“Auf der Suche nach der Seele des Zombies – Sedláček und die Ökonomie von Gut und Böse”

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Die letzten Tage war ich in Leipzig auf dem Kongress christlicher Führungskräfte. Wir hatten als mbs einen Stand in der Ausstellung und ich habe ein Seminar über „Berufung“ gehalten. Es war eine gute Zeit mit vielen unterschiedlichen Begegnungen (von alten Freunden und neuen Kontakten). Inhaltlich habe ich nicht allzu viel mitbekommen, mal hier und da reingehört, mich mal geärgert  und mal überrascht gewesen über das Gehörte. Aber es gab ohne Zweifel einen grandiosen Höhepunkt: Tomáš Sedláček. Der tschechische Starökonom entmytogisierte in 60 Minuten die Behauptung, dass die Wirtschaft einer festen und objektiven mathematischen Formel zu folgen hat, die den Markt und die „Wallstreet“ bestimmt. Nicht 1% Wirtschaftswachstum oder 3% Neuverschuldung sind die unverrückbaren Maßstäbe der Ökonomie, sondern die Frage, wie diese „Zahlen“ entstehen. Der Kapitalismus hat sich seiner Seele entledigt und ist zum Zombie geworden. Sedláček machte sich in seinem Vortrag auf die Suche nach diese Seele, nach den Maßstäben von Moral, von Gut & Böse und ging dabei weit in das Alte Testament zurück, in die Schöpfungsgeschichte, die Josefsgeschichte und das ökonomische Prinzip des Jubeljahrs als Gegengift für einen ausufernden Kapitalismus. Sehr lebendig, faszinierend und bildreich tat Sedláček das und ich freue mich auf sein Buch (Die Ökonomie von Gut und Böse), was ich in den nächsten Wochen lesen werde. Wer mehr wissen will, hier ein paar interessante Links:
Sedláčeks Homepage
Der Idea Bericht über den Vortrag & Interview
Eine ausführliches Interview

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