Nachdem wir im Mai eine kleine Lesetour quer durch die Republik gemacht haben, gibt es am kommenden Sonntag einen kleinen Nachschlag, wir werden in Essen bei e/motion zu Gast sein, worauf wir uns schon sehr freuen. Hier der Einladungstext, vielleicht bist du interessiert an diesem sehr herausfordernden udn spannenden Thema:
Herzliche Einladung am Sonntag, den 31. August 2014, anschließend an den SONday zu einer Lesung aus dem Buch “Warum ich nicht mehr glaube” von Tobias Faix, Martin Hofmann & Tobias Künkler zu bleiben, dazu zukommen und/oder Gäste mitzubringen!
Ein paar Infos zum Buch:
“Wie verliert man seinen Glauben? Warum geht es oft jungen Leuten so? Die Autoren lassen Menschen zu Wort kommen, die sich vom Glauben abgewandt haben, und forschen nach Gründen und übereinstimmenden Leitmotiven.”
“Wer sich von diesen – zum Teil dramatischen – Zeugnissen den Spiegel vorhalten lässt, wer sich als Rad im Getriebe der Entkehrung anderer erkennt, der wird vorsichtig im Urteil über Ex-Fromme. Diese Lektüre kann nur zur Buße und zu neuer Empathie mit denen führen, die auf der Strecke geblieben sind, aber vielleicht freier sind als wir, dichter an Gott selbst und seinem Wort. Wir lernen zu verstehen und werden still, ganz still. Und dann setzt vielleicht ein fruchtbarer Lernprozess ein, der im schönsten Fall zu einem versöhnten Treffen der Bekehrten mit den Entkehrten führt.”
Jürgen Mette, Theologe und Publizist
:: Wann? 31. August 2014, 19:00h
:: Wo? Kerckhoffstraße 22b (Martin-Luther-Straße 118b), Essen
Was ist nur mit Mette los?
“Freier als wir” … “dichter an Gott” … “im schönsten Fall ein versöhntes Treffen der Bekehrten mit den Entkehrten” …
Als habe er jede Relation verloren, um was es eigentlich geht:
Nicht um konkurrierende philosophische Positionen, die es zu “versöhnen” gilt, sondern um Leben und Tod.
“Denn wir gehören wirklich zum Messias und haben Anteil an allem, was ihm gehört – vorausgesetzt, wir halten die Zuversicht, die wir am Anfang hatten, mit aller Entschiedenheit fest.” (Hebr. 3,14).
“Wir wünschen nur, dass jeder von euch diesen Eifer bis ans Ende beweist, damit ihr voller Zuversicht an der Hoffnung festhalten könnt.” (Hebr. 6,11, beides Neue Evang. Übers.)
Das eigentliche Thema ist doch:
Wie kann das, was in Hebr. 6,4 vom Heiligen Geist “unmöglich” genannt wird, möglich sein, und welches Opfer kann derjenige für sich in Anspruch nehmen, der Christus einmal erkannt, und ihm dann den Rücken zugekehrt hat?
Mit anderen Worten: Nicht: Wie kommt es zu einem “versöhnten Treffen” zwischen Be- und Entkehrten (welches sollte der Sinn eines solchen Treffens sein?), sondern:
Wie kommt es zu einem versöhnten Treffen zwischen Entkehrten und Gott?
Das eine schließt das andere ja nicht aus, ja, manchmal bedingt es sich sogar….
Inwiefern?
Wir brauchen Versöhnung mit Gott und den Menschen, das eine schließt das andere nicht aus, sondern bedingt es sogar…
Das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Ich bin doch nicht mit Gott versöhnt, sowie ich mit meinen (ehemaligen) Mitchristen versöhnt bin.
nein, es ist nicht dasselbe, aber es hängt zusammen, ich kann es nicht voneinander trennen, zumindest nicht, wenn wir Johannes folgen:
“Wer behauptet, im Licht zu leben und dabei seinen Bruder oder seine Schwester hasst, ist immer noch in der Dunkelheit.
10 Doch wer seine Geschwister liebt, lebt im Licht und dort gibt es nichts, was ihn zu Fall bringen kann.
11 Wer seine Geschwister hasst, lebt in der Finsternis. Er tappt im Finstern umher und weiß nicht, wohin er geht. Die Dunkelheit hat ihn blind gemacht.”
Deine Schriftstelle trifft nicht den Punkt. Sie handelt von “Geschwistern, Leuten, die gemeinsam Gott als ihren Vater ansehen, sprich: die an Christus glauben. “Entkehrte” behaupten nicht, “im Licht zu leben”, jedenfalls nicht dem Licht. Wir können sie lieben, und sie uns, aber das versöhnt sie ebenso wenig mit Gott, wie unsere Abneigung sie von Gott trennen könnte.
Das sehe ich anders, warum glauben denn einige nicht mehr? Weil sie Hartherzigkeit und Unversöhnlichkeit bei ihren Mitchristen erlebt haben und damit nicht mehr leben konnten. Und genau so Situationen spricht hier Johannes an. Die Selbstgerechten denken, sie sonnen sich im Licht Gottes, leben aber in der Finsternis…
Aus dieser Stelle wäre ja auch noch mal spannend zu fragen, wer hier zu den Glaubenden gezählt wird und wer nicht….
2. Joh. 1: “… die die Wahrheit erkannt haben.” Mit anderen Worten: Menschen, die Christus erkannt haben, lieben und ihm bewusst nachfolgen, egal wie die Leute links und rechts von ihnen sind.
Bin ich Christ, weil alle Mitchristen so nett sind? Dann wäre ich versucht, zu den Mormone zu wechseln, weil die jungen Männer mit den Anzügen und Rucksäcken vielleicht noch netter sind 😉
nett, ist hier glaub eich das falsche Wort, kann ich noch glauben, wenn Menschen mich in seinem Namen geistlich (und/oder sexuell) missbrauchen?
Ja, sie sind in der Wahrheit und trotzdem in der Finsternis…
Ich wusste nicht, dass wir von Opfern von Sexualmissbrauch reden.
zum Glück nicht nur, aber auch, es gibt in der frommen Szene leider alles….
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
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ja, harter Vers, an dem ich mich auch prüfen muss mit dem was ich sage, lehre und lebe…
Dann sind das Verbrecher, die in den Knast gehören, und nicht in eine versöhnliche Gesprächsrunde! Das ist noch milde verglichen mit dem, was Jesus gesagt hat:
“Doch wer Schuld daran ist, dass einer von diesen Geringgeachteten, die an mich glauben, zu Fall kommt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde.”
Also: was soll der Unsinn von „versöhntem Treffen“? Der einzige Weg, das Vertrauen der Opfer zurück zu gewinnen, wäre, die Täter nicht zu decken, sondern sie der Justiz zu übergeben.
“ja, harter Vers, an dem ich mich auch prüfen muss mit dem was ich sage, lehre und lebe…” (Toby)
Die Schriftstelle handelt von Sexualvergehen, wenn man die Parallele aus Mt. beachtet.
Im Übrigen ist es sinnvoll, den Menschen vor Augen zu halten, dass sie nicht auf mich oder irgendwelche anderen Christen achten sollten, sondern auf Christus, der allein gut ist. Andernfalls finden sie ebenso viele Gründe, ihren Glauben aufzugeben, wie es Christen gibt.