Jahreslosung 2023: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Von Anerkennungskämpfen, schwierigen Dreiecksbeziehungen und Narben aus Gold.

Theologie

Vor Jahren habe ich vom kanadische Schriftsteller Douglas Coupland den Roman mit dem wunderbaren Titel „All Families are Psychotic“ gelesen (auf deutsch: „Alle Familien sind verkorkst“). Es geht um den ganz normalen Wahnsinn, den wir Familie nennen. Voller Liebe zum Detail und völlig abgedreht beschreibt er Abartigkeiten und Zerwürfnisse der einzelnen Familienmitglieder und zeigt, wie der amerikanische Traum der so perfekten Familie grandios den Bach runtergeht. Und ich als Leser atme auf und denke: Naja, so schlimm ist es bei uns dann doch nicht! 😉 So ähnlich ist es bei der Familie aus der diesjährigen Jahreslosung, die wir im Buch Genesis finden. Sie ist die auserwählte Vorzeigefamilie Gottes und auch hier wäre der Titel passend: „All Families are Psychotic“, denn es geht um Mobbing, Macht und Anerkennung. Und dann zwischendurch denke ich: „Naja, so schlimm ist es bei uns auch nicht“ und merke dann, dass ich gerade daraus richtig viel lernen kann und darf.

Die Geschichte einer schwierigen Dreiecksbeziehung

Die Geschichte der ägyptischen Sklavin Hagar ist faszinierend, überraschend aktuell und beginnt mit einem unglaublichen Versprechen. Die drei Hauptakteur:innen Sarai, Abram und Hagar leben in einer schwierigen Dreiecksbeziehung voller komplizierter Beziehungsgeflechte, ungesunder Abhängigkeiten und ständiger Anerkennungskämpfen. Als schon alles vorbei zu sein scheint, die Familie samt aller Hoffnungen zerbricht, gibt es ein überraschendes Ende und alles ändert sich. Aber schauen wir erst einmal genauer hin. Die Geschichte aus dem Buch Genesis (Kapitel 16) beginnt eigentlich ein paar Kapitel vorher mit einer atemberaubenden Verheißung und einem mutigen Schritt: „Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.“ (Genesis 12, 1u.2) Der Rest ist schnell erzählt: Abram und Sarai machen sich tatsächlich mit ihrem ganzen Clan aus Menschen und Tieren auf den Weg ins verheißene Land. Der Weg ist schwierig und führt sie unter anderem nach Ägypten, wo Abram in einer Notsituation seine Frau für seine Schwester ausgibt, weil der Pharao ein Auge auf sie geworfen hat. Die Sache geht glimpflich aus und Abram und Sarai ziehen weiter Richtung Kanaan, mit ein paar ägyptischen Mägden und Sklaven, was wiederum wichtig für unsere Geschichte ist. Eine diese Mägde ist wahrscheinlich Hagar, die Sarai dient. Diese hatte ein Problem: „Aber Sarai war unfruchtbar und hatte kein Kind.“

Kinderlosigkeit war in der damaligen Zeit ein großes Problem, nicht nur für die Frau selbst (ein Stigma, gerade im patriarchalen Umfeld ), sondern auch ganz praktisch für die Fortführung des eigenen Stammbaums und der eigenen Sippe.

Aber auch für die eigene Absicherung im Alter waren Kinder so etwas wie die “Rentenversicherung” der damaligen Zeit. Und es gibt noch eine weitere Ebene, die Beziehung zu Gott, warum lässt er das zu? Er, der die Macht hat, den Mutterleib zu schließen (1Sam 1,5) oder zu öffnen (Gen 21,1). Kinderlosigkeit war also ein Problem, nicht nur für Sarai, sondern für viele Frauen und Familien (später zum Beispiel Rahel, die Mutter von Simson, Hanna oder Elisabeth. Dies wurde nicht besser dadurch, dass auf Sarai und Abram die Verheißung Gottes für ein ganzen Volkes lag (Gen 11,30). Da für Sarai das Problem aber offensichtlich nicht selbst zu lösen war, suchte sie nach anderen Wegen: „Und Sarai sprach zu Abram: Siehe, der HERR hat mich verschlossen, dass ich nicht gebären kann. Geh doch zu meiner Magd, ob ich vielleicht durch sie zu einem Sohn komme. Und Abram gehorchte der Stimme Sarais.“ (Genesis 16,2) Sarai gibt als Hauptfrau ihrem Ehemann Abram ihre Sklavin zur Nebenfrau. „Da nahm Sarai, Abrams Frau, ihre ägyptische Magd Hagar und gab sie Abram, ihrem Mann, zur Frau“. Neben der Ausbeutung der Arbeitskraft von Hagar kam so noch sexuelle Ausbeutung hinzu.

