„Heute bratet ihr eine Gans, aber aus der Asche wird ein Schwan entstehen“
So richtig kennen gelernt habe ich Jan Hus (1369 – 1415) als ich vor vielen Jahren ein Jahr lang in der damaligen Tschechoslowakei lebte. Dort ist Jan Hus bis heute ein Volksheld (so ist der 6. Juli bei der Gründung der Tschechoslowakei 1925 zum Staatsfeiertag erklärt worden) und zumindest im kirchlichen Leben präsent. Was Wyclif (der Hus maßgeblich beeinflusste) für die Engländer und Luther für die Deutschen, ist Jan Hus für die Tschechen. Der Vorreformtor, auf den sich auch Luther bezieht, war ein leidenschaftlicher Kämpfer gegen den Ablasshandel und den sittlichen Verfall der Katholischen Kirche. Hus war aber noch vieles mehr, Professor und Rektor der renommierten Karls-Universität in Prag und ein einflussreicher Wanderprediger, der über 200 Predigten im Jahr hielt (aus denen die Hussiten entstanden). Seine unbequeme Botschaft führte zuerst zu einem Predigtverbot und dann zum Kirchenbann und seiner Flucht aus Prag. Zwei Jahre lebte er im Exil in Adelsburgen (verfasste dort seine berühmte Schrift „Von der Kirche“), bevor ihm freies Geleit vom damaligen römisch-deutschen König Sigismund zugesagt wurde, um sich auf dem Konstanzer Konzil zu verteidigen. Doch so weit kam es nicht, Hus wurde gefangen genommen, verurteilt und zusammen mit seinen Schriften verbrannt.
Das oben stehende Zitat soll Jan Hus kurz vor seinem Feuertod gesagt haben, wurde später auf Luther gedeutet, der vieles was Hus begann weitergeführt hat.
Informatives Interview mit Arnd Brummer im Deutschlandfunk.
Schöne Zusammenfassung von Markus Mockler.
Der Film über sein Leben auf ARTE.
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