„Ein Hoch auf das Ehrenamt, eine starke Idee und warum der Beteiligungskirche die Zukunft gehört“

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Die Flüchtlingswelle hat das Thema Ehrenamt wieder neu sichtbar gemacht und eine der ganz großen Stärken in diesem Land aufgezeigt: Viele Menschen wollen und können sich beteiligen. Und nicht nur das, Deutschland hat eine gute Tradition an ehrenamtlichem Engagement. Und eine wichtige Rolle spielen dabei die Kirchen und insbesondere die protestantische Tradition. Wenn wir nächstes Jahr das große Reformationsjubiläum feiern, sollte ein Augenmerk definitiv auf „dem Priestertum aller Gläubigen“ liegen, wie Luther seinen Paradigmenwechsel im Kirchenverständnis nannte. Und ja, auch die evangelische Kirche hat mit den Jahrhunderten eine feste Struktur durch Hauptamtliche und ihre liebe Not mit der „pfarrerzentrierten Ausrichtung“ mancher Kirchgemeinden. Und dennoch, die Zeit der Expertenkirche ist vorbei, wie Moltmann schon 1976 feststellte und die „Beteiligungskirche“ ausrief, die wieder mehr Mitbestimmungsrechte für das Ehrenamt fordert. Ohne Ehrenamtliche würde es die Kirche gar nicht mehr geben und es bleibt auch herausfordernd, dies zu leben. Aber ausgerechnet durch den Mitgliederrückgang und den Rückgang der PfarrerInnen erfährt das Ehrenamt eine neue Wertschätzung. So kommentiert Birgit Weyel, Professorin für praktische Theologie in Tübingen die 5. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung folgendermaßen:

„Ein Fünftel der Kirchenmitglieder beteiligen sich aktiv an kirchlichen und religiösen Gruppen. Darüber hinaus engagieren sie sich zudem häufiger als Konfessionslose in nichtkirchlichen Gruppen und Vereinen. Weite Kreise des ehrenamtlichen Engagements in Politik und Kultur, in Gesundheit und Parteien sind sozusagen protestantisch geprägt.“

Eines der größten Herausforderungen stellt sich in der einfachen Frage: Wie können sich Interessierte unbürokratisch an kirchlichen Aktivitäten beteiligen? Dies stellt nämlich oftmals die größte Hürde im Alltag da. Der Kirchenkreis Marburg-Biedenkopf dachte sich, dass diese Hürde überwunden werden müsse und gründete eine Projektgruppe mit Ehren- und Hauptamtlichen um den stellvertretenden Dekan Dr. Matti Schindehütte, die im letzten Jahr mit der kreativen Unterstützung von Eva Jung und ihrer Agentur gobasil eine interaktive Homepage des Ehrenamtes erstellte. Und so entstand ein ansprechendes und wunderbares Beteiligungsformat, was seinesgleichen sucht. Anschaulich, leicht zu bedienen und tatsächlich hilfreich, egal ob man sich gerne aktiv beteiligen möchte oder ob man ehrenamtliche Hilfe für die eigene Arbeit sucht. Danke. Eine klasse Idee, die das ehrenamtliches Engagement innerhalb des Kirchenkreises Marburgs und darüber hinaus definitiv fördern wird.

Also, gleich mal ausprobieren: Aktiv-in-marburg.de

 

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