Hagar soll stellvertretend für sie ein Kind bekommen (Gen 16,3).  Es war zu der Zeit ein verbreiteter Rechtsbrauch, dass die Ehefrau bei Kinderlosigkeit dem eigenen Ehemann ihre eigene Leibmagd gab.

Wurde die Magd schwanger, musste die sie das Kind „auf den Knien“ der Hauptfrau zur Welt bringen, als ob diese es selbst hervorgebraucht hätte. Interessant ist, dass hier schon die Machtkonstellationen deutlich werden, die später zur Eskalation führen: Sarai gibt Hagar Abram zur Frau, damit Abram ein Kind bekommen kann und so die Nachfolge geregelt wird. Hagar wird dabei nicht gefragt. Wie wichtig die Nachkommen sind und wie erfindungsreich die damalige Kultur damit umgeht, zeigt sich auch in der rechtlichen Möglichkeit der Schwagerehe (auch Leviratsehe: Gen 38, Dtn 25,5-10 und Rut 1-4). Ist im ersten Teil der Geschichte Sarai das Subjekt und Hagar wird nicht einmal zum Muttersein gefragt, ändert sich das im zweiten Teil: Plötzlich wird Hagar zum Subjekt der Geschichte und

„Hagars Wert wächst mit ihrer Schwangerschaft, ihrem Dasein als Zweitfrau und der damit vermeintlich einhergehenden Zuwendung Abrams. Daraufhin verhält sie sich ihrer Herrin Sarai gegenüber ungehorsam. Hagar interpretiert damit die eigentlichen, durch das Gesetz festgelegten Machtverhältnisse neu. Hier findet also der Wechsel von einer ohnmächtigen zu einer selbst handelnden Figur statt.“ (Tabea Talheim)

Hagar wird schwanger und so bekommt Sarai durch sie ein Kind mit Abram und die Verheißung erfüllt sich indirekt. Hagar steigt von Sklavin zur Ehefrau auf und Abram hat einen Stammhalter und eine Frau mehr. Was zunächst wie die beste Lösung für alle aussieht, entpuppt sich bald als ein unlösbarer Albtraum.

 

Das Thema Leihmutterschaft als ein Thema der Zukunft

Wir werden hier auch auf ein Thema hingewiesen, was uns in den nächsten Jahren intensiv beschäftigen wird: Die ethische Frage nach der Leihmutterschaft. Immer mehr Ehepaare in Deutschland wünschen sich sehnlichst ein Kind und ihr Wunsch wird oftmals nicht erfüllt. Sie spüren den Schmerz der Kinderlosigkeit ebenso wie Abram & Sarai, auch wenn der soziale Status und die Altersversorgung davon nicht mehr abhängig sind. Außerdem erleben viele Ehepaare Kinderlosigkeit als ein Tabuthema in unserer sonst so aufgeklärten Gesellschaft.

Bei dem Thema Leihmutterschaft sind wir auch in unseren Kirchen und Gemeinden erstaunlich sprachlos, obwohl wir eigentlich genau da eine lange biblische Geschichte haben.

Währenddessen erleben Kinderwunschklinken einen wahren Boom und die in Deutschland verbotene Leihmutterschaft wird in anderen Ländern zum lukrativen Geschäft. So beispielsweise in der Ukraine, wo etwa 2500 Babys jährlich von Leihmüttern ausgetragen und an Auftraggeber:innen in Deutschland, Italien oder sogar China übergeben werden. Seit dem Krieg boomt das Geschäft geradezu, ein Beispiel ist das ukrainischen Fertilitätszentrums BioTexCom, das auf professionellen Hochglanzseiten im Internet offensiv Leihmutterschaft als Dienstleistung anbietet. Die interessierten Paare können aus drei Paketen wählen: a) All-Inclusive STANDARD für €39.900 mit Wartezeit, b) All-Inclusive Standard-Plus mit bis zu 6 Monaten Wartezeit oder das All-Inclusive VIP Paket c) für 64.900€ mit Geschlechtsauswahl und garantierter Kinderbetreuung. Während für kinderlose Eltern die Leihmutterschaft eine konkrete Hoffnung darstellt, stellen sich auch viele ethische Fragen, die in den nächsten Jahren angegangen werden müssen, wie die Themen Kindeswohl, Ausbeutung von Müttern oder die rechtliche Frage danach, wer überhaupt die Mutter ist.

Aber gehen wir zurück in unsere Geschichte, in der der Kinderwunsch von Abram und Sarai der Ausgang von allem war.

