“Über die Kompetenzen, kirchliches Neuland zu gestalten.”

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Es hat sich einiges verändert in den letzten Jahren. Hatten Themen wie Gemeindegründung, gesellschaftliche Transformation oder Mission lange Zeit nicht nur ein schlechtes Image, sondern wurde teilweise aktiv angegangen, zog in den letzten Jahren eine neue Haltung in die unterschiedlichen Kirchen ein und so sind Pionierinnen und Veränderer in den Kirchen und Freikirchen wieder willkommen, ja sogar gesucht und gewollt. Und das ist gut so, denn wir leben in gesellschaftlichen Umbrüchen, die geschichtlich gesehen immer auch die Zeiten von geistlichen Aufbrüchen waren und einige zarte Pflänzlein sind auch schon zu sehen, wie bspw. Erprobungsräume, Fresh X, Kirchehochzwei, churchconvention, CityChurches, icf, KIA, Gebetshausbewegung, etc. Es tut sich etwas, denn dies sind nur einige Beispiele für viele kleine Aufbrüche, die wir gerade erleben. Mitten drin waren wir mit unserem Studienprogramm Gesellschaftstransformation, aus dem über 100 Projekte entstanden (Refo Moabit, Jumpers, Stadtteilleben Gotha, Face Familienzentrum – um einige Beispiel zu nennen) und das zehn Jahre in Kooperation mit der Universität von Südafrika lief. Jetzt haben wir zwei Jahre lang pausiert, haben das Erlebte reflektiert, nachgefragt, umgedacht, evaluiert und das Programm weiterentwickelt. Das Ergebnis liegt jetzt als Masterstudium an der CVJM-Hochschule vor und heißt „Transformationsstudien: Öffentliche Theologie & Soziale Arbeit“. Wir versuchten den gesamten Inhalt konsequent interdisziplinär durchzubuchstabieren, was sich im Titel zeigt und so die Anstellungsmöglichkeiten um den Schwerpunkt Gemeinwesenarbeit erweitert.

Für neue Situationen braucht es neue Lösungen

Dabei haben wir nicht nur auf die eigene Erfahrung gesetzt, sondern haben 35 Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen (wie Theologie, Diakoniewissenschaft, Soziale Arbeit, etc.) befragt. Wir nahmen neue Projekte in den Blick und beschäftigten uns mit der Frage, wie diese auch strukturell eingebunden werden können. Dabei war es uns wichtig, dass wir bewusst manches „verlernen“, um uns aus den eigenen festgefahrenen Mustern und Kategorien des eigenen Denkens und Empfindens zu lösen. Aus diesen Erfahrungen entwickelten wir dann zunächst die Kompetenzen, die wir durch den Master vermitteln wollen. Folgende Kernkompetenzen stehen jetzt also im Mittelpunkt:

  • Deutungsvermögen und Entscheidungskompetenz: die Fähigkeit zu gesellschaftsdiagnostischer Analyse und ethischer Entscheidungskompetenz in Zeiten eines beschleunigten sozialen Wandels und im Licht des Evangeliums
  • Kontextualisierung und Dialog: die Fähigkeit, das Evangelium ganzheitlich (in Wort und Tat), situationsorientiert (in verschiedene gesellschaftlichen Kontexte und für unterschiedliche Zielgruppen) sowie dialogisch zu kommunizieren und seine Relevanz aufzeigen zu können
  • Innovation und Unternehmertum: die Fähigkeit, Innovation zu gestalten und komplexe Lösungsstrategien für neue, unbekannte Aufgabenstellungen auf wissenschaftlicher Basis für Kirche und Gemeinwesen zu entwickeln
  • Organisation und Leitung: die Fähigkeit zur eigenverantwortlichen und effektiven Führung von (kirchlichen) Gruppen, Organisationen und Projekten, die mit heterogenen Akteuren besetzt sind
  • Kommunikation und Multilingualität: die Fähigkeit, in hybriden Referenzsystemen zu agieren und zu kommunizieren sowie interprofessionelle und interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsprozesse in Planungen und Konzeptionen zu integrieren
  • Vernetzung und Pluralität: die Fähigkeit, heterogene Akteure im Sozialraum über Organisations-, Institutions- und Milieugrenzen miteinander zu vernetzen und auf diese Weise die Zusammenarbeit und Vernetzung in Gemeinwesen und Region zu koordinieren

Aus diesen Kompetenzen haben wir dann die Inhalte, die Didaktik und die Architektur des Studiengangs entwickelt, ihn jetzt für die deutsche Akkreditierung eingereicht und im September 2018 geht es los und wir sind schon sehr gespannt.

Praxisnah und projektorientiert

Zum Master gehören deswegen die praktische Arbeit und Forschung im konkreten Kontext im sozialen und kirchlichen Sektor. Durch die Planung, Durchführung, permanente Reflexion und wissenschaftliche Evaluation eines eigenen Praxisprojektes während des Studiums, findet ein fortwährender Theorie-Praxis-Dialog statt. Bei der Entwicklung des eigenen transformatorischen Projektes werden die Studierenden durch Unterrichtseinheiten und Praxismentorinnen und -mentoren begleitet, unterstützt und gefördert.

Doppelt qualifiziert für Kirche und Gemeinwesen

Der Master qualifiziert zukünftige Fach- und Führungskräfte in Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit sowie von CVJM, Kirche und Diakonie. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf neuartigen Kooperationen, die sich zwischen diesen Arbeitsfeldern gebildet haben oder noch im Entstehen begriffen sind – wie z. B. Erprobungsräume, Fresh X, die neue Ausdrucksformen von Kirche besonders bei gemeindefernen Zielgruppen sucht und neue ökumenische Allianzen.

Bei all dem ist uns die geistliche Reifung und Persönlichkeitsentwicklung wichtig, was wir durch verschiedene Formate besonders fördern: Bspw. Spiritualität & Charaktertransformation durch Biographieabende und ökumenische Begegnungen etc.

„Mehr Infos und einen detaillierteren Blick in das Modulhandbuch gibt es hier:“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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