Four Days– eine kleine Osterliturgie #4/4 Wunder

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Befreien- Schmerz – Schweigen – Wunder

 

Ostersonntag: Das Wunder Gottes

 

Lesung:

„Ich möchte nichts anderes mehr kennen als Christus: Ich möchte die Kraft seiner Auferstehung erfahren.“  Philipper 3,10

 

„Jesus spricht: Ich lebe, und ihr sollt auch leben.“ Johannes 14,19

 

„Ostern kann nicht nur heißen: Es gibt ein Leben nach dem Tode. Das klingt wie eine Vertröstung. Ostern muß heißen: Das Leben hier wandelt sich, es wird frei von den vielen Bedrückungen, es wird frei von Schuld und Tod.“ Jürgen Moltmann

 

 

Ansprache:

#Ostern heißt: Ein Stück Himmel kommt auf diese Erde. In Jesu Auferstehung ist schon ein Stück dieser neuen Welt hierher zu uns gekommen. Da ist jemand aus der Zukunft zu uns gekommen und sagt uns, dass wir besser aufstehen und an die Arbeit gehen sollten, weil eine neue Welt angebrochen ist.

#Ostern heißt: Perspektivwechsel zum Leben

#Ostern heißt: Es ist nicht alles gut, aber die Verwandlung durch die Kraft der Auferstehung hat begonnen. Selbst Jesu Wundmahle waren noch Teil des Auferstehungskörpers. Sie waren nicht weg, sie wurden verwandelt. Die Wunde ist der Ort, wo das Licht in dich eintritt.

 

Einführung:  “Ich weiß, dass mein Erlöser lebt”

Jeden Morgen ereignet sich im Kleinen Ostern, leuchtet der Ostermorgen in unser Leben hinein. Mit jedem Einsetzen der Morgendämmerung, wenn das Licht langsam die Finsternis vertreibt und ein völlig neuer Tag sich vor uns ausbreitet, schafft Gott erneut Licht und Leben aus der Finsternis. Gott drängt alle Kälte, Dunkelheit und Sorgen zurück, wälzt den Stein vom finsteren Grab und erschafft uns neue Zukunft.

Mitten in der größten Trauer und Verzweiflung sind die Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu ihrem auferstandenen Herrn begegnet. Mitten in ihre Hoffnungslosigkeit kam plötzlich neue Hoffnung und die Kraft der Auferstehungskraft besiegte Trauer und Zweifel. So konnten sie gemeinsam bezeugen: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt! Diese Aussage gilt nach wie vor. Mitten in unsere Wirklichkeit strahlt die Auferstehungskraft von Ostern. Das gibt Hoffnung für unseren Alltag. Mitten in unserem Leben.

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt! Diese Aussage von Hiob auf die Anklage von seinem Freund Bildad. Hiob, der alle verlor, der von seinen Freunden verspottet wurde und ganz unten war, er hält fest an Gott seinem Erlöser. (Hiob 19, 25) Was Hiob in seinem Leben erlebt, spielte sich auf anderer Ebene mit Jesus ab. Jesus, der gekreuzigt wurde und ganz nach unten ging, hinabstieg bis in das Reich der Finsternis. Verlassen von allen Freunden und selbst vom Vater, er hält fest und wird wieder auferweckt von den Toten. Triumphal seine Rückkehr als Herr und Überwinder, als Erlöser dieser Welt.

(LebensLiturgie Tagzeitengebete)

 

Lied 1: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ 

Komm, komm, du Sohn des Höchsten

Komm herab, zerreiß die Finsternis

Komm, komm, du Herr des Himmels

Komm, mein treuer Freund, verlass mich nicht

(Text und Musik: Lothar Kosse)

 

Lied 2: Georg Friedrich Händel „Halleluja“

Georg Friedrich Händel war 56 Jahre alt und in einer Schaffens- und Sinnkrise, er hatte die Hoffnung für sein Leben verloren. Er lebte in London und konnte nicht mehr arbeiten, geschweige denn komponieren. Da bekam er ein Päckchen von einem Freund Charles Jennens, einem zweitrangigen Dichter, das er vertonen solle: «Ein geistliches Oratorium». Der schrieb gleich zu Beginn: „Der Herr hat mir den Auftrag gegeben dieses zu schreiben und ihnen zu schicken“. Er blätterte lustlos herum bis er folgende Worte las: „Gott liess seine Seele nicht…Er wird dir Ruhe geben…Ich weiss, dass mein Erlöser lebt…Frohlocke…Halleluja!» Dies war wie ein Funke, der das Feuer in Händel wieder entflammen lies. Und er schrieb 24 Tage, fast Tag und Nacht und am Ende hatte er das Werk in der Hand: „Messias“ und er konnte sagen und bekennen: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!

(Georg Friedrich Händel, Messias: Halleluja)

 

Zuspruch:

 „Christus ist als Befreier gekommen. Er hat verstanden, dass wir Menschen für immer von der Schwerkraft zu Boden gezogen werden – unsere Gewöhnlichkeit, unsere Mittelmäßigkeit – und durch sein Beispiel hat er unserer Phantasie die Freiheit gegeben, aufzusteigen und zu fliegen. Kurz: Christus ähnlich zu sein.“

(Nick Cave, Einleitung ins Markusevangelium)

 

 

Gebet:

Werde, was du schon bist.

Suche Ihn, der bereits dein ist.

Höre auf Ihn, der nimmer aufhört zu dir zu sprechen.

 

Foto: Pfarrei St. Stephan Mainz, privat

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