 

Ohnmacht, Ungerechtigkeit und Unterdrückung führt zur Flucht

Denn Hagar nutzt ihren sozialen Aufstieg und demütigt die eigentliche Hauptfrau Sarai und diese beklagt sich darüber bei ihrem Ehemann. Interessant ist, dass es sich um einen offiziellen Rechtsvorgang in Rechtssprache mit Anklage, Begründung und Forderung eines Rechtsentscheides handelt, wie der Alttestamentler Westermann feststellt und dazu schreibt, dass Sarai Abram für Anklage für ihre Situation verantwortlich macht, „weil er zulässt, daß ihre Ehe angetastet wird“ (Westermann, Genesis, 287). Und niemand geringeres als Jahwe selbst soll darüber richten. Abram, der ansonsten eher eine passive Nebenrolle in dem Familiendrama spielt, bleibt auch hier blass, gibt nach und unterstellt Hagar wieder Sarai.

Damit bekommt Sarai nicht nur ihren Willen, sondern ihre vorherige Machtposition wieder, die sie auch sofort annimmt und dies Hagar deutlich spüren lässt.

Und dass es hier um mehr geht als um einen Familienstreit wird wieder in der Sprache und der Konsequenz deutlich. Das hebräische Wort „hamas“, das hier für das Verhalten von Sarai gegenüber Hagar benutzt wird, beschreibt eine Gewalttat (Loos & Dietz). Dies wird auch später in Vers 11 deutlich, wo der Engel Hagar als die „Gedemütigte“ anspricht.

Und ein Engel erschien Hagar in der Wüste

Apropos Engel. Verzweifelt flieht Hagar vor Sarai in die Wüste. Die Wüste war der Ort der Verlassenheit, eine lebensfeindliche Landschaft. Ausgerechnet an diesem Ort begegnet Gott Hagar durch einen Engel und diese Begegnung ist in vierfacher Hinsicht etwas ganz außergewöhnlich:

  1. Hagar ist der erste Mensch dem ein Engel Gottes erscheint (Gen 16,10- 14). Und dieser Bote Gottes spricht sie auch noch persönlich an.

  2. Hagar ist die erste Frau in der Bibel, die eine göttliche Verheißung eines Kindes zugesprochen bekommt wie später andere große Frauen der Bibel wie Hannah, Elisabeth oder Maria, die Mutter Jesu (Lk 1,26-38).

  3. Hagar ist eine Ägypterin, also eine Nicht-Israelitin, die von Gott angesprochen wird und eine Verheißung bekommt, ein ganzes Volk zu gründen.

  4. Hagar ist der erste Mensch in der Bibel, der Gott einen Namen gibt. Das ist ungewöhnlich und es ist nicht Adam, Abraham oder Mose, sondern eine Nicht-Israelitin.

Engel, die auch Bote oder Gottes  Gesandter genannt werden (hebr. mal’ak), kommen  im Alten Testament rund 120 mal und im Neuen Testament etwa 175 mal vor. Engel versinnbildlichen dabei die Zuwendung Gottes zu den Menschen. Gott selbst spricht durch diesen Boten Hagar direkt an: Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her und wo willst du hin? Und Hagar weiß zwar wo sie herkommt, aber nicht wohin sie will und so antwortet sie, dass sie vor Sarai geflohen sei. Und Gott sprach vor dem Engel zu Hagar: „Kehre wieder um zu deiner Herrin und demütige dich unter ihre Hand.“

Was für eine ungewöhnliche und auch harte Aussage, die zunächst irritierend ist. Warum soll, ja muss Hagar wieder zurück? Zurück an den Ort, der ihr soviel Qualen bereitet hat?

Aber Gott spricht weiter und verheißt Hagar einen Sohn, einen ganz besonderen Sohn, aus dem ein ganzes Volk hervorgehen wird. Die Geschichte ist noch nicht zu Ende, sie geht weiter und zwar an dem Ort und mit den Personen mit denen sie begonnen wurde. Und Hagar bekommt durch den Gottesbote drei Aufträge:

  1. Geh zurück zu Sarai und Abram, an den Ort, wo du hergekommen bist

  2. Bekomme einen Sohn und nenne ihn „Ismael – Gott hört“, denn Gott hat deine Demütigung gehört

  3. Vermehre dich und werde ein Volk

Und Hagar antwortete Gott, indem sie ihm einen Namen gab: „Und sie nannte den Namen des HERRN, der mit ihr redete: Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Was für ein Name. Was für ein Statement. Was für eine Erkenntnis und wie ungewöhnlich, dass eine Sklavin Gott einen Namen zuspricht, gerade wenn man weiß, welche Bedeutung Namen im alten Orient haben. Es ist die Beschreibung und Kennzeichnung von Gottes Handeln. Ein Handeln, das Hagars Haltung verwandelt.

