Befreien- Schmerz – Schweigen – Wunder
Karfreitag: Das Leiden Gottes – mitten im Schmerz
Lesung:
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne.“ (Psalm 22,2)
„Das Kreuz sollte uns lehren, dass die einzige Alternative zur Gewalt Liebe ist, die sich selbst gibt, die Bereitschaft, Gewalt zu absorbieren, um den anderen zu umarmen in dem Wissen, dass Gott an Wahrheit und Gerechtigkeit immer festgehalten hat und das auch künftig tun wird.“ Miroslav Volf
Einführung:
#Karfreitag – und wir gedenken dem Kreuz, dieses sperrige Zeichen, das schon unzählige Male in der Geschichte missgedeutet, ja missbraucht wurde, oftmals für die eigenen Zwecke. Dieses Ärgernis, das nicht selten reduziert wird auf das eigene Heil, individuell verengt und nur auf uns selbst bezogen, dann an eigentlicher Kraft verliert. Aber das Kreuz ist mehr als meine individuelle Erlösung.
#Versöhnung: das Kreuz Christi versöhnt und rückt zurecht, was seinen Platz verloren hat. Es heilt und stellt die Beziehungen zwischen Gott, mir selbst, meinen Nächsten und der Natur wieder her. Das Kreuz ist die Chance zur Versöhnung, zur zweiten, dritten und vierten Chance…
#Solidarität: am Kreuz geht Christus mit in all das Leid dieser Welt, wird zum Geflüchteten, zum Gefolterten, zum Verlassenen. Am Kreuz solidarisiert sich Christus mit deinem Leid und deinem Schmerz und hält ihn mit und neben dir aus. Er weicht nicht von dir, du bist nicht verlassen…
#Freiheit: Das Kreuz lässt mich das Gesicht Gottes sehen. Richtet mich auf, unabhängig von meiner Situation, meiner inneren oder äußeren Gefangenschaft. Das Kreuz öffnet die Tür. Das Kreuz befreit von Selbstbezogenheit und falscher Anerkennung.
Zuspruch:
2Flügel: Eine Passions-Geschichte aus Indien
Lied:
“Oh Freedom!” – The Golden Gospel Singers
Oh, freedom, Oh, freedom
Oh freedom over me
And before I’d be a slave
I’d be buried in my grave
And go home to my Lord and be free
Oh, freedom
(The Golden Gospel Singers, Instant Music Licensing)
Gebet:
„Denk daran: wo immer du dich niederlässt; er ist schon dort.
Der dich getragen, geprägt, geführt und befreit hat; er ist schon dort.
Der dich in Ungeahntes, Neues führt; er ist schon dort.
Geh mit ihm. Erfahr ihn, wie du es nie geglaubt hast; er ist schon dort.
Geh – du bist nicht verlassen. Der Herr zieht mit.“
B.v. Clairvaux
Bild: Schattenkreuz in Jerusalem, privat
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