrrad und Kindersoldaten als Untermietern. Die Ordensschwestern sind nicht hier, um zu missionieren, der Katholizismus ist in der Gegend schon lange verbreitet. Sie sind hier, um zu helfen.

Was gleich geblieben ist, ist der ganzheitliche Einsatz von Missionaren früher und heute, so schreibt die Zeit eine ironische Stellenbeschreibung für junge Missionare im Südsudan aus:

Physisch und mental belastbare Frau gesucht, ledig, kinderlos, für Stelle auf Lebenszeit mit 70-Stunden-Woche. Gehalt: keines. Urlaub: alle drei Jahre. Erfahrungen mit Malaria, Reptilien, Geistern und bewaffneten Konflikten erwünscht.

Nun, so ist es nicht immer und durch die Globalisierung kommen viele Missionare viel öfters in ihre alte Heimat, via skype und Flugzeug. Ich ziehe meinen Hut und bewundere die Menschen die sich von Gott rufen lassen und ihr Leben in einer fremden Kultur für andere geben.
Mehr Informationen über veränderte Missionsarbeit gibt es hier.

2 Comments

  1. Mik Hager

    Ich denke ich würde im ersten Satz eher von Neo-Kolonialistisch schreiben. Der postkoloniale Diskurs führt meines Wissens nach weg von der Theologie der Ausbreitung eines Imperiums und hin zu einer Reflektion und Dekonstruktion der Hierarchien.

    Ich bin gespannt, was sich da in der Missionswissenschaft noch verändern wird.

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  2. Jaein. 🙂

    Du hast Recht, wenn man den Begriff von der seit den 1980er Jahre begonnen Diskussion um die postkoloniale Theoriebildung (postcolonial turn) versteht. Ich hatte es eher als zeitlichen Begriff verstanden…

    Das Thema ist aber sehr interessant udn mal sehen ob aus der Missionswissenschaft langfristig die Interkulturelle Theologie wird….

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