„Du bist ein Gott, der mich sieht“  (Gen 16,13)  

Dabei ist nicht alles gut. Hagar muss wieder zurück in ihre alte Stellung und sich Sarai beugen. Diesmal aber mit einer anderen Haltung und Gewissheit: Gott sieht sie. Er ist bei ihr, er löst nicht alle Probleme, aber er geht mit hinein in diese. Objektiv hat sich nichts verändert, Hagar ist wieder zurück und steht zwischen Abram und Sarai, aber etwas Wesentliches ist anders. Sie, Hagar ist eine Andere geworden. Die Begegnung mit dem Gott, der sie sieht, hat sie verändert. Der Gott, der sieht. Es lohnt sich, kurz bei diesem Gottesnamen zu verweilen. Während in den Versen vorher Adonai (für Gott) steht, heißt es hier: „Du bist El Ro’i, Gottheit des Hinsehens“. Hagar benennt Gott, wird sozusagen zur ersten Theologin in der Bibel und gibt uns über den Namen einen Einblick in das Wesen Gottes. Was bedeutet dieses „Wirklich-gesehen-werden“? Es geht hier nicht um ein tolerierendes „du bist schon ok so“, sondern und die radikale Bejahung Hagars als autonome Person. Du bist wichtig, um deiner selbst willen. Als gewolltes und geschaffenes Ebenbild Gottes. Deine Würde ist unantastbar, unabhängig der Umstände und Zuschreibungen um dich herum. In deiner Verletztheit will Gottes Liebe diesen Zustand wiederherstellen und heil machen. Gott spricht dir zu:

Du bist gesehen.

Du bist geliebt.

Du bist gewollt.

Diese Aussagen geben uns Menschen Anerkennung, Wert und Würde. Anerkennung die tiefer geht als „du bist ok“, ein Like bei Instagram oder ein Kompliment im Vorbeigehen. Nicht, dass das schlecht ist, im Gegenteil, wir brauchen diese Zusprüche in unserem Alltag, aber sie ersetzen nicht die tiefe Sehnsucht unsere Selbst, ja manchmal des gedemütigten Selbst. Ein Selbst, dass tiefe Ablehnung erlebt hat:

„Du gehörst nicht dazu.“

„Du bist nicht gut genug.“„Du liebst die falsche Person.“

„Du bist falsch.“

Vielleicht ist es bei dir ein anderer Satz, der sich tief in deine Seele eingegraben hat und der dich hindert, du selbst zu sein. Den du hasst, aber nicht abstellen kannst. Aber Gottes Zusagen sind stärker als deine innere Stimme und Verletztheit:

Auf das „Ich komme zu kurz“, weil Menschen dich nicht gesehen haben, spricht Gott dir sein: „Ich sehe dich“ zu.

Auf das „Du bist nicht genug“, was dir von Menschen zugesprochen wurde, spricht Gott dir sein: „Du bist genug für mich“ zu.

Auf das „Du bist falsch“, was dir von Menschen gesagt haben, weil du nicht so bist wie sie, spricht Gott dir sein: „Ich liebe dich so wie du bist“ zu.

In der Geschichte der Christenheit gab es immer wieder Einzelpersonen und Gruppen, die nicht gesehen wurden. Sklaven, Frauen, Menschen mit Behinderungen, queere Menschen etc. Aber das Evangelium braucht keine Exklusion von Minderheiten, um zur guten Nachricht zu werden, auch wenn manche „starken Gruppen“ das gerne so sehen und verstehen. Gott sieht gerade diejenigen, die in unserer Gesellschaft am Rande stehen. Sieht diejenigen die „in die Wüste“ fliehen“ und sieht diejenigen, die marginalisiert und vergessen werden.

Über die Ausgrenzungsmechanismen und Machtausübungen der Kirche und der Christinnen und Christen habe ich letztes Jahr ausführlich geschrieben und möchte heute nur darauf hinweisen!

Um die Verwandlung von Hagar richtig einzuschätzen und zu verstehen, was es heißt, „gesehen zu werden“ hilft aus heutiger Sicht auch ein anerkennungstheoretischer Blick auf unsere Geschichte.

Du bist ein Gott, der mich sieht –  Ein anerkennungstheoretischer Blick.[1]

Im landläufigen Sinn wird Anerkennung gerne im Sinne von Lob oder Respekt verwendet, was auch gut und richtig ist, aber die Frage nach Anerkennung geht viel tiefer und ist existenziell und grundlegend für das menschliche Zusammenleben. Auch und gerade weil wir heute in einer westlichen individualisierten und von der Aufklärung durchdrungenen Gesellschaft leben, suchen wir nach Anerkennung von Anderen und Aufnahme in eine Gemeinschaft, in der wir so sein können, wie wir sind. Wir sind eben keine isolierten Einzelwesen, die sich durchs Leben kämpfen, sondern Beziehungswesen, die ohne Liebe, Anerkennung und Beziehungen nicht leben können. Der Sozialphilosoph Axel Honneth hat in seiner Forschung drei Arten von Anerkennung herausgearbeitet: die emotionale Zuwendung, die kognitive Achtung und die soziale Wertschätzung. Alle drei hängen miteinander (oft wechselseitig) zusammen und sind doch zu unterscheiden. Schauen wir uns kurz an, wie sich diese in auf Gott und Hagar deuten und fragen, welche Folgen sie haben können:

