„Charakterentwicklung und Kaninchen. Ein Bericht vom 2. Mentoringkongress in Marburg.“

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Gestern fand in Marburg der zweite Mentoringkongress des christlichen Mentoring Netzwerks und der mbs akademie statt. Unter dem Motto „inspirieren lernen vernetzen“ trafen sich über hundert Mentoringbegeisterte aus ganz Deutschland, um darüber zu diskutieren, wie Mentoring im Kontext von Kirchen und Gemeinden, aber auch in Schulen und Ausbildungsstätten gefördert werden kann. Der Tag wurde durch Monika Bylitza und ihren Vortrag: „Hirngespinste: Charakterentwicklung in der Mentoringbeziehung“ eröffnet. Erfrischend und herausfordernd sprach sie über die Wichtigkeit von Charakterentwicklung von Mentoren und Mentees und welche Herausforderungen dies mit sich bringt. Ausgehend von neusten Forschungsergebnissen der Neurologie und mit vielen praktischen Umsetzungshilfen nahm sie die Hörerrinnen und Hörer mitten in die Veränderungsprozesse hinein. Dabei wurde klar, dass Mentoring kein schnelles Allheilmittel, sondern ein großartiger Rahmen ist, sich langfristig zu entwickeln. So sprach Bylitza bspw. davon, dass Veränderung von Verhaltensweisen im Schnitt das Alter durch zwei in Monaten dauere. Außerdem warnte sie davor, zu viel zu von Mentoring zu erwarten, so bleibe ein Kaninchen ein Kaninchen und werde auch durch Mentoring kein Löwe. Die wichtigste Aufgabe einer Mentorin/eines Mentors sei, laut Bylitza, gute Fragen zu stellen und so lange zu fragen, bis sie es selbst verstanden habe, dann könne der Mentor/die Mentorin sicher sein, dass es auch der Mentee verstanden hat. Nach dem Vortrag gab es vier verschiedene Praxisberichte (Best Practice von Mentoringkonzepten für Gemeinden, Mentoring in der Schule, Mentoring für Frauen und Leiterförderung durch Mentoring) die gemeinsam diskutiert wurden. Beim Mittagessen gab es viel Zeit zum Austausch und Vernetzten, bevor es einen spannenden Bericht von Friedhelm Eck gab, der erzählte, wie er in seiner Gemeinde ein Mentoringnetzwerk aufbaute. Dann wurde es in den verschiedenen Seminaren wieder interaktiv, bevor Pfarrer Stefan Pahl in seinem Abschlussvortrag „Es geht um mehr als Mentoring“ das Thema in einen größeren Horizont stellte und aufzeigte, dass Mentoring eine wunderbare Möglichkeit ist, sich an Gottes großen Plan zu beteiligen, aber dass wir nicht vergessen sollten, dass es dabei eben nicht nur um Mentoring geht, sondern um Gottes Reich. Beschenkt mit vielen Begegnungen und guten Impulsen machten sich die Teilnehmenden wieder auf den Weg, das Gehörte in ihren Kontexten umzusetzen. Persönlich hat mich der Tag sehr ermutigt, zu sehen, in wie vielen Kirchen und Gemeinden kleine und große Mentoringnetzwerke gewachsen sind und zu einer geistlichen Basis für viele werden konnten.

Die Hauptvorträge gibt es nächste Woche auf der cMn Homepage. Wer sich für eine Mentorenausbildung interessiert, ist hier richtig.

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