Wir leben in Zeiten großer gesellschaftlicher Umbrüche und Herausforderungen, die durch eine hohe Geschwindigkeit und Komplexität gekennzeichnet sind. Dies betrifft natürlich auch Kirchen und Gemeinden. Die Gefahr besteht, verspätet und passiv auf diese Veränderungen zu reagieren oder gar ängstlich zu erstarren. Der Studientag „Zukunftskunst“ will daher zeigen, wie Kirchen und Gemeinden zu sogenannten „Change Agents“ werden können, die aktiv Veränderung gestalten können, statt sie nur zu erklären oder gar hinzunehmen. Gemeinsam mit dem Referententeam soll folgenden spannende Fragen nachgegangen werden: Welche Rollen nehmen Christinnen und Christen in Kirchen und Verbänden bei Veränderungsprozessen ein? Was kann man von anderen Akteuren der „Großen Transformation“ lernen? Und was kann Kirche spezifisch zu diesem Prozess beisteuern, was andere Akteure nicht können? Neben hilfreichen Analysen soll es um Beispiele des Gelingens gehen und auch Raum für Diskussionen und Fragen aus der Praxis geben. Dafür wird ein eigens für den Tag entwickeltes interaktives Format geben: Das Zukunftscafé!
Drei hochkarätige Keyspeaker
Bereits die drei Keyspeaker lassen erahnen, wie vielseitig und tiefschichtig das Thema ist:
Prof. Dr. Uwe Schneidewind ist Präsident des Wuppertal Instituts, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) sowie im Club of Rome. Er gilt als einer der einflussreichsten Experten auf dem Gebiet der „Großen Transformation“ hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft und als einer derZukunftsgestalter in Deutschland.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, erzählt von seiner Zukunftsvision von Kirche und sieht seine Kirche als „Botschafterin der Versöhnung, und ihre Mitglieder als Hoffnungsträgerinnen und Hoffnungsträger für positive Veränderung in der Gesellschaft.“
Pastorin Dr. Sandra Bils ist eine der führenden Vordenkerinnen im ökumenischen Raum, wenn es um innovative und kreative Veränderungsprozesse im kirchlichen Bereich geht. Als Vorstandsmitglied des Fresh-X-Netzwerks Deutschland und als Mitglied im Beratungsausschuss der Erprobungsräume der EKM (Ev. Kirche Mitteldeutschland) steht sie für eine hohe Praxiskompetenz, wie Kirche heute neu gedacht und gelebt werden kann.
Transformation: Aktiv Veränderung gestalten
Wir glauben, dass Wandel stets sowohl Herausforderung als auch Chance ist und dass auch ein vielfach beschworener Schrumpfungsprozess der Kirchen neue Möglichkeiten eröffnet, aktiv, kreativ und innovativ zu handeln. Einiges von dem Neuen mitten in den aktuellen Transformationsprozessen ist schon wahrzunehmen, denn zurzeit entstehen vielfältige und neue Initiativen, Bewegungen und Kooperationen, von Bürgerinitiativen im sozialen Bereich über Start-Ups in der Wirtschaft, bis hin zu neuen Innovationsplattformen. Aber auch im kirchlichen Bereich gibt es viel Bewegung, wie Fresh X, Erprobungsräume, neue ökumenische Allianzen und andere Innovationen in den Zwischenräumen von Kirche, Diakonie und Gemeinwesen zeigen. Deshalb glauben wir, dass Kirche Hoffnungsträgerin im Sozialraum und so neue Relevanz für die Menschen vor Ort bekommen kann. Was dies bedeutet, darüber wollen wir auch an diesem Tag ins Gespräch kommen. Damit dies gelingt werden sowohl die Praxisdozierenden als auch die Studierenden des Masterstudiengangs „Transformationsstudien: Öffentliche Theologie & Soziale Arbeit“ als auch der „Fresh-X-Weiterbildung“ diesen Tag inhaltlich begleiten. So werden nicht nur Praxisprojekte vorgestellt, sondern es geht auch um konkrete Umsetzungen von Fragen. Dafür wird es ein eigenes interaktives Format geben: Das Zukunftscafé! Hier wird die Möglichkeit sein, ganz konkrete Fragen mit Praxisexpertinnen und -experten an Tischen zu diskutieren und eigene Erfahrungen mit einzubringen.
Samstag, den 28. September in den Hörsaal 2 der Universität Kassel
Mehr Infos und Anmeldung: https://cvjm.de/zukunftskunst/
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