Die emotionale Zuwendung: beschreibt Lob und Anerkennung durch Worte und Handlungen durch die Personen, die uns nahestehen in Familie, Arbeit oder Freizeit. Dies ist eigentlich die häufigste Art der Anerkennung im Alltag und doch misst ihr Honneth am wenigsten Bedeutung zu. Zwar gibt uns die emotionale Zuwendung Selbstvertrauen in das eigene Tun, aber sie macht uns noch nicht zu einer freiheitlichen Person. Sie dringt nicht tief genug in unser Sein ein. Wichtiger erscheint Honneth dagegen die kognitive Achtung.

Die kognitive Achtung: beschreibt die rechtliche Anerkennung als eigenständige und freie Person, bei uns im Grundgesetz durch die Würde des Menschen gesichert ist. Sie gilt allen Menschen gleichermaßen und ist unabhängig ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrem Alter, ihrer sexuelle Orientierung oderihres  Status. Dies bedeutet, dass Menschen in der Lage sind, eine Person um ihres Person-Seins willen zu achten, auch wenn sie ihre Handlungen ablehnen, sie also gerade nicht wertschätzen. Es geht also um eine kognitive Achtung einer Person, unabhängig von dem, was sie tut. Dies ist eine höhere und unabhängigere und deshalb elementar wichtige Form der Anerkennung, die zu einer inneren Selbstachtung führt.

Die soziale Wertschätzung: Hier wird die Solidargemeinschaft beschrieben, in der wir Menschen leben. Jede und jeder bringt etwas ein, hat einen Platz, hat Fähigkeiten und Eigenschaften, die für die Anderen wichtig sind. Wir teilen gemeinsame Werte und erleben Ehre und Würde in dieser Gemeinschaft. Diese Form der sozialen Wertschätzung ist elementar für unser Mensch sein, da wir Menschen relationale Wesen sind und ohne die Form der sozialen Wertschätzung keine Selbstschätzung aufbauen können.

Wenden wir diesen modernen Blick auf unsere Geschichte an, dann stellen wir schnell fest, dass es im ersten Teil einen regelrechten Kampf um Anerkennung zwischen den beiden Frauen gibt. Ein gegenseitiges Eifern um Status und Anerkennung, um Gunst und soziale Stellung und am Ende muss die Verliererin gehen. Darauf folgt die Begegnung mit Gottes Boten in der Wüste, in der es um mehr als soziale Anerkennung geht, sondern wo Gott Hagar als selbstständige Person ansieht, ihr mit „kognitive Achtung“begegnet, ihr so Würde zuspricht, unabhängig von ihrem Tuns und ihrem Status. Gottes Anerkennung führt bei Hagar zu einer Selbstachtung. Sie muss nicht mehr fliehen. Sie ist genug. Sie muss nicht mehr um ihre soziale Stellung kämpfen, denn sie hat ihre Stellung bei Gott. Aber hier wird auch deutlich, wie wichtig das Thema Anerkennung ist, weil wir relationale Wesen sind, ohne die Anerkennung der Anderen (von Gott und von Menschen) nicht leben und überleben können. Auch wenn sich die Kulturen im alten Orient und in der Spätmoderne in vielem unterscheiden, so bleiben die anthropologischen Grundmuster dieselben.

Kintsugi – Narben aus Gold: Gott kommt rein in unsere Not

Hagar kommt wieder in ihre alte Stellung zurück, was aus heutiger Sicht natürlich schwer nachzuvollziehen ist. Auch wissen wir nicht genau, wie es weiter ging, außer, dass beide Frauen zu großen Stammesmüttern geworden sind und eine große Bedeutung zugemessen bekommen haben. Manche Ausleger:innen weisen auch darauf hin, dass Hagar in der Wüste nicht auf Dauer überleben konnte und so wieder zurück an einem besseren Platz kommt. Das finde ich nicht so überzeugend. Hagar geht zurück in ihre Geschichte, aber sie geht als eine Andere und sie lebt als eine Andere. Und sie weiß: Gott geht mit. Mit hinein in ihre verrückte Geschichte, in ihre „verkorkste“ Familie, in ihre Not, in ihren Zerbruch.

Gott selbst machte sich klein und wurde in Jesus Mensch. Kam in unsere kaputte Welt, wurde Teil von ihr. Wurde schwach und wurde hilflos. Musste leiden und wurde getötet. Der Theologe Thomas Bach hat das mal sehr treffend beschrieben:

„Wenn Gott selber in die Hilflosigkeit kam, dann ist Hilflosigkeit kein Makel, dann ist Schwäche nicht schlimm; beide sind von Gott geheiligt“.

Mitten in unserer Unvollkommenheit und unserer Machtlosigkeit. Die Verletzlichkeit in einer grausamen Welt, an der sich bis heute in vielen Teilen nicht viel geändert hat. Gerade da, wo wir Hilflosigkeit erleben und an der Verletzlichkeit zu scheitern drohen, wenn der Schmerz einen übermannt und die Hoffnung der Hilflosigkeit zu unterliegen droht, genau dann kommt dieser Christus rein.

Ein Bild, was mich in den letzten Monaten begleitet hat ist Kintsugi – Narben aus Gold. Eine 400 Jahre alte japanische Technik um Zerbrochenes zu heilen. Und zwar Keramik. Kintsugi ist die japanische Kunst, Zebrochenes wieder zusammen zu setzen. Es bedeutet sprichwörtlich “goldenes Zusammensetzen”. Kintsugi ist eine aufwendige Reparaturtechnik, bei der Keramikstücke wieder zu einem neuen Ganzen zusammengesetzt werden – die “Narben” werden anschließend mit echtem Gold bedeckt. In der Kintsugi Philosophie liegt eine Abkehr zum Perfektionismus, der Wegwerfgesellschaft und vermeintlich äußerer Schönheit und zugleich eine Annahme und Demonstration von Mut, sich Zerbruch zu stellen. Kintsugi bedeutet auch, sich auf einen längeren Prozess einzulassen – denn die Reparatur benötigt Wochen und Monate und beinhaltet längere Ruhephasen.  Kintsugi ist also auch eine Haltung, es braucht Geduld, tiefer Aufmerksamkeit und Sorgfalt für den Prozess – dann kann aus Zerbochenem etwas Einzigartiges, Neues und entstehen. Eine neue Schöpfung, ein neues Kunstwerk. Kintsugi ist für mich eine lebensverändernde (“heilende”, “wendende”) Metapher für unser eigenes Leben. Es kann uns eine neue Perspektive anbieten und uns eine neue Sichtweise für uns Leben eröffnen.

Motoki Tonn hat einen wunderbaren Kurzfilm mit einem Kintsugimeister gemacht – zur Vertiefung und Anschauung:

 

 

Kintsugi heißt auch, die eigenen Brüche wertschätzen. Jeder Bruch, jedes Einzelteil ist ein Unikat, und anstatt einen Gegenstand wie neu zu reparieren, hebt die Technik die “Narben” als Teile der neuen Gestalt bewusst hervor und lässt sie glänzen. Sie werden nicht kaschiert, sondern bewusst betont. Sie werden nicht verdrängt, sondern im Gegenteil hervorgehoben. Sie zeigen unsere Geschichte, unsere Persönlichkeit. Und das Gefäß bleibt das Gefäß in seinem Gebrauch, aber es wird doch ein anderes, es wird verwandelt.

Heilige meine Schwäche.

Heilige meine Verwundbarkeit.

Heilige meine Machtlosigkeit.

Hagar wurde von Gott gesehen, ein Sehen ihrer Person, ein sehen, dass sie heilt und „vergoldet“. Sie geht zurück in ihre Situation, aber sie ist doch eine Andere. Und das führt uns am Schluss noch einmal zu dem, der in der ganzen Geschichte nur indirekt vorkommt und um den es doch geht: Gott.

Wer ist der Gott, der sieht?

Schon ganz am Anfang der Bibel wird hier ein besonderes Gottesbild gezeichnet. Auf der einen Seite der Schöpfergott, der Mächtige, der Ferne, der Gott, der die Welt lenkt und die Völker führt und auf der anderen Seite der Gott, der die Einzelne Hagar sieht, ihre Ungerechtigkeit aufdeckt, ihr zur Seite steht, sie ausrüstet und zurück an ihren Platz schickt. Hier nochmal der Schluss der Geschichte mit einem Augenmerk auf die Gottesnamen:

Da gab sie Adonaj, der Gottheit, die mit ihr redete, einen Namen:
Du bist El Ro’i, Gottheit des Hinsehens.
Denn sie sagte: Sehe ich nicht gerade hier der Gottheit nach, die mich sieht? Darum heißt der Brunnen: Brunnen der lebendigen Gottheit, die hinsieht.
Der liegt zwischen Kadesch und Bered.
Und Hagar gebar dem Abram einen Sohn, und Abram gab seinem Sohn,
den Hagar ihm geboren hatte, den Namen Isma’el, „Gott hört“.
Abram war 86 Jahre alt, als Hagar für Abram den Ismael gebar.
(Gen 16,13-16)

Adonaj ist die Umschreibung für JHWH, für den Herrn und Schöpfer der Erde, für den Richter für Recht und Gerechtigkeit. Hagar gab Adonaj einen weiteren Namen, nämlich El Ro’i: der Gott, der nahe kommt, der mich sieht, der mich aufrichtet, der meine Situation kennt und mit mir geht. Gott ist beides, nah und fern, mächtig und zugewandt und das von Anfang an. In manchen Predigten kann man heute den Eindruck bekommen, dass der Gott des Alten Testaments fern bleibt und der Gott des Neues Testaments nahe kommt. Aber dies ist zu einfach und schemenhaft, es ist komplexer, denn Gott ist größer als wir es sind. Gottes Wesen kann von uns nie vollständig erfasst werden und bleibt deshalb auch immer zu einem Teil verborgen (deus absconditus). Gott ist unerforschliches und unverfügbares Geheimnis und gleichzeitig kommt er nah, macht sich erkennbar als ein sehender, liebender und zugewandter Gott. Der Theologe Härle bezeichnet diese Seite Gottes, diese uneingeschränkte sehende Liebe als ein radikales JA gegenüber dem Menschen.

Das heißt: Gott selbst gibt dem Gegenüber seine unverwechselbare Identität, inklusive aller Fehler und Schwächen. Seine Liebe gilt seinem Gegenüber, weil der Mensch Ebenbild Gottes ist, wesensverwandt und doch von sich, seinem Nächsten und Gott entfremdet. Gottes sehende Liebe geht genau in diese Entfremdungen hinein und stellt die Beziehungsebenen wieder her.

(Härle, Dogmatik, 238+239). In unserem Text wird diese Spannung sehr deutlich: zwischen dem liebenden und dem verborgenen Gott, dem nahen und dem fernen Gott. Diese Spannung kann nicht aufgelöst werden, sondern sie ist ein Teil Gottes selbst, muss ausgehalten werden und gehört zur Lebenswirklichkeit von uns Menschen.

„Ich will deine Nachkommen so mehren…“ – Ursprung der drei Buchreligionen

Wir kommen zum Ende der Geschichte. Hagar ist wieder bei Abram und Sarai, nimmt ihre Rolle ein und bekommt den verheißenen Sohn Ismael. Wir wissen dann nicht viel dazu, wie diese Dreiecksbeziehung weiter ging, aber wir wissen, dass sie große Folgen hatte. Sarai bekommt mit Abram doch noch ihren verheißenen Sohn Isaak und dessen Sohn Jakob wird mit seinen 12 Söhnen (12 Stämmen) zum Stammvater des Volkes Israels.

Aber auch Ismael hat 12 Söhne (12 Stämme) und so entsteht das Volk der Ismaeliter. Beide Völker stehen immer wieder in verschiedenen Verbindungen, so lesen wir in Gen 28,9, dass Esau (der Bruder von Jakob) die Tochter von Ismael heiratet.

Und die Ismaeliter kommen an verschiedenen Stellen des Alten Testamentes vor (Ps 83,7; 1Chr 2,17; 1Chr 27,30). Auch für die weitere Religionsgeschichte spielt unsere Geschichte eine Rolle. So ist schon deutlich geworden, dass das Judentum auf Abram und Sarai als Erzeltern zurück geht und auch klar ist, dass das Christentum sich aus dem Judentum entwickelt hat (Gal 4,22ff – Abraham kommt übrigens 53 mal im Neuen Testament vor). Aber auch der Islam sieht seine Ursprünge in unserer Geschichte und zwar auf der Linie von Ismael. Von Abraham (Ibrahim) lesen wir immer wieder im Koran (Suren 2,124-136; 3,64-68; 6,73-79; 9,114; 19,41-50; 21,58-69; 37,101-109). Ihm wird zugeschrieben, die Kaaba in Mekka erbaut zu haben (Sure 2, 124ff) und sich ganz allein Gott (Allah) hingegeben zu haben (Islam heißt sich hingeben, Hingabe). Abraham hat sich von allen anderen Göttern losgesagt, so dass die ursprüngliche Geschichte des Islam mit Abraham und seinem Sohn Ismael begann (Sure 3:67) und die Religion Islam dann durch Mohammed im frühen 7. Jahrhundert n. Chr. gegründet hat. Darüber hinaus diskutiert der Islam im Koran die drei Religionen, zum Beispiel in Sure 3, 65: „Ihr Schriftbesitzer! Warum führt ihr Streitgespräche über Ibrahim (und behauptet, er sei Jude oder Christ gewesen)? Die Thora und das Evangelium sind doch lange nach ihm herab gesandt worden! Bedient ihr euch nicht eures Verstandes?“ So finden sich in unserer Geschichte auch Ursprünge aller drei Buchreligionen.

Gott sieht dich – auch heute.

So können wir am Ende unserer Geschichte festhalten, dass die diesjährige Jahreslosung eine Menge (und hier ja nur eine Auswahl an Gedanken) an geschichtlichen, theologischen und psychologischen Erkenntnissen enthält, aber im Kern auch einen ganz persönlichen Zuspruch für uns hat: Gott sieht dich. Deine Situation und dich als Person. Und er geht mit, auch deine Umwege und scheinbare Irrwege. Und manchmal braucht es vielleicht diese extra Wege, diese Wüstenwanderung, um innerlich dahin zu kommen, wo man sonst nicht hingekommen wäre. Und so wie Gott Hagar begleitet hat auf ihren Umwegen des Lebens, ihr begegnet ist und sie gesehen hat, so können wir auch sicher sein, dass Gott mit uns geht, in diesem Jahr, in allen Um- und Extrawegen und sich vielleicht gerade durch sie uns neu zeigt. Gott sieht dich, auch heute, jetzt, in deiner Situation, in deiner Familie, ok, er nimmt dich vielleicht nicht raus, aber er geht rein in deine Situation, geht den Weg in die Wüste mit dir, will dich stärken, dich verändern, auch, wenn du gerade dein persönliches Buch mit dem wunderbaren Titel „All Families are Psychotic“ schreibst…

 

Und hier ein Gottesdienst mit Musik & Predigt zur Jahreslosung:

 

 

 

Nachtrag 30. Dezember 2022

Vielen Dank für die vielen Reaktionen und Mails. Eine Sache kam gleich mehrfach, dass es auch eine negative Sichtweise von “Gott sieht dich” geben kann, zum einen hat mir eine Freundin aus dem Osten gesagt, dass sie mit dem Vers echt Schwierigkeiten hat, da dieser Vers sie zu sehr an Stasi erinnert. Das kann ich nachvollziehen und hier würde sich sicher nochmal ein Exkurs über das Gottesbild lohnen. Und ein bisschen kenne ich das auch aus meiern pietistischen Kindheit: “Pass auf kleines Auge, was du siehst”, war ein sehr beliebtes und gleichermaßen gefürchtetes Kinderlied, dass heute zum Glück nicht mehr gesungen wird….

 

Weitere gute Auslegungen der Jahreslosung findet sich bei Tabea Talheim sowie bei Andreas Loos und Thorsten Dietz

Bild: Manuela Gouget, Kirche Kunterbunt Sulz

 

[1] Ausführlich: Honneth, Axel: Kampf um Anerkennung. Zur moralischen Grammatik sozialer Konflikte. Mit einem neuen Nachwort, Frankfurt am Main 102018.

4 Comments

  1. Danke für den interessanten Artikel. Einen technischen Hinweis möchte ich mir kurz erlauben. Ich bin unsicher, ob die Predigtarbeit wirklich von Uta Pohl-Patalong selbst verfasst wurde. Es scheint mir ein Beispiel für eine Homiletikarbeit zu sein, die im Seminar bei Uta Pohl-Patalong verfasst wurde. https://www.theol.uni-kiel.de/de/professuren/pt-pohl-patalong/studium/gelungene-modelle-von-homiletikarbeiten Als Autorin wird im PDF selbst Tabea Talheim genannt. Es gibt auch einen Artikel von Tabea Talheim mit der Überschrift der hier erschienen ist. https://www.cvjm-westbund.de/resources/ecics_431.pdf Ich hab es nicht im Detail überprüft.

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    • Danke für den Hinweis. Tabea Talheim steht zwar nicht auf der pdf, die ich zitiere, aber über den Umweg des CVJM Westbundes ist die Autorschaft wahrscheinlich! Ich habe es mal geändert…..

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      • Gerne geschehen. Es stimmt. auf dem PDF steht der Name nicht. Aber in den Dokumenteigenschaften des PDFs (Strg + D) steht sie als Verfasserin drin

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  2. Martina Kasten

    Hallo Tobi, ich bin gerade (im Rahmen einer Predigtreihe zu Frauen aus der Bibel) in der Vorbereitung einer Predigt über Hagar. Dabei ist mir dein Beitrag und auch der von Thorsten sehr hilfreich 🙂 Danke dafür!
    Eine Unklarheit ist bei mir allerdings aufgetreten: Du schreibst zu dem hebräischen Wort “hamas” (welches eine Gewalttat beschreibt), es würde für das Verhalten von Sarai gegenüber Hagar benutzt werden (und verweist dabei auf Thorstens Beitrag).
    Ich hatte Thorstens Ausführungen nicht so verstanden und daher nachgeschaut.
    Steht es nicht in 1.Mose 16 Vers 5 für “das Unrecht, das an Sarai geschieht”? damit würde es doch für die Beschreibung von Hagars Verhalten gegenüber Sarai (oder zumindest für das, was sie empfindet) benutzt. Ich versuche (emotional) nachzuvollziehen, was Hagar stärker in die Wüste getrieben hat: War es wirklich die Erfahrung von Gewalt (oder “nur” Demütigung und schlechte Behandlung durch Sarai) oder das Streben nach Freiheit und die Suche nach einem (besseren) Ort zum Leben… Liebe Grüße! Martina

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